Das kann der ScreamingFrog 21.2
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Level: Advanced
Eines der beliebtesten SEO-Tools hat wieder ein Update bekommen. Der ScreamingFrog punktet mit einigen neue Funktionen, die sich vor allem auf die Integration von Künstlicher Intelligenz konzentrieren. Wir wollen dir heute gemeinsam mit SEO- und KI-Experte Alexander Holl die neuesten Funktionen vorstellen.
Neue Funktionen im ScreamingFrog 21.2
1. Direkte AI API-Integration
In der neuen Version hast du die Möglichkeit, OpenAI, Gemini und Ollama per API zu verknüpfen und anschließend Prompts zu generieren, die auf Daten Crawls basieren.
Du kannst bis zu 100 nutzerbasierte AI prompts generieren. Dazu wählst du im ScreamingFrog Konfiguration > API-Zugang > KI und dann das Modell, welches du verbinden möchtest. Diese Funktion kannst du nur nutzen, wenn du eine ScreamingFrog Lizenz hast. In der kostenfreien Variante ist sie nicht verfügbar.
Nun kannst du die Kategorie des Modells, das Modell, die Content Art und die verwendeten Daten auswählen. Bei jedem Crawl werden dir die gewünschten Daten dann in einem separaten AI-Tab ausgegeben.
Im Prinzip funktionieren die Promps wie Custom JavaScript Snippets. Sie haben ihnen gegenüber aber einige Vorteile:
- Du musst den API Key Code für jede Plattform nur einmal angeben.
- Du musst keinen JS-Code schreiben. Alle Einstellungen sind intuitiv zu bedienen.
- Du benötigst nicht den JavaScript Rendering Modus. Die Prompts sind in jedem Modus abrufbar.
- Je nach Anforderungen werden die APIs gedrosselt oder hochgefahren.
Alexander:
„Beispiel OpenAI: Nachdem du deinen API-Key im OpenAI-Playground erstellt und im ScreamingFrog eingegeben hast, wählst du unter API-Access -> Prompt Configuration “add from Library”. Mit “Add” kannst du einen eigenen Prompt erstellen.
Hier einmal ein Beispielprompt zur Verwendung zum Testen:
„Bitte formuliere den Title um und mach ihn außergewöhnlich und mutig. Der Titel soll Aufmerksamkeit erregen und ungewöhnlich klingen, dabei jedoch immer noch die Kernbotschaft vermitteln. Ziel ist ein auffälliger Title mit hoher CTR in der SERP, der Neugier und Interesse weckt.“ (Hinweis: Der Prompt ist leicht übertrieben, zeigt aber die Möglichkeiten der Verbindung zwischen OpenAI und dem ScreamingFrog)
Mit der AI-API hat ScreamingFrog ein tolles und intuitives Feature geschaffen, das vor allem für Personen interessant ist, die sich mit SEO und KI beschäftigen. Es verbindet die Stärke des “Frogs”mit den Möglichkeiten von ChatGPT & Co., um skaliert und systematisch Websites zu crawlen und zu optimieren.
Die direkte Integration von OpenAI, Gemini und Ollama APIs im ScreamingFrog ist mein neues Lieblingsfeature. Dank der API kannst du bis zu 100 individualisierte Prompts direkt auf Basis der Crawling Daten ausführen. Das bietet eine echte Erleichterung im Crawling und der Optimierung von z.B. Titel und Beschreibungen. Im Standard hat Screamingfrog schon ein paar erste Startprompts in seiner Library mitgeliefert, wie die Generierung von Alt-Texten oder das Erkennen von unangemessenen Inhalten.
In der Praxis nutze ich aber eigene Prompts, um relevante SEO-Elemente, wie Inhalte bzw. zu überprüfen und zu optimieren. Beispielsweise kann ich gezielt einzelne Elemente einer Seite crawlen und über OpenAI optimieren oder die Tonalität einzelner Seiten analysieren.
Wichtig ist dabei, die Prompts so zu definieren, dass sie einen echten Mehrwert bieten. In einem ersten Schritt würde ich zum Testen dieses AI-Features mit einfachen Prompts für Titel und Beschreibungen starten. Im nächsten Schritt, kannst du deine Prompts dann mit den verschiedenen Prompt-Techniken, wie Role- oder Instruction Prompting optimieren.“
2. Automatische Analyse der Barrierefreiheit
Mit der neuen AXE-Accessibility-Validierung kannst du nun automatisch überprüfen, ob deine Seite den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) entspricht. Dabei werden die Best Practices zur Barrierefreiheit aus Lighthouse und den Page Speed Insights überprüft.
Ziel ist es, deine Website inklusiver zu gestalten und die User Experience für Menschen mit Behinderungen deutlich zu verbessern, beispielsweise durch alt-Texte, Kontraste oder Anpassbarkeit der Bildschirmgröße. Um die Barrierefreiheit der Seiten zu analysieren, musst du sie unter Konfiguration > Spider > Extraktion als neues Register hinzuzufügen.
In der neuen Registerkarte „Barrierefreiheit“ wird die Anzahl der Verstöße gegen die WCAG auf verschiedenen Compliance-Ebenen dargestellt. Es gibt über 90 Faktoren, die hierbei überprüft werden. In der rechten Spalte findest du anschließend genaue Erklärungen, Priorisierungen und weitere Quellen, die dir dabei helfen können, das Problem zu lösen.
Zusätzlich kannst du dir für jede Seite einen Score für die Barrierefreiheit ausgeben lassen. Dazu benötigst du aber eine Verbindung zu Lighthouse, welche du über die PageSpeen Insights API herstellen kannst.
Alexander: „Barrierefreiheit auf der Website ist ein immer wichtiger werdendes Thema. Du willst möglichst vielen Personen den Zugang zu deiner Website ermöglichen und erleichtern. Außerdem tritt ab Juni 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft, was dich auch von rechtlicher Seite dazu verpflichtet, deine Website barrierefrei zu gestalten. Barrierefreiheit und UX sind aber nicht nur ethisch und rechtlich relevant. Sie geben dir vielleicht noch ein paar Pluspunkte bei Google & Co.
Die neue Funktion im ScreamingFrog ermöglicht es, Probleme bei der Barrierefreiheit schnell und systematisch zu erkennen und Handlungsempfehlungen priorisiert umzusetzen.
Wie praktisch diese Funktion ist, zeigt das folgende Beispiel: Beim Audit unserer Website haben wir durch die Analyse der neuen „Barrierefreiheit“-Registerkarte entdeckt, dass einige Alt-Texte bei wichtigen Grafiken im Blog fehlen. Diese fehlenden Alt-Texte wurden als WCAG-Verstöße mit hoher Priorität eingestuft. Dank der Erklärungen und Quellverweise im Tool kann man so schnell Probleme identifizieren.
Nicht unbedingt ein neues Feature, aber jetzt noch einmal relevanter ist die Möglichkeit, eine Verbindung zu Lighthouse über die PageSpeed Insights API herzustellen. Dadurch erhältst du einen quantifizierbaren Score für die CoreWebVitals (CWV). Diese hängen zwar nicht direkt mit dem Aspekt Barrierefreiheit zusammen, aber verfolgen das gleiche Ziel einer optimalen Nutzung deiner Website. Dieser Score ist u.a. für Reporting-Zwecke sehr hilfreich und kann die Fortschritte bei der Optimierung protokollieren.”
3. Effizientes Crawling durch Bulk-Upload
Ab sofort kannst du eine große Anzahl deiner eigenen Suchfilter im ScreamingFrog hochladen. Die Funktion findest du unter Konfiguration > Eigene > Eigene Suche. Über die Funktion Mehrere Hinzufügen kannst du deinen benutzerdefinierten Suchfiltern bis zu 100 Keywords gleichzeitig hinzufügen.
Alexander: „Der Bulk-Upload für Suchfilter ist eine große zeitliche Erleichterung. Wolltest du eine Custom Search bisher nach bestimmten Keywords ausführen, musstest du jeden Filter für jedes Keyword extra anlegen. Jetzt kannst du bis zu 100 Keywords auf einmal hochladen und als Filter anlegen. Als kleiner Pro-Tipp – du kannst auch zusätzlich reguläre Ausdrücke für deine Custom Searches im ganzen “HTML”, “HTML Head” oder einer bestimmten “Content Area” verwenden. Cool!“
Neben den großen, hier genannten Updates gab es noch einige kleinere Änderungen und Bug Fixes. Du erfährst alles darüber im Artikel vom ScreamingFrog.
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