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BoFu-Marketing – Warum der Abschluss entscheidend ist und wie du ihn meisterst

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Erschienen in Apr III 2025 | Conversion Optimierung
Level: Beginner

Viele Marketing-Teams investieren jede Menge Energie in Reichweite und Sichtbarkeit, aber übersehen dabei einen entscheidenden Moment: den Abschluss. Genau hier setzt das Bottom-of-the-Funnel-Marketing (BoFu) an. Es richtet sich an Menschen, die ihre Kaufentscheidung fast getroffen haben, aber noch einen letzten Impuls brauchen. Wer in dieser Phase nicht mit den richtigen Inhalten, Angeboten und Touchpoints präsent ist, verliert potenzielle Kundschaft oft an die Konkurrenz. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine BoFu-Strategie mit passenden Content-Formaten, konkreten Distributionsstrategien und den wichtigsten KPIs zur Erfolgsmessung gezielt auf Conversion ausrichtest.

1. Was ist BoFu-Marketing überhaupt?

BoFu steht für „Bottom of the Funnel“, also das untere Ende des Marketing-Funnels. In dieser Phase befinden sich Menschen, die sich bereits intensiv mit einem Thema oder einer Lösung auseinandergesetzt haben. Sie haben vielleicht schon Vergleichsartikel gelesen, Webinare besucht oder sich durch Checklisten gearbeitet. Jetzt sind sie bereit, eine Entscheidung zu treffen.

Der entscheidende Unterschied zu anderen Funnel-Phasen: Während ToFu- und MoFu-Inhalte informieren und Vertrauen aufbauen, zielen BoFu-Inhalte klar auf den Abschluss ab. Es ist deine letzte Chance, potenzielle Kundschaft davon zu überzeugen, dass dein Angebot die beste Lösung ist und nicht das der Konkurrenz.

Hier geht es nicht mehr um Sichtbarkeit oder reine Aufklärung, sondern um handfeste Überzeugungsarbeit: mit Produkttests, Beratungsgesprächen, Kundenbewertungen oder Fallstudien. Der Content muss die Entscheidung erleichtern, nicht hinauszögern.

Die Unterscheidung zu den anderen Funnel-Stufen ist dabei zentral:

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BoFu-Marketing ist der Moment, in dem Marketing und Vertrieb zusammenkommen. Und genau deshalb braucht diese Phase besondere Aufmerksamkeit, sowohl inhaltlich als auch strategisch.

2. Warum BoFu-Marketing oft unterschätzt wird

Viele Unternehmen stecken enorme Ressourcen in Awareness-Kampagnen, SEO-Maßnahmen und Leadgenerierung, also in die oberen Funnel-Stufen. Der untere Teil, in dem es tatsächlich ums Geschäft geht, bleibt dagegen häufig unterversorgt. Warum? Weil BoFu-Marketing oft als „Vertriebssache“ gesehen wird oder weil der Fokus auf Reichweite den Blick auf den Abschluss verstellt.

Dabei ist genau dieser letzte Abschnitt der Customer Journey entscheidend: Wer ihn nicht aktiv gestaltet, überlässt den Ausgang dem Zufall oder der Konkurrenz. Ohne gezielte BoFu-Inhalte springen potenzielle Käufer:innen ab, obwohl sie fast schon überzeugt sind.

Ein weiteres Problem: Die Messung des Erfolgs ist komplexer als bei ToFu-Kampagnen. Während sich Sichtbarkeit leicht in Klicks und Reichweite ausdrücken lässt, sind BoFu-Ziele wie „Conversion-Optimierung“ oder „Sales Qualified Leads“ oft schwerer greifbar und werden deshalb zu selten priorisiert.

Doch wer hier gezielt investiert, macht aus Leads Umsatz. Denn ein durchdachter BoFu-Prozess schließt nicht nur den Funnel ab, er verkürzt auch Verkaufszyklen, senkt Akquisekosten und stärkt langfristig das Vertrauen in Marke und Produkt.

3. Typische BoFu-Content-Formate und ihre Wirkung

In der BoFu-Phase zählt jedes Detail: Jetzt entscheidet sich, ob dein Angebot überzeugt oder im Vergleich zur Konkurrenz untergeht. Deshalb brauchst du Content, der nicht nur informiert, sondern gezielt zum Abschluss motiviert. Wichtig dabei: Die Inhalte müssen Vertrauen stärken, letzte Zweifel ausräumen und konkrete Mehrwerte liefern.

Diese Formate funktionieren besonders gut im BoFu:

  • Produktvergleiche & direkte Wettbewerbsanalysen: Sie helfen potenziellen Käufer:innen, die Unterschiede zwischen dir und der Konkurrenz zu erkennen und zeigen klar, warum dein Angebot die bessere Wahl ist.
  • Demo-Videos & Live-Präsentationen: Zeig, wie dein Produkt oder deine Dienstleistung in der Praxis funktioniert. Keine Theorie, sondern konkrete Anwendung. Das schafft Sicherheit und reduziert Unsicherheit.
  • Kundenbewertungen & Case Studies: Nichts wirkt überzeugender als der Beweis aus der echten Welt. Zeige, wie andere deine Lösung erfolgreich einsetzen: mit Zahlen, Zitaten und Ergebnissen.
  • Testversionen & kostenlose Beratungsgespräche: Gib deiner Zielgruppe die Möglichkeit, sich selbst zu überzeugen: unverbindlich, aber gezielt auf Conversion ausgerichtet.
  • Preisrechner & interaktive Tools: Besonders im B2B-Bereich sind konkrete Kostenschätzungen oder ROI-Kalkulatoren hilfreich, um Entscheidungsträger:innen zu überzeugen.
  • FAQ-Seiten & How-to-Guides: Auch einfache, aber klar strukturierte Informationen helfen, letzte Hürden im Entscheidungsprozess abzubauen.

Was alle Formate gemeinsam haben: Sie adressieren eine bereits informierte Zielgruppe, die nur noch auf den entscheidenden Impuls wartet. BoFu-Content liefert diesen Impuls, wenn er strategisch geplant ist und gezielt ausgespielt wird.

4. Zielgerichtete Distribution: So bringst du deinen BoFu-Content zur richtigen Zielgruppe

BoFu-Inhalte entfalten ihre Wirkung nur, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt bei der richtigen Person landen. Deshalb ist die Distribution in dieser Funnel-Phase nicht einfach „Verbreitung“, sondern gezieltes Content-Placement entlang individueller Entscheidungsprozesse.

Diese Strategien haben sich bewährt:

  • Remarketing über Such- und Display-Kanäle: Potenzielle Käufer:innen, die sich bereits mit deinem Angebot beschäftigt haben, lassen sich mit gezieltem Retargeting zurückholen – ideal für das Ausspielen von Demos, Testangeboten oder Kund:innenbewertungen.
  • E-Mail-Automation & Lead-Nurturing-Workflows: Durch Segmentierung nach Funnel-Position kannst du BoFu-Inhalte punktgenau per E-Mail ausspielen. Beispiel: Nach dem Download eines E-Books folgt automatisiert ein Angebot für eine Produktdemo oder ein persönliches Beratungsgespräch.
  • Personalisierte Landingpages & dynamischer Content: Inhalte, die sich am Verhalten der Nutzer:innen orientieren, steigern die Relevanz. Wenn z. B. eine wiederkehrende Besucherin bereits zwei Produktseiten gesehen hat, ist der Call-to-Action für ein Beratungsgespräch logischer als ein allgemeiner Informationsartikel.
  • Account-Based Marketing (ABM): Im B2B besonders effektiv: Hier wird Content passgenau auf einzelne Unternehmen oder Entscheidungsgruppen zugeschnitten. So sprichst du gezielt die Buying Center mit relevanten Inhalten zum richtigen Zeitpunkt an.
  • CRM-Daten für gezieltes Targeting nutzen: Deine Kundendatenbank ist Gold wert: Nutze vorhandene Daten, um individuelle BoFu-Angebote auszuspielen, etwa auf Basis des bisherigen Engagements oder des Lead-Status.

5. Messbarkeit & KPIs im BoFu

Im BoFu geht es nicht mehr um Reichweite oder Klicks, sondern um Ergebnisse. Hier entscheidet sich, ob aus Leads wirklich zahlende Kund:innen werden. Genau deshalb brauchst du KPIs, die nicht nur die Performance abbilden, sondern echte Fortschritte im Vertriebsprozess sichtbar machen.

Diese Kennzahlen sind im BoFu besonders relevant:

  • Conversion Rate (z. B. Demo-Anfragen, Trial-Anmeldungen, Käufe): Die wichtigste Metrik: Wie viele der qualifizierten Leads führen tatsächlich zu einer konkreten Handlung?
  • Sales Qualified Leads (SQLs): Wie viele deiner Marketing-Leads erfüllen die Kriterien, um vom Vertrieb weiterbearbeitet zu werden? Je höher der Anteil, desto besser ist dein BoFu-Content auf Entscheider:innen zugeschnitten.
  • Opportunity Rate: Wie viele SQLs entwickeln sich zu echten Vertriebschancen? Diese Kennzahl zeigt, wie effektiv dein Content dabei hilft, potenzielle Kund:innen zu überzeugen.
  • Cost per Lead bzw. Cost per Acquisition (CPL/CPA): Zeigt, wie wirtschaftlich dein BoFu-Marketing arbeitet. Ein hochwertiger Lead darf mehr kosten, solange die Abschlussrate stimmt.
  • Pipeline-Impact und Umsatzzuordnung: Mithilfe von Attributionsmodellen kannst du erkennen, welche Inhalte in welcher Phase zum Deal beigetragen haben, etwa über Multi-Touch-Attribution oder First-/Last-Touch-Modelle.

Diese Tools helfen bei der Auswertung:

  • HubSpot (für Lead-Scoring, Automationen, Kampagnenzuordnung)
  • Google Analytics 4 (für Conversion-Tracking & Attribution)
  • Salesforce & andere CRMs (für die Anbindung an Vertriebskanäle)
  • BI-Tools wie Looker Studio oder Tableau (für ganzheitliche Funnel-Reports)

Im BoFu ist die Messbarkeit unverzichtbar, um Optimierungspotenziale zu erkennen und gezielt die Conversion-Rate zu steigern.

6. Best Practices und typische Fehler im BoFu-Marketing

Um auf den letzten Metern zur Conversion nicht ins Stocken zu geraten, ist es wichtig, mit den richtigen Maßnahmen zu arbeiten und gängige Fehler zu vermeiden.

Best Practices: Was funktioniert wirklich gut

  • Vertrauen schaffen mit Social Proof & Use Cases: Case Studies, Testimonials, Reviews: Alles, was echte Ergebnisse und Kundenerfolge zeigt, wirkt glaubwürdiger als jede Produktbeschreibung.
  • Klare, handlungsorientierte CTAs: Kein „Mehr erfahren“, sondern „Jetzt Test starten“ oder „Kostenloses Beratungsgespräch buchen“. Klare Sprache führt zu klaren Entscheidungen.
  • Individuelle Inhalte für spezifische Zielgruppen: Ein:e Einkäufer:in braucht andere Argumente als ein:e IT-Leiter:in. Erfolgreicher BoFu-Content ist immer kontextsensitiv.
  • Enge Verzahnung von Marketing und Vertrieb: Der Übergang zwischen Funnel-Ende und Verkaufsprozess muss nahtlos sein – sowohl technisch (z. B. durch CRM-Integration) als auch kommunikativ.
  • Dringlichkeit & Verknappung strategisch einsetzen: Angebote mit klarer Laufzeit, limitierte Plätze für Webinare oder exklusive Testphasen erhöhen die Abschlusswahrscheinlichkeit.

Typische Fehler: Was du besser vermeiden solltest

  • Zu früher Sales-Push: Wer BoFu-Content mit aggressivem Sales-Ton startet, verschreckt statt zu überzeugen. Vertrauen entsteht durch Mehrwert, nicht durch Druck.
  • Unklare Botschaften & überladene Seiten: Wer alles auf einmal sagen will, sagt am Ende gar nichts. Reduziere deinen Content auf das, was für die Entscheidung relevant ist.
  • Fehlende Nachverfolgung: Ein Lead, der ein Formular ausfüllt, aber nie kontaktiert wird, ist verlorenes Potenzial. Automatisierte Nachverfolgungsprozesse sind Pflicht.
  • Content ohne Conversion-Ziel: Auch im BoFu gilt: Jeder Inhalt braucht einen klaren Zweck. Ohne Conversion-Pfad bleibt dein Funnel offen und die Wirkung verpufft.

BoFu-Marketing funktioniert nicht nach dem Gießkannenprinzip. Was zählt, ist Präzision und zwar in Inhalt, Ansprache und Timing.

7. Fazit & Handlungsempfehlungen

BoFu-Marketing ist der Punkt, an dem aus Strategie Umsatz wird. Wer es schafft, die letzte Phase des Funnels konsequent auf den Abschluss auszurichten, steigert nicht nur die Conversion Rate, sondern auch die Effizienz der gesamten Customer Journey.

Doch das gelingt nur, wenn Inhalte, Kanäle und Prozesse exakt auf eine informierte, entscheidungsbereite Zielgruppe abgestimmt sind. Im BoFu braucht es konkrete Beweise, überzeugende Argumente und eine reibungslose User Experience.

Deine nächsten Schritte für erfolgreiches BoFu-Marketing:

  • Audit deines bestehenden BoFu-Contents: Hast du passende Formate für Entscheidungsphasen im Einsatz? Gibt es ausreichend Social Proof, Tools oder direkte Angebote?
  • Zielgerichtete Verteilung sicherstellen: Nutze Retargeting, Marketing Automation und ABM, um deinen Content dorthin zu bringen, wo er wirklich wirkt.
  • Messen, was zählt: Richte deine Analytics auf echte Business-Ziele aus – SQLs, Opportunity Rate und Conversions statt reiner Sichtbarkeitsmetriken.
  • Marketing und Vertrieb stärker verzahnen: Schaffe gemeinsame Übergänge, Workflows und Datenflüsse, damit kein Lead verloren geht.
  • Stetig optimieren: Teste Inhalte, CTAs und Touchpoints iterativ und datenbasiert. BoFu-Marketing ist nie „fertig“, sondern lebt vom Feintuning.

 

Quelle: semrush

 

 

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