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„B2B-SEO – diese falschen Prioritäten kosten dich wertvollen Traffic“ – von Stefan Godulla und Markus Hövener

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Erschienen in SMX Special 2025 | SEO
Level: Advanced

Viele B2B-Unternehmen investieren ihre SEO-Ressourcen an den falschen Stellen – und lassen dadurch enormes Potenzial liegen. Auf der SMX 2025 gaben Stefan Godulla und Markus Hövener in ihrem Vortrag „B2B Checklisten + Workflows: Gezielt die stärksten Potenziale finden“ wertvolle Einblicke, worauf es wirklich ankommt. Die klare Erkenntnis: Erfolgreiches B2B-SEO erfordert andere Prioritäten als im B2C. In diesem Artikel stellen wir dir die wichtigsten Learnings vor – inklusive der konkreten Workflows, mit denen du dein organisches Wachstum im B2B gezielt vorantreiben kannst.

Technische SEO-Grundlagen für internationale Märkte

Interne Links verteilen „Link Juice“ und helfen Google, alle relevanten Seiten zu entdecken und zu indexieren – insbesondere in mehrsprachigen Webseitenstrukturen. Oftmals werden internationale Seiten in der internen Navigation aber vernachlässigt.

Workflow 1a: Startseiten-Links prüfen

Nutze ein Crawling-Tool wie Screaming Frog, um die ausgehenden Links deiner Startseite zu analysieren. Filtere nach „Intern“ und „Extern“, „Follow“ und „Nofollow“, und prüfe auf „Self-Referencing“.

Wichtig: Sind alle relevanten Sprachversionen (z.B. /en/, /de/, /fr/) direkt von der Startseite aus verlinkt? Ist die Klicktiefe zu den internationalen Seiten angemessen?

Workflow 1b: Startseiten-Links prüfen (gefiltert)

Verfeinere den Crawl in Screaming Frog, indem du „Include“ Filter mit Regex-Mustern (z.B. /en/) verwendest, um gezielt nur die Startseiten-Links der jeweiligen Sprachversion zu analysieren. Dies ermöglicht eine detailliertere Überprüfung der internen Verlinkung innerhalb der einzelnen Sprachbereiche.

Ziel: Orphan Pages und Sackgassen in der internen Verlinkung identifizieren und beheben.

XML-Sitemaps vs. Interne Verlinkung – Vollständigkeit und Abgleich

XML-Sitemaps ergänzen die interne Verlinkung und helfen Google, alle indexierbaren Seiten zu finden – besonders wichtig bei großen Webseiten und internationalen Strukturen. Es ist entscheidend, dass Sitemaps und interne Verlinkung Hand in Hand gehen.

Workflow: XML-Sitemap Crawl in Screaming Frog

In Screaming Frog einen Crawl mit aktivierten XML-Sitemap-Einstellungen konfigurieren (Configuration > Crawl Config > Crawl > XML-Sitemaps). Gib hier die URL deiner Sitemap an (oft /sitemap.xml).

Wichtig: Erstelle separate Sitemaps für jeden Ordner oder jede Subdomain (z.B. /de/sitemap.xml, /en/sitemap.xml). Starte den Crawl für den gewünschten Ordner (z.B. /de/). Nach dem Crawl analysiert du den Report „Sitemaps“.

Ziel: Abgleichen, ob die in den Sitemaps aufgeführten URLs auch tatsächlich intern verlinkt sind. Finden Sie „URLs not in Sitemap“? Bedeutet dies, dass wichtige Seiten nicht in der Sitemap sind oder nicht intern verlinkt werden?

Hreflang-Tags: Internationale Ausrichtung signalisieren

Hreflang-Tags sind entscheidend, um Suchmaschinen mitzuteilen, für welche Sprach- und Länderzielgruppen deine unterschiedlichen Seitenversionen gedacht sind. Eine korrekte Verwendung hilft, Duplicate Content Probleme zu vermeiden und die Rankings in den jeweiligen Ländern zu verbessern.

Workflows für Hreflang-Tags:

  • Syntax-Check: Nutze Online-Tools, um sicherzustellen, dass deine Hreflang-Tags formal korrekt geschrieben sind.
  • Semantik-Check: Überprüfe, ob die Hreflang-Tags inhaltlich sinnvoll sind: Sind alle Sprachversionen berücksichtigt? Passen Sprache und URL zusammen? Ist ein x-default für die Standardauswahl definiert?

Workflows für technische Feinheiten:

  • XML-Sitemaps: Achte darauf, dass deine XML-Sitemaps aktuell sind und das -Attribut korrekt verwendet wird, um Google über Aktualisierungen zu informieren.
  • Lokale Domains: Sorge für korrekte 301-Weiterleitungen auf die passenden Sprachversionen deiner Hauptdomain.
  • Startseiten-Umleitung: Richte eine 301-Weiterleitung von der Root-Domain auf die wichtigste Sprach- oder Länderversion deiner Webseite ein.

Produkt-Detailseiten optimieren

Basis-Suchbegriffe:

Starte mit generischen Suchbegriffen, die deine Produkte beschreiben (z.B. „Hochhubwagen“, „Zentrifuge“).

Eigenschaften & Muster:

Erweitere deine Keyword-Recherche, indem du typische Produktmerkmale und Eigenschaften recherchierst, nach denen B2B-Kunden suchen (z.B. „Hochhubwagen elektrisch“, „Zentrifuge kontinuierlich“, „Hochhubwagen mit Waage“). Nutze Keyword-Tools und die Google Auto Suggest Funktion.

Seiten abstimmen – On-Page Optimierung für Produkt-Detailseiten

Felder optimieren: Nutze dein PIM-System (Product Information Management) oder CMS, um folgende Felder SEO-relevant zu gestalten:

  • Seitentitel (Title Tag): Integriere das Hauptkeyword (z.B. „Hochhubwagen EXV 14-20“) und den Markennamen („STILL Deutschland“).
  • H1-Überschrift: Verwende das Hauptkeyword in der H1 (z.B. „Hochhubwagen EXV 14-20“).
  • H2/H3-Überschriften: Strukturiere den Content mit H2- und H3-Überschriften und integriere relevante Keywords (z.B. „Technische Daten“, „Vorteile“, „Anwendungsbereiche“).
  • Produktbeschreibung: Verfasse informative, einzigartige und keywordreiche Produktbeschreibungen. Fokussiere dich auf Nutzen und Vorteile für deine neuen Kund:innen.
  • Produktdaten: Stelle Produktdaten (Technische Spezifikationen, Abmessungen etc.) übersichtlich und SEO-freundlich dar.
  • Alt-Attribute der Produktbilder: Beschreibe Produktbilder mit relevanten Keywords in den Alt-Attributen (z.B. „STILL Hochhubwagen EXV 14-20 in Aktion“).

Herausforderungen:

  • Keyword-Kannibalisierung: Vermeide, dass mehrere Produktseiten um dieselben Keywords konkurrieren. Strukturiere deine Webseite logisch und optimiere jede Seite für spezifische Keyword-Sets.
  • International: Berücksichtige sprachliche und kulturelle Unterschiede bei der Keyword-Recherche und der Content-Erstellung für internationale Märkte.

Lokalisierung & Content-Qualität – Nutzerzentrierung im internationalen B2B

Lokalisierung für weitere Sprachen und Länder – Mehr als nur Übersetzung

Schlechte Lokalisierung verschwendet Potenziale und führt zu Vertrauensverlust in der Zielregion. Sie wirkt unprofessionell und unglaubwürdig. Gute Lokalisierung hingegen gewinnt Vertrauen, verbessert die Nutzererfahrung, steigert CTR und Conversion-Rates und fördert positive Empfehlungen.

Checkliste für erfolgreiche Lokalisierung:

  • Professionelle, native Übersetzung mit Fachterminologie: Investiere in professionelle Übersetzer, die nicht nur die Sprache, sondern auch die Fachterminologie der Branche beherrschen. Vermeide reine Maschinenübersetzungen.
  • Internationale Herstellerinformationen nutzen: Nutze Glossare und Terminologie-Datenbanken von internationalen Herstellern, um eine konsistente Fachsprache in allen Sprachversionen zu gewährleisten.
  • Keyword-Recherche / SEO-Tool-Datenbank in Zielregion: Führe separate Keyword-Recherchen für jede Zielsprache und Region durch. Nutze lokale SEO-Tools und -Datenbanken, um sprachspezifische Suchbegriffe und vor allem Suchintentionen zu verstehen.
  • Internationale Suchintention mit Bildersuche abgleichen: Nutze die Bildersuche bei Google in den jeweiligen Zielländern, um die Suchintention der Nutzer besser zu verstehen. Welche Bilder werden zu bestimmten Keywords angezeigt? Welche visuellen Erwartungen haben die Nutzer:innen in diesem Markt?
  • Lokale Währung, Maßeinheiten und Datumsformate: Passe alle Formatierungen an die lokalen Gepflogenheiten an (Währungssymbole, Maßeinheiten, Datumsformate, Telefonnummernformate etc.).
  • Rechtliche & Datenschutzvorgaben prüfen und anpassen: Berücksichtige länderspezifische rechtliche Vorgaben (Impressumspflicht, Datenschutzerklärungen, Cookie-Richtlinien, AGBs) und Datenschutzgesetze (z.B. DSGVO in der EU, CCPA in Kalifornien).

Checkliste für Content-Qualität im B2B:

  • Above the fold: Platziere die wichtigsten Informationen und Kernbotschaften „Above the Fold“ – also im sichtbaren Bereich der Seite, ohne Scrollen. Nutzer:innen und Suchmaschinen sollen sofort verstehen, worum es geht.
  • Zielgruppen im B2B: Definiere B2B-Zielgruppen (Buyer Personas) klar und erstelle Content, der auf deren spezifische Bedürfnisse und Informationsbedürfnisse zugeschnitten ist.
  • Inhalte, um gefunden zu werden [Nicht für „Stammgäste“]: Erstelle Content primär für neue Besucher:innen, die über Suchmaschinen auf deine Seite gelangen. Vermeide Inhalte, die für Suchmaschinen irrelevant sind.
  • Inhalte so nah wie möglich an der eigenen Expertise: Fokussiere dich auf deine Kernkompetenzen und Expertise. Erstelle Content, der deine Fachkenntnisse und deinen Mehrwert im B2B-Markt demonstriert.

Indexierung internationaler B2B-Inventare – Sichtbarkeit für große Produktportfolios

Wenn ein großer Teil deines Produktinventars nicht indexiert ist, verschenkst du enormes Potenzial für Sichtbarkeit, Rankings und Conversions. Gerade im B2B-Bereich, wo Kund:innen oft sehr spezifische Produktrecherchen durchführen, ist eine umfassende Indexierung entscheidend.

Checkliste für optimale Indexierung großer B2B-Inventare:

  • Google indexiert nicht alles: Sei dir bewusst, dass Google nicht automatisch jede Seite indexiert, selbst wenn sie in der Sitemap enthalten ist. Qualität, Relevanz und technische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle.
  • Qualität und Mehrwert: Investiere in hochwertige, informative und einzigartige Produktseiten. Biete Mehrwert für Nutzer:innen (detaillierte Produktinformationen, technische Daten, Anwendungsbeispiele, Bilder, Videos, Downloads etc.).
  • Geringe Klicktiefe beim Crawling: Strukturiere deine Webseite so, dass alle Produktseiten mit wenigen Klicks (idealerweise 2-3) von der Startseite oder wichtigen Kategorieseiten erreichbar sind. Minimiere die Klicktiefe für eine effiziente Crawling- und Indexierung.
  • Sprungziele bei großer Seitenanzahl: Bei umfangreichen Produktlisten mit Paginierung (z.B. „Seite 1 von 77“) helfen Sprungziele (z.B. „Seite 1-9“, „Seite 10-19“ etc.) in der Navigation, um die Crawling-Effizienz zu verbessern und die Klicktiefe um ein Vielfaches zu reduzieren.

B2B-SEO braucht klare Prioritäten – und die richtigen Workflows

Der Vortrag von Stefan Godulla und Markus Hövener auf der SMX 2025 hat deutlich gezeigt: Erfolgreiches B2B-SEO folgt anderen Regeln als im B2C. Wer sich an generischen Best Practices orientiert, verliert wertvollen Traffic und potenzielle Kundschaft. Stattdessen braucht es klare Prioritäten und maßgeschneiderte Strategien.

 

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