Was poste ich auf welcher Plattform?
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Level: Beginner
Eine Frage, die viele Online-Marketer umtreibt: Soll ich denselben Post einfach überall teilen? Die kurze Antwort: Es kommt drauf an. Klar, Cross-Posting kann dir Zeit sparen – aber es gibt Plattformen, bei denen ein Copy-Paste-Ansatz einfach nicht zieht.
Stell dir vor, du servierst dasselbe Essen in einem schicken Gourmet-Restaurant, einem Fast-Food-Laden und einem hippen Café. Würde das funktionieren? Eher nicht. Genauso verhält es sich mit Social-Media-Inhalten: Jede Plattform hat ihre eigenen Geschmäcker und Erwartungen, auf die du eingehen solltest, um dein Publikum zu begeistern. Buffer hat über einen längeren Zeitraum jeweils über 1 Million Beiträge auf den einzelnen Plattformen nach der höchsten Engagement-Rate analysiert und ihre Ergebnisse geteilt. Wir zeigen dir heute, was dabei heraus kam.
Cross-Posting: Ja, aber mit Bedacht.
Cross-Posting – also dieselben Inhalte auf verschiedenen Plattformen teilen – kann durchaus sinnvoll sein. Besonders dann, wenn die Plattformen ähnliche Anforderungen haben, wie zum Beispiel Instagram Reels und TikTok-Videos. Beide leben von kurzweiligen Clips, Trends und Entertainment, und oft kannst du dieselben Inhalte mit minimalen Anpassungen nutzen. Aber zwischen Instagram und LinkedIn gibt es beispielsweise kaum Gemeinsamkeiten. Instagram steht für Entertainment, LinkedIn für Business. Was auf Instagram gut funktioniert, könnte auf LinkedIn kaum Beachtung finden.
Das heißt nicht, dass du für jede Plattform von null anfangen musst. Ein cleverer Weg, deine Inhalte anzupassen, besteht darin, eine Idee zu nehmen und sie für verschiedene Kanäle zuzuschneiden. Hast du zum Beispiel einen spannenden X-Thread gepostet? Verwandle ihn in ein ansprechendes Karussell für Instagram. Oder nutze externe Tools, um Tweets in grafische Posts umzuwandeln. Die Grundidee bleibt dieselbe – nur das Format passt du an die jeweilige Plattform an.
Die richtigen Inhalte für jede Plattform
In der folgenden Tabelle siehst du die Ergebnisse von Buffer’s Analyse zusammengefasst.
Was solltest du auf Facebook posten?
Facebook lebt von kurzen Videoinhalten. Nach der Analyse von einer Million Facebook-Posts hat Buffer festgestellt, dass Videos auf der Plattform die meisten Interaktionen erzielen, gefolgt von Bildern und textbasierten Posts. Wenn du also mehr Engagement generieren möchtest, setze bevorzugt auf Video-Inhalte.
Wenn du linkbasierte Beiträge hast – etwa Blogartikel oder Produktseiten – ist Facebook ebenfalls eine gute Wahl, um diese Inhalte zu teilen. Bei Link-only-Posts hat die Plattform sogar deutlich besser abgeschnitten als X oder Linked.
Was die inhaltlichen Themen betrifft, geht es bei Facebook vor allem darum, eine Social-Media-Community aufzubauen. Um das Engagement auf Facebook zu verbessern, musst du Inhalte teilen, die authentisch, wertvoll und qualitativ hochwertig sind, wie benutzergenerierte Inhalte (UGC), Umfragen und relevante Memes.
Ein gutes Beispiel ist die Facebook-Marketingstrategie von Wendy’s. Sie posten häufig Bilder und verfolgen eine Meme-basierte Strategie. Sie erzielen damit eine Menge Engagement, weil ihr Publikum auf unterhaltsame Inhalte reagiert.
Warum funktionieren benutzergenerierte Inhalte, Memes und Fragen auf Facebook? Das liegt daran, dass der Facebook-Algorithmus darauf ausgerichtet ist, sinnvolle Gespräche zu erzeugen. Überlege also: „Was würde einen Dialog mit meiner Zielgruppe auslösen?“ und erstelle dazu Inhalte für Facebook.
Was solltest du auf Instagram posten?
Instagram ist eine Plattform für visuelle Inhalte. Der Instagram-Algorithmus liebt – wie Facebook – Videoinhalte. Buffer hat dazu 12 Millionen Social-Media-Posts analysiert und herausgefunden, dass Instagram Reels, Karussells und Einzelbild-Posts auf der Plattform überlegen sind. Reels bieten eine gute Möglichkeit, Inhalte schnell und prägnant zu verpacken und von einer größeren Reichweite zu profitieren.
Adam Mosseri, Leiter von Instagram, sagt, dass das Wichtigste in der Erstellung teilbarer Inhalte liegt:
„Wenn Sie die Leistung Ihrer Videos (oder anderer Inhalte) auf Instagram bewerten möchten, sollten Sie sich am besten die Anzahl der gesendeten Videos ansehen. Wie viele der Personen, die das Video gesehen haben, haben es an einen Freund gesendet? [Teilbare Inhalte] funktionieren in der Regel am besten, da sie den größten Wert für die gesamte Community schaffen.“ (Quelle: YouTube)
Teilbarer Inhalt ist alles, was im Trend liegt, unterhaltsam ist und deinem Publikum einen Mehrwert bietet. Dies können lehrreiche und informative Inhalte, wie Anleitungsvideos oder Produkt-Tutorials, sowie unterhaltsame Inhalte wie Videos mit Einblicken hinter die Kulissen oder trendige Memes sein.
Ein kleines Unternehmen, das seine Instagram-Strategie perfektioniert hat, ist Brooki Bake House. Die Gründerin spricht sehr persönlich darüber, wie sie ihr Geschäft führt, und nutzt Trends wie „Ein Tag im Leben“-Videos und Back-Tutorials. Dies hilft dabei, eine starke Beziehung zu den Followern aufzubauen und sich als authentische Marke zu präsentieren.
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Denke daran: Instagram Reels sind sicherlich ein unverzichtbarer Faktor, um deine Reichweite auf der Plattform zu verbessern. Aber es ist nicht der einzige Inhaltstyp, den du hochladen solltest. Konzentriere dich auf die Erstellung einer gesunden Mischung aus Instagram-Karussells, Single-Feed-Bildern und Instagram-Stories. Verwende Karussell-Posts, um komplexere Themen darzustellen oder um verschiedene Produkte oder Features gleichzeitig hervorzuheben. Stories hingegen eignen sich hervorragend, um das tägliche Leben deiner Marke zu zeigen, Promotions zu teilen oder Fragen zu stellen.
Was solltest du auf TikTok posten?
TikTok lebt von kreativen und authentischen Inhalten, die schnell die Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen fesseln. Während der TikTok-Algorithmus derzeit damit experimentiert, TikTok-Karussells stärker zu pushen, zeigt die Analyse von Emily Hessney Lynch, dass Videos immer noch dominieren. Buffer hat zudem herausgefunden, dass längere Videos (über drei Minuten) doppelt so oft angesehen wurden wie kürzere Clips. Das heißt, wenn du eine Story zu erzählen hast, lohnt es sich, mehr Zeit in die Produktion eines längeren Videos zu investieren – solange es interessant bleibt. Beachte auch, dass bei der Analyse von Buffer längere Videos zwar das meiste Engagement erzielt haben, kürzere Videos dafür eine höhere Gesamtzahl der Videoaufrufe hatten.
Beginne dein Video mit einem starken Aufhänger, der die Aufmerksamkeit sofort fesselt. Überlege dir, wie du dein Publikum in den ersten drei Sekunden begeistern kannst, denn TikTok selbst sagt:
„63 % aller Videos mit der höchsten Klickrate heben ihre Kernbotschaft in den ersten drei Sekunden hervor.“ (Quelle: Auction_Ads_Creative_Tips)
Was die Themen angeht, ist TikTok extrem vielseitig – sei es Comedy, Bildung oder Lifestyle. Die Plattform belohnt vor allem Storytelling, also bring deine Inhalte in eine erzählende Form. Ein hervorragendes Beispiel ist Laura Whaley, die humorvolle Serien zu Arbeitsplatzproblemen postet und damit eine starke Verbindung zu ihrem Publikum aufbaut. Wenn du es schaffst, ein Problem oder eine Situation anschaulich und humorvoll darzustellen, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit viele Likes und Kommentare dafür ernten.
@loewhaley He wasn’t impressed by the last one #wfh #relatable #corporate #howto #workbestie ♬ original sound – Laura
Was solltest du auf YouTube posten?
YouTube ist die Plattform schlechthin für Videos, und mit der Einführung von YouTube Shorts stellt sich oft die Frage: Was funktioniert besser – Langformat-Videos oder Kurzvideos?
Die Antwort ist nicht eindeutig: Besonders Generation Z nutzt oft Kurzvideo-Apps wie YouTube Shorts, TikTok oder Instagram Reels, um Videos zu entdecken, von denen sie später die Langform auf YouTube ansehen. Das bedeutet: Beide Formate haben ihre Daseinsberechtigung.
YouTube Shorts haben das Potenzial, hohe Wiedergabe- und Interaktionsraten zu erzielen. Sie sind großartig, um neue Zuschauer:innen zu erreichen und Trends aufzugreifen. Auf der anderen Seite bieten Langformat-Videos eine tiefere Verbindung, mehr Publikumsbindung und eine größere Wirkung im Hinblick auf Umsatz, Anzeigenkonvertierungen und Community-Aufbau.
Die beste Strategie zum Aufbau eines YouTube-Kanals besteht darin, ausführliche Langformat-Videos zu erstellen und diese dann für YouTube Shorts weiterzuverwenden. Langformat-Videos sind am besten geeignet, um Vertrauen und Expertise aufzubauen. Erstelle detaillierte Tutorials, Produktvorstellungen und Erklärvideos, um in deiner Nische als Experte wahrgenommen zu werden. Verwende anschließend Shorts, um Highlights zu teilen, die schnell Aufmerksamkeit erregen. YouTube bietet sogar die Möglichkeit, dein vollständiges Video unter deinen Shorts zu verlinken, was zu mehr Langzeit-Zuschauer:innen führt. Das Zusammenspiel beider Formate kann dazu beitragen, sowohl neue Zuschauer:innen zu gewinnen als auch die bestehende Community zu binden.
Wir erstellen beispielsweise YouTube Shorts zu unseren Tutorials und Podcast-Folgen, um auf ein neues Video aufmerksam zu machen.
Was die Themen angeht, ist YouTube ähnlich vielseitig wie TikTok. Wähle eine Nische und bleibe konsistent, damit dein Publikum weiß, was es zu erwarten hat.
Was solltest du auf LinkedIn posten?
LinkedIn ist die ultimative Plattform, um eine persönliche Marke im beruflichen Umfeld aufzubauen. Die Analyse von Buffer von über einer Million LinkedIn-Posts zeigt, dass auch hier Videos das höchste Engagement erzielen.
Allerdings ist der Unterschied in der Engagement-Rate zwischen Videos und Karussell-Posts auf LinkedIn nicht so dramatisch wie auf anderen Plattformen. Dein Content-Kalender kann daher eine gesunde Mischung verschiedener Beitragsarten enthalten, bevor du merkst, welche Art für dich am besten funktioniert.
Tipp: In der mobilen Version von LinkedIn gibt es seit neustem eine Video-Feed Funktion, ähnlich wie TikTok bzw. Instagram Reels. Hier gibt es ebenfalls kurzweilige Videos in Hochformat, allerdings muss beachtet werden, dass hier immer noch der Business Context im Vordergrund bleibt!
Wenn es darum geht, welche Art von Beiträgen du auf LinkedIn veröffentlichen solltest, sind Thought-Leadership-Content die beste Wahl. Das bedeutet, branchenspezifische Erkenntnisse mit deiner persönlichen Meinung zu teilen, Trends in deiner Nische zu erkennen und deine Erfahrungen weiterzugeben. LinkedIn selbst beschreibt es so:
“LinkedIn ist nicht wie andere soziale Netzwerke. Die Leute kommen nicht hierher, um Zeit totzuschlagen oder sich die Zeit zu vertreiben. Sie kommen, um Zeit ins Lernen zu investieren. Diese Führungskräfte, Manager, Entscheidungsträger und andere Interessenvertreter sind auf der Suche nach originellen, aufschlussreichen und wertvollen Inhalten, um ihr Wissen zu erweitern und ihnen zu helfen, ihre beruflichen Ziele zu erreichen. Der beste Weg, die Aufmerksamkeit eines solchen Publikums zu gewinnen, besteht darin, überzeugende Inhalte über Branchennachrichten, Trends und andere relevante Themen zu veröffentlichen.” (Quelle: LinkedIn)
Ein hervorragendes Beispiel für die Veröffentlichung von Thought-Leadership-Inhalten auf LinkedIn ist Richard van der Blom. Er teilt regelmäßig Inhalte zum Thema Social Selling und LinkedIn – was er lernt, mit wem er spricht und welche Beispiele er interessant findet. Durch das Teilen von Erkenntnissen aus seinem beruflichen Alltag schafft er eine Verbindung zu seiner Community und positioniert sich als Experte in seiner Nische.
Auch Storytelling funktioniert auf LinkedIn besonders gut. Erzähle eine Geschichte aus deinem beruflichen Alltag, teile Herausforderungen, Erfolge und deine Erkenntnisse. Solche Beiträge erzeugen eine emotionale Verbindung und machen deine Inhalte authentischer. Nutze auch Karussell-Posts, um umfangreichere Inhalte, wie Anleitungen oder Listen, in einem ansprechenden Format zu teilen, das leicht konsumiert werden kann.
Denke daran: Interaktion ist der Schlüssel auf LinkedIn – mehr noch als auf anderen Plattformen. Du musst aktiv mit den Leuten in deiner Community interagieren, auf Kommentare antworten, durchdachte Fragen stellen und Diskussionen anregen.
Experimentieren und optimieren
Das Wichtigste: Bleib experimentierfreudig! Es gibt keine One-Size-Fits-All-Lösung für Social Media. Nutze Insights und analysiere, was bei deinem Publikum am besten ankommt. Vielleicht lieben deine Follower:innen auf Instagram Karussells, während auf LinkedIn deine Umfragen am besten performen. Deine Daten sind der Schlüssel – richte deine Strategie danach aus und optimiere kontinuierlich.
Wenn du dich also fragst, was du auf welcher Plattform posten solltest, gilt: Kenne dein Publikum, verstehe die Dynamiken der jeweiligen Plattform und sei bereit, deine Inhalte entsprechend anzupassen.
Quellen:
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