Local Online Marketing für Einsteiger:innen
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Level: Beginner
Dein lokales Geschäft hat es heute schwerer denn je: Kundinnen und Kunden weichen immer mehr auf den Online-Handel aus. Denn regionale Unternehmen konkurrieren in einem begrenzten Markt nicht nur mit lokalen Mitbewerbern, sondern auch mit der wachsenden Dominanz des Internets. Eine der wirksamsten Strategien, um sich in diesem Wettbewerb zu behaupten, ist lokales Online Marketing. Denn: Obwohl 85 % aller Transaktionen in lokalen Geschäften stattfinden, beginnt die Entdeckung meist online: Fast 75 % der Smartphone-Nutzer:innen besuchen ein Geschäft innerhalb von 24 Stunden nach einer lokalen Suche, und über ein Viertel dieser Suchen führt direkt zu einem Kauf. Lokales Online Marketing ermöglicht es Unternehmen, ihre Kundinnen und Kunden gezielt in einem bestimmten geografischen Gebiet über digitale Kanäle wie Social Media, Suchmaschinen, E-Mail oder Apps anzusprechen. Wir stellen dir heute 8 Maßnahmen vor, mit denen du im Handumdrehen im lokalen digitalen Marketing durchstartest und es zum echten Wettbewerbsvorteil für dich machst.
Diese 8 Maßnahmen solltest du kennen, um lokales Online Marketing effektiv zu betreiben
1. Erstelle eine Website für dein Unternehmen
Die wichtigste Komponente für deine Online-Präsenz: eine eigene Website. Ohne diese wirst du kaum Reichweite aufbauen können. Anbieter wie wix.com, jimdo.com oder ionos.de bieten für Kleinunternehmen relativ kostengünstige Möglichkeiten.
Bei der Gestaltung deiner Website hast du erstmal kreative Freiheit – denke aber daran: Mehr als drei Viertel der Verbraucher:innen recherchieren ein Geschäft online, bevor sie es tatsächlich besuchen. Deine Website sollte deinen Laden deswegen bestmöglich repräsentieren und wichtige Infos wie Öffnungszeiten, Kontakt und Angebote enthalten.
2. Zielgruppenanalyse
Auch für standortgebundene Unternehmen ist eines klar: Ohne eine genaue Zielgruppenanalyse läuft dein Marketing ins Leere. Sowohl offline als auch online gilt: Je besser du deine lokale Zielgruppe verstehst, desto effektiver kannst du deine Botschaften, Angebote und Kampagnen ausspielen.
Warum ist die Zielgruppenanalyse so wichtig?
Nur wenn du genau weißt, wer deine Kundinnen und Kunden sind, welche Probleme sie haben und wie du diese lösen kannst, machst du den Unterschied. Denn lokales Marketing lebt davon, genau die Bedürfnisse deiner Community zu treffen – und nicht einfach allgemeine Werbebotschaften zu verwenden.
Die zentralen Fragen, die du dir stellen musst:
- Wer ist deine Zielgruppe?
- Welche Herausforderungen oder Bedürfnisse treibt sie an?
- Welche Lösungen kann ich bieten, die wirklich Mehrwert schaffen?
Eine demografische Analyse deiner Region ist der Schlüssel. Untersuche dabei wichtige Faktoren wie:
- Alter
- Geschlecht
- Einkommen
- InteressenUm hier an weitere Informationen zu kommen, kannst du dir auch deine aktuell bestehende Kundschaft ansehen: Wer kommt in deinen Laden? Wann besuchen sie dein Geschäft? Welche Anliegen haben sie und zu welchen Themen lassen sie sich beraten? Als regionales Unternehmen hast du den großen Vorteil, dass du direkt mit deinen Kundinnen und Kunden ins Gespräch treten kannst und sie dir als Teil der Gemeinschaft mehr vertrauen als einem anonymen Online-Anbieter. Diese wertvollen Insights solltest du unbedingt in deine Zielgruppenanalyse einfließen lassen.Diese Daten helfen euch, zielgenaue Inhalte und Angebote zu entwickeln, die eure Kundinnen und Kunden wirklich ansprechen. Das Ergebnis: Weniger Streuverluste und eine stärkere lokale Kundenbindung. Wenn ihr das konsequent umsetzt, werdet ihr nicht nur als Anbieter wahrgenommen, sondern als Teil der lokalen Community, die ihre Zielgruppe wirklich versteht.
3. Optimiere deine Website für die mobile Ansicht
Es gibt zwei gute Gründe, wieso du deine Website für die mobile Ansicht optimieren musst: Erstens suchen Nutzende vor allem im lokalen Kontext fast ausschließlich über ihr Smartphone, da die Recherche oftmals nicht zu Hause, sondern von unterwegs stattfindet, wenn sie eh gerade in der Nähe sind. Zweitens verwendet Google die mobile Version deiner Website, um sie für das Google-Ranking zu bewerten. Eine nicht oder schlecht optimierte mobile Website kann dich einiges an wertvoller Sichtbarkeit in den Suchergebnissen kosten.
Folgende Dinge kannst du tun, um deine Website mobilfreundlicher zu gestalten:
Responsives Design: Deine Texte, Bilder und Inhalte passen sich automatisch an die Bildschirmgröße an – egal ob Smartphone, Tablet oder Desktop.
Schnelle Ladezeiten: Beim Aufrufen einer Website über das Smartphone sind Nutzende noch ungeduldiger als am Desktop. Halte deine Seite so leicht wie möglich. Große Bilder und Videos dürfen die Ladegeschwindigkeit nicht ausbremsen. Denn jede Millisekunde zählt! Um die Geschwindigkeit deiner Website zu prüfen, verwendest du die PageSpeed Insights von Google.
Interaktive Elemente:
Buttons, Formulare oder Menüs müssen auch auf mobilen Geräten reibungslos funktionieren und den Nutzer:innen ein gutes Erlebnis bieten.
Einfache Navigation:
Ein übersichtliches, klar strukturiertes Layout sorgt dafür, dass Besucher:innen sich ohne Umwege durch deine Seite klicken können. Weniger Frust, mehr Conversion!
4. Optimiere deine Seite für die lokale Suche (Local SEO)
Lokale Suchmaschinenoptimierung (SEO) sorgt dafür, dass dein Unternehmen genau dann sichtbar ist, wenn potenzielle Kund:innen nach Dienstleistungen oder Produkten in ihrer Nähe suchen. Damit legst du das Fundament, um online gefunden zu werden und deinen Wettbewerbsvorteil auszubauen. Um sicherzustellen, dass du bei lokalen Suchanfragen oben erscheinst, solltest du deinen lokalen SEO-Auftritt pflegen. Das kann beispielsweise vor allem dann nützlich sein, wenn dein Unternehmen nicht zentral in der Innenstadt liegt, sondern weniger sichtbar in einer Nebenstraße. Local SEO kann dir dann dabei helfen, trotzdem wahrgenommen zu werden.
4.1 Nimm eine lokale Keywordrecherche vor
Herzstück deiner SEO-Strategie ist die lokale Keywordrecherche. Die Identifizierung und Optimierung auf relevante Suchbegriffe ist für jede digitale Marketingstrategie unerlässlich. Bei der lokalen Keyword-Optimierung ist es besonders wichtig, dass du neben den allgemeinen Keywords auch lokale Suchbegriffe verwendest, welche auf deine spezifische Zielregion zugeschnitten sind. Dadurch trägst du zu einer verbesserten Auffindbarkeit deines Unternehmens in lokalen Suchergebnissen bei und erhöhst die Relevanz deiner Website für potenzielle Kund:innen.
Um deine spezifischen Keywords herauszufinden, kann es helfen, dir die folgenden Fragen zu stellen:
- Wer gehört zu deiner Zielgruppe?
- Welche Produkte oder Services bietest du an?
- In welchen Märkten oder Regionen bist du aktiv?
- Welche Suchbegriffe könnten deine potenziellen Kund:innen eingeben, um deine Produkte oder Dienstleistungen zu finden?Nachdem du diese Fragen beantwortet hast, kannst du darauf aufbauend eine Reihe lokaler Keywords erstellen, die potenzielle Kund:innen in deiner Zielregion verwenden könnten. Für eine professionelle Keywordrecherche verwendest du – sofern du Zugriff hast – ein SEO-Tool wie SISTRIX, SEMrush oder den Google Keyword-Planer. Falls du keinen Zugang hast, kannst du die Keywordrecherche initial auch mit kostenfreien Tools wie Google Trends, KI und gesundem Menschenverstand durchführen. Früher oder später solltest du aber in ein gutes SEO-Tool investieren. In unserem Blog findest du eine Anleitung für eine Keywordrecherche mit ChatGPT.Was nun? Zu den identifizierten Keywords baust du nun nach und nach Inhalte auf, die deine Kundschaft interessieren können. Verfasste Blogartikel, Listicles und Berichte zu den Themen, die zu deinem Geschäft passen, um nach und nach sichtbarer zu werden.
4.2 Halte dich an E-E-A-T
Neben der Keywordrecherche hat auch die Nutzerfreundlichkeit deiner Website einen entscheidenden Einfluss auf die Sichtbarkeit. Im SEO-Kontext spricht man hier vom “E-E-A-T-Konzept”, dem eine Website folgen sollte, damit sie sie besten Ergebnisse erzielen kann. E-E-A-T steht für Expertise, Experience, Authoritativeness und Trustworthiness. E-E-A-T aufzubauen ist ein langfristiger Prozess, der sich über Monate oder Jahre erstrecken kann und der eigentlich auch nie vollendet wird. Deswegen solltest du direkt damit starten, E-E-A-T aufzubauen. In unserem Artikel “E-E-A-T-Strategie für dein lokales Business” lernst du mehr dazu.
4.3 Baue lokale Backlinks auf
Backlinks bleiben ein zentraler Faktor für deine SEO-Strategie – vor allem, wenn sie von vertrauenswürdigen, lokalen Quellen stammen. Der Schlüssel liegt darin, relevante Verzeichnisse, Partner und Events strategisch zu nutzen:
- Branchenverzeichnisse nutzen: Trage dein Unternehmen in lokale Verzeichnisse ein. Das steigert nicht nur deine Sichtbarkeit, sondern stellt sicher, dass potenzielle Kund:innen verlässliche Informationen finden.
- Partnerschaften aufbauen: Kooperiere mit anderen lokalen Unternehmen – z. B. durch Gastbeiträge oder gemeinsame Inhalte. Das bringt dir nicht nur Backlinks, sondern stärkt auch die lokale Community und das Nutzererlebnis.
- Events sponsern: Unterstütze lokale Veranstaltungen und achte darauf, dass du in deren Berichten und Ankündigungen verlinkt wirst. Diese Verweise können dein Suchmaschinenranking ordentlich pushen.
5. Optimiere dein Google Unternehmensprofil für mehr Sichtbarkeit
Wenn du im lokalen Online Marketing erfolgreich sein willst, dann ist die Nutzung von einem Google Unternehmensprofil essenziell. Dein Google Unternehmensprofil (Google Business Profile, ehemals Google My Business) ist wohl das wichtigste Verzeichnis, in das du eingetragen werden kannst. Es steuert, wie dein Unternehmen in den Suchmaschinenergebnisseiten (SERPs) von Google und Google Maps erscheint.
Eine zielgenaue Optimierung deines Profils trägt maßgeblich zur Verbesserung deiner lokalen Auffindbarkeit bei:
- Stelle sicher, dass alle wichtigen Unternehmensinformationen richtig und vor allem aktuell sind – wichtig ist hierbei nicht nur die richtige Adresse und die korrekten Geschäftszeiten zu hinterlegen, sondern auch die zutreffenden Kategorien genau auszuwählen, um dein Unternehmen adäquat zu repräsentieren.
- Bewertungen deiner Kundinnen und Kunden sind essenziell: Bestärke zufriedene Kund:innen darin, positives Feedback abzugeben und reagiere auf negative Bewertungen, um zu demonstrieren, dass du jedes Feedback ernst nimmst.
- Veröffentliche regelmäßig Beiträge, in denen du relevante Informationen und Ereignisse mit deiner Zielgruppe teilst. Damit demonstrierst du, dass dein Unternehmen aktiv ist, was einen positiven Einfluss auf das lokale Ranking haben kann.
6. Profitiere von Social Media
Social Media ist ein Gamechanger für dein lokales digitales Marketing, da mittlerweile viele Personen soziale Medien ähnlich wie eine Suchmaschine nutzen. Sie suchen nach Inspiration für ihren nächsten Stadtbummel oder sehen sich dein Geschäft vor ihrem Besuch gezielt auf einer Plattform an. Du kannst also enorm von Social Media profitieren – wenn du es richtig einsetzt. Dabei kommt es vor allem auf Inhalte an, die nicht nur relevant, sondern auch gezielt auf die Interessen deiner lokalen Community abgestimmt sind.
Plattformen gezielt nutzen: Jede Plattform hat ihre Stärken.
- Instagram ist ideal für visuelle Inhalte wie Bilder und kurze Videos.
- Facebook bietet dir mehr Spielraum für Beiträge, Event-Einladungen und Diskussionen.
- YouTube eignet sich, wenn du mit tiefergehenden Inhalten langfristig eine loyale Community aufbauen willst.
- Einheitliche Markenpräsenz: Halte dein Branding über alle Plattformen hinweg konsistent – Logo, Farbschema und Tonalität sollten wiedererkennbar sein. Das stärkt das Vertrauen in deine Marke und sorgt dafür, dass du langfristig im Gedächtnis bleibst.
- Standortmarkierungen: Tagge in jedem Beitrag deinen Laden als Standort – auch das erhöht die Reichweite und macht dein Geschäft besser auffindbar.
7. Schalte lokale Google Anzeigen
Organische Suchmaschinenoptimierung alleine reicht oft nicht aus, um eine ordentliche Sichtbarkeit zu erlangen. In vielen Fällen musst du zusätzliche bezahlte Anzeigen schalten.
Bei Google Ads kannst du Nutzer:innen sehr zielgenau ansprechen, beispielsweise indem du deine Anzeigen nur in deiner Stadt ausspielen lässt. Dann kannst du generische Keywords z. B. “Café” oder “Tapas Bar” verwenden. Eine andere Strategie ist, lokale Begriffe direkt einzubuchen, beispielsweise “Café in München”. Auch “Tapas Bar in der Nähe” ist eine mögliche Kombination. Dann solltest du aber zusätzlich auch das Geotargeting auf einen kleinen Radius beschränken. Nutze lokales Geotargeting, um Anzeigen nur Nutzer:innen in deiner Region anzuzeigen.
Bei Google Ads hast du außerdem die Möglichkeit, spezielle Local-Anzeigen mit dem Kampagnenziel “Ladenbesuch” zu schalten, die extra darauf optimiert werden, dass Personen anschließend dein Geschäft besuchen.
Wo erscheinen lokale Anzeigen?
Google Maps: Bei geplanten Besuchen oder Kartensuchen werden relevante Infos zu deinem Geschäft angezeigt.
Google-Suche: Passend zu relevanten Suchbegriffen in deiner Umgebung.
YouTube: Anzeigen erreichen potenzielle Kund:innen in Videos mit hoher Relevanz.
Google Display: Platzierungen auf relevanten Websites im Google-Displaynetzwerk.
Gmail: Anzeigen sprechen Nutzer:innen auf mobilen Oberflächen an.
Google Local-Kampagnen sind ideal, um Ladenbesuche und lokale Verkäufe zu steigern. Mit minimalem Aufwand maximierst du deine Reichweite bei der passenden Zielgruppe – genau dort, wo lokale Suchabsichten auf echte Kaufentscheidungen treffen.
8. Schalte Social Ads
Auch in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und TikTok hast du die Möglichkeit, lokale Anzeigen zu schalten. Hier lässt sich der Standort noch genauer eingrenzen als bei Google. Beispielsweise kannst du bei Meta alle Personen mit einem Radius von weniger als 1km um dein Geschäft ansprechen, oder nur gezielt deine Stadt auswählen.
Setze lokale Anreize wie Rabatte oder Events, um deine Zielgruppe in deinen Laden zu bringen. Bei Social Ads kommt es übrigens mehr auf das Creative und weniger auf den Anzeigentext an. Erstelle ansprechende und ästhetische Bilder und Videos, die den User:innen einen guten ersten Eindruck von deinem Geschäft geben. Das Videoformat ist vor allem bei TikTok wichtig – statische Creatives haben hier kaum eine Chance.
Waze Ads: Wenn du einen Standort hast, der per Auto gut erreichbar ist, kannst du Anzeigen auf Navigationsplattformen wie Waze platzieren.
Fazit: Lokales Online-Marketing als Schlüssel zu mehr Sichtbarkeit und Erfolg
Für lokale Unternehmen bietet digitales Marketing eine große Chance, sich in einem stark umkämpften Markt zu behaupten. Der Erfolg liegt in der Kombination verschiedener Maßnahmen: Von einer klaren Zielgruppenanalyse und einer mobil optimierten Website bis hin zur Nutzung von lokaler SEO – all diese Strategien sorgen dafür, dass du online gefunden wirst und offline Ergebnisse erzielst. Ergänze das mit kreativen Social-Media-Inhalten und lokaler Werbung, und du hast ein starkes Fundament, um dich im Wettbewerb zu behaupten. Das Beste: Lokales Online-Marketing ist nicht nur effektiv, sondern auch kosteneffizient, da du gezielt jene Nutzer:innen ansprichst, die wirklich zu dir passen. Nutze diese Möglichkeit und positioniere dein Unternehmen als unverzichtbaren Teil der lokalen Community – online und vor Ort.
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Quellen: localup, forty-four, deepreach, hallo-muenchen, semrush, localo. syndacast
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