7 Copywriting-Tipps für effektive Social Ads
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Level: Beginner
Der Erfolg einer Anzeige hängt oft nicht nur vom Budget ab, sondern vor allem von der richtigen Ansprache. Insbesondere Social Ads, also Werbeanzeigen auf sozialen Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Instagram, haben sich als leistungsstarkes Instrument erwiesen, um die Zielgruppe effektiv zu erreichen und das Interesse an Produkten oder Dienstleistungen zu wecken. Doch wie gestaltet man einen überzeugenden Werbetext (Copywriting), der die Aufmerksamkeit deiner Nutzer:innen auf sich zieht und zum gewünschten Handeln animiert? In diesem Artikel beleuchten wir 7 wichtige Copywriting Tipps, die deine Social Ads auf die nächste Stufe heben werden. Als Grundlage dient uns der Artikel von HubSpot.
1. Verstehe deine Zielgruppe – Wirklich!
Der erste Schritt zu einer effektiven Anzeige beginnt lange bevor du den ersten Buchstaben tippst. Bevor du auch nur darüber nachdenkst, eine Anzeige zu schreiben, musst du deine Zielgruppe genau kennen. Das mag offensichtlich klingen, aber viele Marketer überspringen diesen Schritt oder bleiben an der Oberfläche.
Frage dich: Wer ist mein idealer Kunde? Was bewegt ihn? Welche Probleme hat er und wie kann mein Produkt oder meine Dienstleistung ihm helfen? Welche Sprache spricht er? Wenn du diese Fragen beantworten kannst, hast du eine solide Grundlage für dein Copywriting.
Beispielsweise zielen SaaS-Unternehmen häufig auf ein englischsprachiges Publikum ab, was jedoch oft ein unterschätztes Problem darstellt. Das Team von Canva, einer Grafikdesign-Plattform, die von jedem genutzt werden kann, weiß, wie wichtig es ist, die Sprache der Zielgruppe zu sprechen. Deshalb passen sie ihre Markenbotschaft und Produktseiten an die jeweilige Landessprache an, um ihre Nutzer besser zu erreichen. Diese Herangehensweise, bei der sowohl Anzeigen als auch Landingpages in der Muttersprache der Zielgruppe verfasst sind, hat sich für Canva als erfolgreich erwiesen. Nicht ohne Grund ist Canva eine der größten und beliebtesten Grafikdesign-Plattformen weltweit.
2. Verwende anschauliche und konkrete Formulierungen
In seinem Buch The Illusion of Choice (2023) zitiert Richard Shotton eine Studie aus dem Jahr 2021, die er gemeinsam mit seinen Kollegen Mike Treharne und Leo Burnett durchgeführt hat. Die Studie zeigt, dass konkrete Phrasen wie ’schnelles Auto‘ mit einer Trefferquote von 6,7 % deutlich besser erinnert werden als abstrakte Formulierungen wie ‚innovative Qualität‘ mit nur 0,7 %. Der Grund dafür liegt in der Fähigkeit des menschlichen Gehirns, sich konkrete Begriffe besser vorzustellen und somit leichter zu merken. Übertragen auf das Copywriting für Social Ads bedeutet dies, dass du möglichst bildhafte und greifbare Formulierungen verwenden solltest, anstatt sich in Floskeln zu verlieren.
Nimm beispielsweise den Proteinshake-Hersteller Huel. Anstatt technische Beschreibungen zu verwenden, setzt das Unternehmen auf leicht vorstellbare Vergleiche wie Eier, Orangen, Lachsfilets und Bananen, um die Nährwerte seiner Produkte zu veranschaulichen. Auf diese Weise können sich die Betrachter die Inhaltsstoffe viel besser vorstellen und mit etwas Greifbarem in Verbindung bringen.
3. Halte deine Werbetexte prägnant
Die meisten Nutzer verbringen etwa 75 % ihrer Zeit auf sozialen Medien mit Scrollen, ähnlich wie beim schnellen Durchstöbern von Produkten in einem Geschäft. Damit ein Produkt die Aufmerksamkeit erregt, muss es sofort ins Auge springen. Das bedeutet nicht, dass es grell und auffällig sein muss, sondern dass es ansprechend genug sein sollte, um Neugier zu wecken. Das Gleiche gilt für Werbetexte: Du hast oft nur wenige Sekunden, um deine Botschaft rüberzubringen, daher sollte dein Text so knapp und präzise wie möglich sein.
Überleg mal, was eher deine Aufmerksamkeit fesseln würde: Eine kurze, witzige Nachricht, die sofort verständlich ist, oder ein langer Absatz, der viele Gründe aufzählt, warum du etwas brauchst? Auch wenn die Argumente gut sind, werden die meisten Nutzer nicht lange genug bleiben, um sie zu lesen. In der heutigen Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne auf sozialen Medien sehr gering ist, sind kurze Werbetexte entscheidend.
Jede Plattform hat eigene Zeichenbeschränkungen, die du beim Verfassen von Werbetexten beachten solltest. Es ist wichtig zu wissen, dass du nicht die maximale Zeichenanzahl ausreizen musst – oft ist weniger mehr. Wenn du deinen Werbetext auf die jeweilige Plattform abstimmst, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer deinen Beitrag lesen oder darauf reagieren.
Empfohlene Zeichenanzahl für Werbetexte auf Social Media:
- Facebook: 150 Zeichen
- X/Twitter: 280 Zeichen
- LinkedIn: 150 Zeichen
- Instagram: 125 Zeichen
Ein Beispiel für einen gelungenen kurzen Werbetext stammt von Amazon. Sie wissen, dass ihre Zielgruppe bereits Interesse an Gartenmöbeln hat, und möchten daher nur mehr Aufmerksamkeit auf ihr Sortiment lenken. Die Anzeige hebt die Produktbilder hervor, die den Nutzern wichtig sind, und bietet eine kurze Erklärung, wie sie das gewünschte Produkt direkt erwerben können.
4. Verwende Frameworks
Beim Schreiben von Werbetexten ist es wichtig, die Bedürfnisse und Probleme der Zielgruppe zu verstehen und gezielt anzusprechen. Dafür gibt es drei bewährte Frameworks: AIDA, Before & After und PAS.
AIDA-Framework
Das AIDA-Framework zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit des Nutzers zu gewinnen, sein Interesse zu wecken, ein Verlangen nach dem Produkt zu erzeugen und ihn schließlich zur Handlung aufzufordern. Zum Beispiel:
- Aufmerksamkeit: Ein auffälliger Satz wie „Mit dem hands-free Dynamo Go“ zieht sofort die Blicke auf sich.
- Interesse: Mit „Kinder sind nur einen Schritt vom Spielspaß entfernt“ wird das Produkt als praktische Lösung präsentiert.
- Verlangen: Der Satz „Keine Schnürsenkel nötig“ hebt den Komfort und die Einzigartigkeit des Produkts hervor.
- Aktion: Ein klarer CTA wie „Jetzt shoppen“ motiviert den Nutzer zum Kauf.
Before & After-Framework
Das Before & After-Framework nutzt den Vergleich von „Vorher“ und „Nachher“, um die Wirkung des Produkts zu verdeutlichen. Es zeigt erst das Problem und dann die Lösung:
- Vorher: „Struggle with backne?” (“Kampf mit Hautunreinheiten auf dem Rücken?“) spricht ein bekanntes Problem der Zielgruppe an.
- Nachher: “Confidently Clear body care is your daily solution for clearer skin” („Mit Confidently Clear Körperpflege zu reiner Haut“) sowie die 5-Sterne Bewertung mit Kundenbewertung im Bild zeigt die Lösung und den Nutzen des Produkts.
PAS-Framework
Das PAS-Framework konzentriert sich darauf, ein Problem aufzuzeigen, es zu verschärfen und dann die Lösung anzubieten:
- Problem: „Kundenanforderungen steigen“ spricht eine weit verbreitete Herausforderung an.
- Verschärfen: „44 % wünschen sich mehr Zahlungsoptionen“ betont die Dringlichkeit des Problems.
- Lösung: „Lade jetzt den Market Intelligence Report herunter“ stellt die Lösung klar in den Vordergrund.
Diese Frameworks helfen dabei, überzeugende und effektive Werbetexte zu schreiben, die die Zielgruppe ansprechen und zum Handeln motivieren.
5. Schreibe mit Barrierefreiheit im Blick
Social-Media-Texte unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit sorgen für ein inklusives Erlebnis. Stelle sicher, dass Barrierefreiheit ein fester Bestandteil deiner Gesamtstrategie ist und wende sie auf alle deine Inhalte an – von Texten über Bilder bis hin zu Videos.
Hier sind einige bewährte Praktiken, die du beachten solltest, um deine Social-Media-Texte barrierefrei zu gestalten, insbesondere für diejenigen, die einen Screenreader verwenden:
- Mache Hashtags leichter lesbar, indem du den ersten Buchstaben jedes Wortes in einem Hashtag kapitalisiert. Es sollte also #OnlineMarketing statt #onlinemarketing heißen.
- Vermeide durchgehende Großbuchstaben. Wenn du alles in Großbuchstaben schreibst, könnte der Screenreader das Wort als Akronym interpretieren, was das Leseerlebnis stören könnte.
- Schreibe Abkürzungen beim ersten Mal aus, um Verwirrung zu vermeiden.
- Verwende einfache Sprache. Vermeide Fachjargon und unnötig komplizierte Wörter, um deine Inhalte für Neulinge in deiner Branche, Nicht-Muttersprachler oder Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zugänglicher zu machen.
- Vermeide Schachtelsätze. Halte deine Texte kurz und prägnant.
Stelle die wichtigsten Informationen an den Anfang. Das ist sowohl für die Barrierefreiheit als auch für ansprechende Texte hilfreich. - Platziere @-Erwähnungen und Emojis am Ende deines Beitrags.
- Setze Sonderzeichen sparsam ein. Screenreader ignorieren viele Sonderzeichen beim Vorlesen, wie zum Beispiel das „&“-Zeichen. Zu viele Sonderzeichen können jedoch zu Verwirrung führen.
6. Verwende einen klaren und überzeugenden Call-to-Action (CTA)
Der Call-to-Action (CTA) ist das Herzstück deiner Anzeige. Hier sagst du deinem Leser genau, was er als Nächstes tun soll. Ein schwacher oder unklarer CTA kann eine ansonsten gut geschriebene Anzeige ruinieren. Folgende Beispiele helfen dir, schnell zu verstehen, was einen guten CTA ausmacht.
- Jetzt loslegen
- Jetzt bestellen
- Werde jetzt aktiv
- Kostenlose Testphase starten
- Teste jetzt kostenlos
- Kontakt aufnehmen
- Sommerkollektion ansehen
- Starte jetzt deine eigene Geschichte
- Mitarbeiter zu Social-Media-Profis weiterbilden
Wie du siehst, sind CTAs kurz und präzise. Sie formulieren klar, was von den Nutzern erwartet wird. Bestimmte Worte können dabei die Dringlichkeit oder Attraktivität einer Aktion noch verstärken. „Jetzt“ erzeugt Dringlichkeit, „kostenlos“ senkt die Hemmschwelle, und aktive Verben animieren direkt zum Handeln. Ziel ist es, den Leser dazu zu bewegen, sofort aktiv zu werden.
Experimentiere mit verschiedenen CTAs, um herauszufinden, welcher bei deiner Zielgruppe am besten ankommt. A/B-Tests können dir helfen, den effektivsten CTA zu identifizieren. Beispielsweise könntest du statt „Jetzt mehr erfahren“ folgende CTA verwenden: „Starte deine kostenlose Testversion“ oder „Sichere dir heute noch dein Angebot“. Diese CTAs sind spezifisch und vermitteln ein Gefühl der Dringlichkeit
Ein gutes Beispiel ist die Facebook-Werbung von Hotjar. Sie spricht das Publikum direkt an und macht deutlich, dass das Unternehmen dabei hilft, bessere Web-Erlebnisse zu schaffen. Mit dem CTA „Erfahre, warum Nutzer deine Website verlassen“ weckt Hotjar das Interesse der Zielgruppe und spricht gezielt deren Probleme an. Dieser Aufruf wird ideal durch den CTA-Button „Hotjar kostenlos testen“ ergänzt, der eine einfache und sofort umsetzbare Lösung anbietet. Hotjar versteht die Herausforderungen seiner Zielgruppe und zeigt ihnen einen klaren Weg, wie sie ihre Website optimieren können.
7. Teste und optimiere kontinuierlich – mit A/B Tests
Selbst wenn du alle obigen Tipps befolgst, wirst du wahrscheinlich nicht beim ersten Versuch die perfekte Anzeige schreiben. Deshalb ist es entscheidend, verschiedene Versionen deiner Anzeige zu testen und kontinuierlich zu optimieren.
Beispielsweise kannst du A/B-Tests gezielt einsetzen und die Ergebnisse analysieren, um zu verstehen, was bei deiner Zielgruppe ankommt und was nicht. Erstelle zwei Varianten deiner Anzeige mit unterschiedlichen Überschriften oder CTAs und teste, welche besser funktioniert. Verwende die gewonnenen Daten, um deine zukünftigen Anzeigen zu verbessern.
Dies ist ein Beispiel für einen gezielten A/B-Test von Hootsuite, eine Plattform zur Verwaltung, Planung und Analyse von Social-Media-Aktivitäten. Ihr Ziel war es, die Bedürfnisse und Probleme der Zielgruppe zu erkennen und passende Lösungen zu finden. In der linken Anzeige wird der Begriff „Erreiche deine Ziele“ verwendet, während die rechte Anzeige „Spare Zeit“ betont. Damit sollte ermittelt werden, ob die Mehrheit der Nutzer die Software eher zur Zielerreichung oder zur Zeitersparnis einsetzen möchte. Die Analyse der Testergebnisse hilft den Marketingteams, zu entscheiden, welche Aspekte in den zukünftigen Anzeigen besonders betont werden sollten.
Copywriting für Social Ads ist eine Kunst, die viel Übung und ständige Optimierung erfordert. Aber mit den richtigen Techniken kannst du Anzeigen schreiben, die nicht nur auffallen, sondern auch konvertieren. Mit diesen 8 Tipps bist du auf dem besten Weg, deine Social Ads auf ein neues Level zu heben.
Quellen: HubSpot, Blog Distart, Portent, NoGood, ZweiDigital, SproutSocial
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