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Easter Eggs im Internet und Ihre Verbindung mit E-Mail Marketing

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Ostern rückt näher und somit auch die Ostereier-Suche. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, auch online Ostereier zu suchen? Die „Easter Eggs“, die hier versteckt sind, werden nur von sehr aufmerksamen (und meist technisch begabten) Augen entdeckt. Aber was sind Easter Eggs denn nun genau? In der technischen Welt verstecken sich hinter dem Begriff unterhaltsame Besonderheiten, die von Entwicklern in Medien- oder Computerprogramme eingebaut werden. Ziel für den Suchenden ist es, einen Bonus oder eine Botschaft zu entdecken. Die Schöpfer wiederum ernten die Anerkennung der Finder. Aber woher kommt die Idee, wo könnt ihr selber ein paar Easter Eggs finden und was hat das Ganze mit E-Mail Marketing zu tun? All diese Fragen beantworte ich euch in diesem Blog-Post.

„Easter Eggs“ – Damals und Heute

Schon seit der Renaissance verstecken Künstler ihre Signatur oder direkt die Abbildung ihrer selbst, z.B. als Nebenfigur, in ihren Gemälden. Ein Vorteil dieser Taktik war und ist, dass die Künstler ihr Original immer identifizieren können. Ein sehr berühmtes Beispiel ist das Gemälde der „Schule von Athen“, indem sich der Maler Raffael selbst am Rande des Geschehens malte und somit für die Nachwelt verewigte (hier im Bilde ganz rechts mit orange/lilafarbener Tunika):

Ein moderneres „Easter Egg“ versteckte der Maler Nelson Shanks in seinem Werk von Bill Clinton. Der Schatten auf der linken Hälfte des Bildes gehört laut Aussage des Malers zu einem blauen Kleid und soll eine Anspielung auf Clintons Affäre mit Monika Lewinsky sein.

In der technischen Welt gilt Warren Robbinett als Erfinder des Easter Eggs in Computerspielen. Er versteckte 1978 seinen Namen in einem Atari-Spiel, den man nur durch eine bestimmte Spielabfolge erreichen kann. Bringt man einen kaum sichtbaren Pixel in einen bestimmten Raum, verschwindet eine Wand und zeigt den Namen des Entwicklers. Heutzutage sind solche Easter Eggs nicht mehr gern bei Software Herstellern gesehen, da sie eine Hintertür für Viren, Trojaner und sonstige Malware bieten.

Google Easter Eggs

Nun aber zu ein paar Gimmicks von Google und Youtube, die ihr selber suchen könnt. In der folgenden Liste findet ihr Hinweise auf neun Easter Eggs. (Für alle, die die Auflösung sofort sehen wollen, scrollt bitte weiter runter):

Gegebenenfalls müsst ihr, bevor ihr diese Suchanfragen durchführt, auf der Google Suchseite auf Einstellungen -> Sucheinstellungen gehen, um dort einen Haken zu setzen bei „Sofort-Ergebnisse nie anzeigen“. Bitte nicht vergessen, nach dem Testen wieder zurückzukommen, um wertvolle Informationen zu Easter Eggs in Verbindung mit E-Mail Marketing einzuheimsen.

  1. Gebt folgende Koordinaten in Google Maps ein: 45.123706,-123.113705 und schaltet auf die Google Satelliten Anzeige um. Was könnt ihr auf dem Feld erkennen?
  2. Tippt in Google „Z or R twice“ oder „tilt“ ein und schaut, was passiert.
  3. Tippt in das Suchfeld „Find Chuck Norris“ ein und klickt auf die Suche „Auf gut Glück!“ – Na, was antwortet Google denn da?
  4. Schreibt in die Google Suche: zerg rush – Hier ist euer spielerisches Talent gefragt.
  5. Sucht mit Google „Auf gut Glück!“ nach Atari Breakout – nochmals ist euer spielerisches Können gefragt.
  6. Tippt doch mal http://com.google in euren Browser ein. Gerne könnt ihr noch eine weitere Suchanfrage stellen. Google, du Scherzkeks!
  7. Die nächste Suchanfrage ist sehr selbsterklärend: Tippt „Google Pacman“ in die Google Suche und klickt „Auf gut Glück!“. Seit dem 1. April 2015 lohnt sich auch eine Suche nach Pacman auf Google Maps.
  8. Geht auf YouTube und schreibt folgendes in die Suche: do the harlem shake. Bitte stellt den Ton hier auf laut.
  9. Gebt in die Google Suche folgenden Befehl ein: (sqrt(cos(x))cos(400x)+sqrt(abs(x))-0.4)(4-xx)^0.1 und genießt die Grafik.

Auflösung Google Easter Eggs

1. Hier findet der aufmerksame Betrachter ein Firefox Symbol auf dem Feld, welches der Satellit anzeigt:

Easter Egg - Firefox Logo auf Feld

2. Gibt man „Z or R twice“ ein, dreht sich die Google Suche einmal um sich selbst; bei „Tilt“ neigt sich die Google Suche leicht:

Tilt Google Suche

3. Bei der Suche nach Chuck Norris spuckt Google folgende Antwort aus:

Chuck Norris Google Search

4. Bei Zerg Rush tauchen kleine animierte Wesen auf, die euren Browser zerfressen. Schießt sie mit eurer Maus ab. (Hinweis: Zergs sind eine Rasse aus dem Computerspiel StarCraft).

Zerg Rush

5. Hier gelangt man zum Spiel Atari Breakout, wo man versuchen muss, mit einer Kugel Balken abzuschießen.

Antari Breakout

6. Die Google Suche und alle SERPs (Search Engine Result Pages) erscheinen spiegelverkehrt.

April April bei Google

7. Nach Eingabe von Befehl Nummer sechs kann man nun eine Runde Pacman um das Google Logo herum spielen. Dieses Easter Egg entwarf Google 2010, zum 30-jährigen Bestehen des Kultspiels.

Google Pacman

Weitere fünf Jahre später folgt nun als kleiner Aprilscherz die Pacman Variante in Google Maps. Wählt hierzu eine beliebige Gegend aus (einzige Voraussetzung ist, dass viele Straßen in der Nähe sind) und startet mit einem Klick auf das schwarz-blaue Symbol neben der Earth-Anzeige ein Pacmanspiel in eurer Umgebung.

121WATT auf Google Maps

8. Die YouTube Suchergebnisse tanzen außer Rand und Band während des Refrains von „Harlem Shake“.

YouTube Harlem Shake

9. Love is in the air. Folgende Grafik ist zu sehen:

Herz Formel

Easter Eggs im E-Mail Marketing

Wie aus diesem Selbstversuch hervorgeht, finden wir große Freude an solchen versteckten Suchanfragen. Der Mensch lässt sich gerne durch Spiel und Spaß beeinflussen – nicht um sonst haben die Römer schon damals zu „panem et circenses“ (Brot und Spiele) in die Arena aufgerufen. Viele folgten der Aufforderung aus Neugier auf die Ablenkung vom Alltag. Warum sollte man folglich nicht die Entdeckerlust der Kunden wecken und im Marketing solche Spielchen als „Köder“ einsetzen, um den Kunden zu einer intensiveren Interaktion mit der Marke zu bewegen? Im besten Falle promotet er das Quiz oder Spiel auch noch an seine Freunde und Bekannte (Stichwort: Mundpropaganda). Dies verstärkt die Kundenbindung und fördert die Markenbekanntheit durch Empfehlungsmarketing.

Im Fachjargon wird diese Art von Marketing auch Gamification genannt. Gamification besagt, dass man spielerische Elemente in seine Kampagne einbaut, um die Teilnahme an dieser zu erhöhen. Hauptgrund für eine gesteigerte Beteiligung bei spielerischen Marketingkampagnen ist laut Nico Zorn, E-Mail Marketing Experte der 121WATT, die Befriedigung fünf wichtiger Bedürfnisse: nämlich Belohnung, Status, Erfolg, Selbstdarstellung und Wettbewerb.

Neben einer sensibilisierteren Leserschaft bietet diese Form von E-Mail Marketing Onlineshop Betreibern die Möglichkeit, aus der gefährlichen Preisspirale herauszukommen. Zorn ist sich jedoch auch über das Risiko solcher Kampagnen im Klaren: So bestehen gegenläufige Ziele, wenn die Implementierung von Spielmechanismen mit klassischer Conversion-Rate Optimierung kollidiert.

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Tipps zur Umsetzung

Die nächsten Absätze beschreiben den Einsatz von Easter Eggs bzw. Gamification Methoden in E-Mails, um Klickraten zu erhöhen, die Interaktionsraten zu boosten und Neuanmeldungen zu fördern.

1. Quiz in der E-Mail

Den Lesern werden in jedem Newsletter Quizfragen gestellt und bei Klick auf die richtige Antwort erhält er Punkte. Der Einsatz einer virtuellen Sammelkarte ist hier sinnvoll. Diese Karte kann im Idealfall mit Mitspielern geteilt werden (so können die Bedürfnisse nach Status, Erfolg und Selbstdarstellung optimal befriedigt werden). Ein gutes Beispiel für Quiz Newsletter bietet die ZEIT ONLINE:

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2. Botschaften im Quelltext

Der folgende Tipp lohnt sich nur für diejenigen unter euch, die wissen, dass ihre Leser den Newsletter im Browser öffnen und lesen. Für diese neugierigen Leser kann man im Header/ Quelltext Botschaften verstecken wie z.B. Hinweise auf offene Stellen im Unternehmen oder einen Link zu Rabattgutscheinen. Dieser Text muss nicht nur eine Zeile lang sein, man könnte folglich auch eine ASCII Art einfügen.

3. Nicht geladene Bilder nutzen

Viele kennen es, wenn man einen Newsletter öffnet, werden nicht automatisch alle Bilddateien heruntergeladen. Dies geschieht aus Sicherheits- und Datenschutzgründen. Gute E-Mail Marketer machen sich dieses Wissen zu eigen und schreiben nette, lustige Botschaften in den ALT Text, der anstelle des Bildes erscheint. So kann man z.B. scherzen, dass ein Download für dieses Bild gar nicht nötig sei, aber für das andere Bild im Newsletter sich definitiv empfehlen würde (vielleicht weil dort ein Coupon angezeigt wird).

Tools wie z. B. Mozify vom Anbieter Email on Acid lösen das Problem auf andere Art und Weise – indem Sie Bilder in Mosaike aus vielen farbigen Tabellenzellen konvertieren. So ist es möglich, eine verpixelte aber dennoch erkennbare Variante des Bildes anzuzeigen. Für eine bessere Vorstellung wie so ein Bild dann aussieht und wie das Tool Mozify funktioniert, geht bitte auf diese Seite des E-Mail Marketing Blogs von Nico Zorn.

4. Sammelaktionen (z.B. eine Ostereier Suche)

Man kann die Leser dazu auffordern, versteckte Gegenstände (wie z.B. Ostereier) in den nächsten Newslettern aufmerksam zu zählen und das Ergebnis einzureichen. Unter all den Einsendungen wird dann ein Produkt verlost, das entweder aus dem eigenen Sortiment stammt oder mit der eigenen Dienstleistung eng verbunden sein sollte. Das bewegt die Leser dazu, nicht nur diesen, sondern auch folgende Newsletter aufmerksamer durchzulesen. Die Fluggesellschaft Condor hat in einer solchen Reaktivierungskampagne 7% seiner Leserschaft zurückgewonnen. Hier winkte dem Teilnehmer ein 10€ Buchungsgutschein für das richtige Zählergebnis.

5. Verweise auf ältere Newsletter

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Leser auf einen Fehler oder Ähnliches im letzten Newsletter aufmerksam zu machen. Durch die Mithilfe einer dynamischen Grafik können dann andere Inhalte angezeigt werden, sobald der Leser sich auf Fehlersuche begibt. Man wechselt einfach den anzuzeigenden Inhalt im alten Newsletter aus.

6. SWYN Links via Newsletter verbreiten

Greenpeace zeigt, wie man durch geschickten Einsatz von Share-With-Your-Network (SWYN) Links neue Abonnenten für den eigenen Newsletter gewinnen kann. Die Umweltschützer wollten, dass der Verstoß von Volkswagen gegen zwei wichtige europäische Klimaschutzgesetze nicht ungeachtet bleibt. Deshalb änderten sie die Volkswagen-Starwars Kampagne ein wenig ab, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen. In der eigens initiierten Kampagne sprach Greenpeace davon, dass noch Gutes in Volkswagen stecke und dass alle Anhänger von Greenpeace als Jedis den Konzern vom schlechten Weg wieder auf einen Guten führen könnten. Je mehr Mitspieler man mit der Verbreitung von SWYN Links gewinnen konnte, desto schneller stieg man in der Jedi Hierarchie auf und konnte am Schluss sogar ein T-Shirt gewinnen. Solche Links über E-Mail Kampagnen zu verteilen macht aber nur dann Sinn, wenn man auch eine passende Landingpage besitzt, die Nutzer zum Mitmachen motiviert.

7. Kreative Abmeldeseite entwerfen

Man sollte dem Trend von kreativ erstellten Abmeldeseiten folgen, die Besucher durch ein bisschen Charme und Witz wieder zurückgewinnen sollen. So ist es möglich, die Verantwortlichen des Newsletters abzubilden und den Leser aufzufordern, eine Person auszusuchen, die auf Grund des schlechten Newsletters gefeuert werden soll. Hat man an dieser Stelle jedoch Mitleid oder möchte nachsichtig sein, kann man sich auch gerne wieder für den Newsletter anmelden. Hier das Beispiel einer 404 Seite, die genau den selben Mechanismus anwendet.

Ein Beispiel einer kreativ erstellten Newsletter-Abmeldeseite bietet Groupon mit folgendem Kurzvideo:

[youtube_embed id=“wMzZvK69QaQ“]

Habt ihr noch gute Ideen für ansprechende Newsletter? Was kann man noch umsetzen, um seine Klickrate zu erhöhen und Interaktion zwischen Kunde und Marke zu fördern? Wir freuen uns auf euren Kommentar und eure Meinung.

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