LinkedIn verstehen statt raten – so liest du deine Analytics richtig
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Level: Beginner
Dein letzter LinkedIn-Post lief nicht wie erhofft? Vielleicht lag’s an der Uhrzeit, am Format oder daran, dass du nicht die richtige Zielgruppe erreicht hast. Die gute Nachricht: Mit LinkedIn Analytics findest du genau das heraus. Das Analyse-Tool liefert dir Einblicke in Reichweite, Engagement und Follower-Wachstum und hilft dir, deine Inhalte gezielt zu verbessern. Gerade 2025 wird es immer wichtiger, datenbasiert zu arbeiten, um im B2B-Marketing langfristig erfolgreich zu sein. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du LinkedIn-Zahlen richtig liest, welche KPIs du im Blick behalten solltest und wie ein überzeugender Analytics-Report aussieht.
Was ist LinkedIn Analytics?
LinkedIn Analytics ist das Analysetool von LinkedIn, mit dem du nachvollziehen kannst, wie deine Inhalte performen, wer dich erreicht und wie sich deine Unternehmensseite über die Zeit entwickelt. Die Zahlen helfen dir, deine Inhalte gezielter zu planen, deine Strategie zu schärfen und Trends frühzeitig zu erkennen. Doch viele interpretieren die Daten falsch oder verlassen sich auf oberflächliche Kennzahlen.
„Viele Unternehmen schauen nur auf die Likes ihrer Beiträge, weil es die naheliegendste KPI ist“, erklärt LinkedIn-Expertin Annika Sundermann. „Dabei sind Likes eher ein oberflächlicher Indikator. Sie sind schnell gesetzt und kosten keine echte Auseinandersetzung mit dem Beitrag. Im Gegensatz dazu stehen z. B. Kommentare oder Klicks, die viel mehr über die Relevanz und Wirkung eines Beitrags aussagen.“
Genau deshalb lohnt sich ein genauerer Blick auf die richtigen Metriken und die Frage, welche KPIs wirklich aussagekräftig sind.
Die wichtigsten KPIs und Benchmarks – was wirklich zählt
Nicht jede Kennzahl ist gleich wertvoll. Wer sich allein auf Reichweite oder Followerzahlen verlässt, bekommt schnell ein verzerrtes Bild. Wirklich hilfreiche KPIs sind die, die Rückschlüsse auf Relevanz, Resonanz und strategischen Fortschritt zulassen. Sie helfen dabei, Inhalte gezielt zu verbessern und die passende Zielgruppe zu erreichen.
Welche Daten dir zur Verfügung stehen, hängt auch davon ab, ob du ein persönliches Profil oder eine Unternehmensseite nutzt. Persönliche Profile bieten nur Basisinformationen wie Profilansichten, Beitragsreichweite und die Anzahl an Reaktionen. Eine tiefere Auswertung, etwa zur Zielgruppenstruktur oder zur Performance einzelner Formate, ist hier nicht möglich.
Unternehmensseiten liefern deutlich umfassendere Einblicke. Du kannst dort Impressionen, Klicks, Reaktionen, Kommentare und die Interaktionsrate analysieren. Zusätzlich lassen sich Follower nach Branche, Position oder Standort aufschlüsseln. Auch Informationen zu Seitenbesucherinnen und Besuchern sowie Leads aus Formularen werden ausgewertet.
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist dieser erweiterte Blick besonders wertvoll, wie Annika Sundermann betont: „Ich würde als KMU auf KPIs wie Kommentare pro Post, Interaktionsrate und qualitative Reichweite setzen statt auf Followerzahlen oder bloße Reichweite. Im Endeffekt geht es natürlich immer darum möglichst viele zu erreichen, aber eben auch die richtigen. Kommentare zeigen dahingehend nicht nur, dass jemand deinen Beitrag gesehen hat – sondern auch, dass er sich wirklich damit beschäftigt hat. Darüber hinaus belohnt der LinkedIn-Algorithmus schnelle Reaktionen und längere Verweildauer.“
Denn Kommentare zeigen nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch inhaltliche Auseinandersetzung. Und genau das wird vom LinkedIn-Algorithmus besonders belohnt. Auch schnelle Reaktionen nach Veröffentlichung oder eine längere Verweildauer bei Karussells und Videos zahlen sich aus.
Auch das Thema Follower-Wachstum sollte differenziert betrachtet werden:
„Ein großes Netzwerk ist schön, aber viel wichtiger ist, wer dir folgt – nicht wie viele“, sagt Annika. „Relevanz schlägt Reichweite.“
Ein besonders aussagekräftiger Wert ist die Interaktionsrate. Sie zeigt, wie viel echte Reaktion im Verhältnis zur Sichtbarkeit stattfindet. Laut Socialinsider liegt die durchschnittliche Interaktionsrate auf LinkedIn aktuell bei 3,16 Prozent pro Beitrag. Videos und Karussells performen dabei mit Abstand am stärksten, während einfache Link-Posts oft unterdurchschnittlich abschneiden.

Quelle: SocialInsider
Es geht nicht darum, möglichst viele Zahlen zu sammeln. Es geht darum, die richtigen zu erkennen, einzuordnen und sinnvoll weiterzuentwickeln.
So erstellst du einen überzeugenden LinkedIn Analytics Report
Ein guter Report ist mehr als eine Sammlung von Zahlen. Er bringt Struktur in deine Daten, schafft Klarheit über Entwicklungen und liefert eine fundierte Grundlage für Entscheidungen. Ob für das Marketingteam, die Geschäftsleitung oder externe Partnerinnen und Partner – ein sauber aufgebauter Report zeigt, was deine Arbeit auf LinkedIn tatsächlich bewirkt.
Der erste Schritt ist immer die Zieldefinition. Was genau möchtest du analysieren? Geht es um Reichweite, Interaktion, Markenaufbau oder Leads? Nur wenn das Ziel klar ist, ergibt der Blick auf bestimmte Kennzahlen wirklich Sinn.
Auch Annika Sundermann betont diesen Punkt: „Am Anfang steht immer das Ziel. Nur wenn das klar ist, macht ein Reporting überhaupt Sinn. Ich nutze meist die LinkedIn Seiten-Analytics, aber auch Tools wie Metricool oder Hootsuite – vor allem, wenn mehrere Plattformen verglichen oder Reports automatisiert werden sollen.“
Eine klare Struktur macht deinen Report lesbar und nachvollziehbar. Ein typischer Aufbau kann so aussehen:
- Kurze Zusammenfassung mit den wichtigsten Erkenntnissen
- Ziele und Fokus des Betrachtungszeitraums
- Relevante Kennzahlen mit Kommentaren zur Entwicklung
- Vergleich zu vorherigen Zeiträumen oder Benchmarks
- Konkrete Empfehlungen für die nächsten Schritte
Wichtig ist dabei die visuelle Aufbereitung. Trendverläufe, Balkendiagramme oder Tortendiagramme machen Veränderungen greifbar. Dafür reichen Google Sheets oder Excel völlig aus. Wer regelmäßig Berichte erstellt, kann über Tools nachdenken, die Daten automatisch erfassen und als Dashboard darstellen.
Der Mehrwert eines Reports entsteht durch Klarheit, Kontext und Konsequenz. Wer einfach nur Zahlen sammelt, schafft wenig Nutzen. Wer sie einordnet und in Handlung übersetzt, bringt seine LinkedIn Strategie wirklich voran.
Tipps für die Praxis
LinkedIn Analytics kann schnell unübersichtlich wirken, doch mit dem richtigen Fokus wird es zum strategischen Werkzeug. Hier noch einmal die wichtigsten Empfehlungen zusammengefasst:
Konzentriere dich auf qualitative KPIs wie Interaktionsrate, Kommentare und Klicks statt auf reine Reichweite
Vergleiche deine Zahlen regelmäßig mit dir selbst, nicht nur mit Branchenbenchmarks
Baue Reports, um klare Ziele herum auf und nutze Visualisierungen, um Entwicklungen verständlich zu zeigen
Teste unterschiedliche Formate wie Karussells, Umfragen und Videos, denn sie zeigen in den Analytics oft ein ganz anderes Bild als klassische Beiträge
Was gut funktioniert, muss nicht immer laut oder spektakulär sein. Manchmal sind es die ruhigen, klar strukturierten Beiträge mit echtem Mehrwert, die langfristig Vertrauen aufbauen. Und auch wenn Likes oft im Mittelpunkt stehen – sie sind nicht der beste Indikator für Relevanz.
„Viele Nutzerinnen und Nutzer reagieren nicht sichtbar, aber sie sehen dich, deine Personal Brand und dein Thema. Genau deshalb ist die Interaktionsrate so aussagekräftig“, so Annika Sundermann.
Für 2025 wird entscheidend sein, wie gut du deine Zielgruppe verstehst und auf Basis von Daten lernst. Analytics liefert dir dafür nicht die Antworten, aber die richtigen Fragen. Und wer diese Fragen konsequent stellt, trifft bessere Entscheidungen.
Was meinst du?
Wie arbeitest du aktuell mit LinkedIn Analytics? Fehlen dir bestimmte Metriken oder hast du einen Trick, der dir im Reporting besonders hilft? Schreib uns gern deine Erfahrungen, Fragen oder Anmerkungen. Wir freuen uns auf dein Feedback und den Austausch dazu.
Quellen: SocialInsider, Semrush, Zweidigital, Hootsuite
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