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Level: Beginner
Meta hat für 2025 einige entscheidende Änderungen angekündigt, die nicht nur Plattform-Funktionen betreffen, sondern auch die Content-Strategien von Unternehmen nachhaltig beeinflussen werden. Von der Abschaffung der Faktenchecks, über neue Videoformate, bis hin zu einem verbesserten Algorithmus: Wer erfolgreiches Social Media Management betreiben möchte, muss diese Neuerungen verstehen und frühzeitig reagieren. Was sich geändert hat und was es für dich bedeutet, erfährst du hier.
1. Das Ende der Faktenchecks in USA: Mehr Verantwortung für Marken
Meta-CEO Mark Zuckerberg kündigte an, die Zusammenarbeit mit unabhängigen Faktenprüfungsprogrammen in den USA zu beenden. Dadurch entfällt eine wichtige Kontrollinstanz, die Fehlinformationen identifizierte und kennzeichnete. In den USA können sich falsche Inhalte nun ungehindert verbreiten. Auch deutsche Social-Media-Manager:innen könnten mittel- bis langfristig betroffen sein, da Desinformationen global viral gehen und Marken verstärkt in Krisensituationen bringen könnten.
Laut AllSocial.de erhöht sich durch den Wegfall der externen Prüfungen das Risiko für Shitstorms und Imageschäden – besonders, wenn Falschinformationen Produkte oder Botschaften direkt betreffen.
Die Rolle von Community Notes
Eine mögliche Lösung sind nutzergenerierte Faktenchecks durch Community Notes, wie sie von X (ehemals Twitter) bekannt sind. Nutzer:innen fügen Beiträge mit problematischem Inhalt direkte Anmerkungen hinzu. Doch diese Methode birgt Risiken: Subjektive Bewertungen und mögliche Manipulationen können die Glaubwürdigkeit einschränken.
Regulierung in Deutschland und der EU: Wie der Digital Services Act eingreift
In der EU sorgt der Digital Services Act (DSA) für mehr Transparenz auf digitalen Plattformen und verpflichtet betreibende Unternehmen dazu, stärker gegen rechtswidrige Inhalte und Desinformationen vorzugehen. Zwar schreibt die EU-Richtlinie keine direkte Pflicht zur Einsetzung von Prüfsoftware vor, dennoch können Plattformen Inhalte entfernen oder kennzeichnen, wenn diese als problematisch eingestuft werden. Für Social Media Manager:innen bedeutet dies, dass sie mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert werden: Inhalte können schneller markiert oder gelöscht werden, und der Umgang mit nutzergenerierten Inhalten (User Generated Content) gewinnt an Bedeutung.
Besonders kritisch ist, dass der DSA eher Plattformbetreiber in die Pflicht nimmt, während Unternehmen und Marken dennoch eigenständig sicherstellen müssen, dass ihre Inhalte nicht gegen rechtliche oder ethische Richtlinien verstoßen. Das klassische Aufgabenfeld im Social Media Management – Content-Erstellung, Community-Pflege und Analyse – weitet sich somit erheblich aus.
Worauf Social Media Manager:innen jetzt achten müssen
Du stehst vor der Herausforderung, verstärkt selbst Verantwortung für die Verbreitung wahrheitsgemäßer Inhalte zu übernehmen. Ohne die Unterstützung externer Faktenprüfungen musst du sicherstellen, dass deine Markenbotschaften nicht nur korrekt, sondern auch resistent gegen Falschinterpretationen sind. Besonders wichtig ist es, schnell auf virale Desinformationen zu reagieren und diese frühzeitig zu erkennen, um Shitstorms oder Imageschäden abzuwenden. Gleichzeitig solltest du dich auf eine mögliche Einführung von Community Notes in Deutschland vorbereiten und verstehen, wie diese die öffentliche Wahrnehmung deiner Inhalte beeinflussen könnten.
Praxis-Tipps
- Monitoring-Tools nutzen: Implementiere Tools, die verdächtige oder virale Inhalte automatisch überwachen und kritische Diskussionen frühzeitig identifizieren.
- Interne Qualitätskontrollen einführen: Entwickle ein internes Prüfverfahren, das alle Inhalte auf ihre faktische Richtigkeit und ethische Unbedenklichkeit untersucht.
- Schulung der Social Media-Teams: Trainiere Teams im Umgang mit Falschinformationen, Community Notes und proaktiver Krisenkommunikation.
2. Instagram-Algorithmus 2025: Qualität und Beziehungen zählen
Bevor du strategische Maßnahmen auf Instagram planst, solltest du verstehen, dass die Plattform nicht nur einen einzigen Algorithmus verwendet. Laut Buffer werden Reels, der Feed, Stories und der Explore-Bereich jeweils durch unterschiedliche Algorithmen gesteuert. Der Grund dafür liegt im Nutzerverhalten: Menschen interagieren in den verschiedenen Bereichen der App auf unterschiedliche Weise. Beispielsweise haben sie im Hauptfeed andere Erwartungen und Verhaltensweisen als beim Scrollen durch Reels oder Stories.
Wenn vom “Instagram-Algorithmus” die Rede ist, bezieht sich das meistens auf den Feed – der Bereich, den die meisten Nutzer:innen zuerst sehen, wenn sie die App öffnen. Hier hat Instagram sein Bewertungssystem laut OnlineMarketing.de grundlegend verändert: Statt sich primär auf klassische Engagement-Metriken wie Likes oder Kommentare zu stützen, bewertet der Algorithmus heute stärker die Qualität der Interaktion sowie die bestehende Beziehung zwischen Nutzer:innen und Marken.
Besonders wichtig sind für den Algorithmus nun Signale wie geteilte oder gespeicherte Inhalte. Beiträge, die von Nutzer:innen weitergeleitet oder gespeichert werden, haben eine deutlich höhere Chance, organische Reichweite zu erzielen als solche, die lediglich geliked werden. Das bedeutet für dich, dass du Inhalte schaffen solltest, die langfristig relevant sind und die Nutzer:innen dazu motivieren, sie mit ihrem Netzwerk zu teilen oder für später zu speichern.
Was Social Media Manager:innen beachten müssen:
- Weniger Fokus auf oberflächliches Engagement: Likes und Views allein reichen nicht mehr, um die organische Reichweite zu maximieren.
- Höherer Stellenwert von Kommentaren und Shares: Diskussionen unter den Beiträgen oder geteilte Inhalte beeinflussen den Algorithmus positiver.
Praxis-Tipp:
Erstelle Content, der Diskussionen anregt und als Mehrwert wahrgenommen wird. Formate wie “How-to”-Videos oder informative Karussell-Posts erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Beiträge gespeichert oder geteilt werden. Zudem sind Call-to-Actions, die gezielt nach Meinungen fragen, ein wirksames Mittel, um längere Kommentare zu erzeugen.
3. Längere Reels (bis zu 3 Minuten): Mehr Raum für Storytelling
Reels bleiben 2025 eines der wichtigsten Formate auf Instagram, doch nun wird es auch in Deutschland und in der EU möglich, bis zu 3 Minuten lange Videos zu posten. Das eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten, komplexere Geschichten zu erzählen und emotionale Verbindungen zur Zielgruppe aufzubauen.
Was Social Media Manager:innen beachten müssen:
- Mehr Zeit für Erklärungen und Storytelling: Unternehmen können Tutorials, Behind-the-Scenes-Einblicke oder Case Studies detaillierter präsentieren.
- Erhöhte Konkurrenz durch Content Creator:innen: Längere Reels bedeuten auch, dass Nutzer:innen mehr Zeit mit Influencer:innen verbringen – Marken müssen sich also stärker durch Relevanz und Kreativität abheben.
4. Friends Reels Feed: Mehr Gewicht für persönliche Empfehlungen
Instagram hat mit dem “With Friends” Reels Feed eine Neuerung in den USA eingeführt, die das Nutzererlebnis gezielt persönlicher macht. Reels von Freund:innen und persönlichen Kontakten werden priorisiert angezeigt, während Inhalte von Marken oder Influencer:innen, zu denen keine direkte Verbindung besteht, in den Hintergrund treten. Dieses Update zielt darauf ab, die Relevanz und Authentizität der Inhalte für Nutzer:innen zu erhöhen.
Was Social Media Manager:innen beachten müssen:
- Weniger organische Reichweite für Marken: Unternehmen müssen sich stärker darauf konzentrieren, wie sie authentisch in persönliche Netzwerke integriert werden können.
- Mehr Bedeutung von Influencer-Kooperationen: Da persönliche Empfehlungen wichtiger sind, gewinnen Kooperationen mit Influencer:innen an Bedeutung.
Praxis-Tipp:
Setze auf Mikro- und Nano-Influencer:innen, die eine enge Bindung zu ihrer Community haben und deine Marke authentisch in ihren Content einbinden können. Auch User Generated Content und interaktive Kampagnen können dabei helfen, dass Nutzer:innen deine Inhalte freiwillig teilen.
5. Erweiterte Editiermöglichkeiten: Mehr Kontrolle über den Content
Im Februar 2025 bringt Meta eine neue mobile Videobearbeitungs-App namens Edits auf den Markt, die Content-Ersteller:innen völlig neue kreative Freiheiten bietet. Laut Adam Mosseri, Head of Instagram, ist Edits mehr als nur eine herkömmliche Videobearbeitungs-App. Sie soll sich als umfassendes kreatives Toolkit etablieren, das die Content-Produktion direkt auf dem Smartphone effizienter und flexibler macht.
„Es ist mehr als eine App zur Videobearbeitung, es ist eine komplette Suite kreativer Tools“, erklärte Mosseri auf Threads. Die App integriert zahlreiche Funktionen, die speziell für Social Media optimiert sind.
Die wichtigsten Features der Edits-App:
- Standardfunktionen zur Videobearbeitung: Schneiden, Effekte hinzufügen und Textelemente integrieren.
- Hochwertige Kamera: Verbessertes Kamera-Setup für die Aufnahme hochwertiger Inhalte direkt in der App.
- Inspirations-Tab: Trendige Audiodateien, visuelle Ideen und Content-Vorschläge für kreative Impulse.
- Speicher- und Kollaborationsoptionen: Entwürfe speichern, teilen und gemeinsam bearbeiten.
- Detaillierte Insights: Direkte Performance-Auswertungen für auf Instagram geteilte Videos.
Fazit: 2025 verlangt nach proaktiven Strategien
Das Meta-Universum entwickelt sich 2025 in eine Richtung, die Social Media Manager:innen vor neue Herausforderungen stellt. Der Fokus auf qualitatives Engagement, längere Videoformate und die zunehmende Bedeutung von persönlichen Netzwerken erfordern kreative Ansätze und eine stärkere Zusammenarbeit mit Influencer:innen. Wer diese Änderungen frühzeitig integriert, kann sich langfristig Wettbewerbsvorteile sichern und organische sowie bezahlte Reichweite maximieren.
Quellen:
WDR , AllSocial.de , OnlineMarketing.de – Instagram Algorithmus , Buffer , OnlineMarketing.de – Friends Reels, OnlineMarketing.de – 3 Minuten Reels
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