Linkedin Guide for Business (Teil 5): Employer Branding
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Level: Beginner
Hast du Schwierigkeiten, neue Mitarbeiter:innen zu rekrutieren? Dann solltest du dir vielleicht Gedanken um dein Employer Branding machen. Employer Branding ist ein wirksamer Hebel, um an qualifizierte Bewerbungen zu kommen. Wir stellen dir heute Best Practices zum Employer Branding auf LinkedIn vor. Als Quellen dafür nutzen wir einen Leitfaden von LinkedIn und einen Artikel von Hutter Consult.
Was ist Employer Branding?
Ziel des Employer Brandings ist es, dein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber darzustellen. Employer Branding kann man mit dem Begriff „Arbeitgebermarke“ ins Deutsche übersetzen, verbreiteter ist aber die Rede von der „Talentmarke“. Diese beschreibt, welches Bild Leute und vor allem Kandidatinnen und Kandidaten von dir als Arbeitgeber haben. Dieses Bild wird von verschiedenen Faktoren wie deinen Unternehmenswerten und deinem allgemeinen Image in der Wirtschaft, aber auch von deinem Auftritt in sozialen Netzwerken, auf Messen und von der privaten Kommunikation deiner Mitarbeiter:innen beeinflusst.
Warum ist es wichtig?
Auf dem Arbeitsmarkt gibt es aktuell einen Überschuss an freien Stellen und so haben Bewerber:innen meistens die Möglichkeit, sich die für sie am überzeugendste Stelle auszusuchen. Für dich als Unternehmen bedeutet das, dass du dich so positiv wie möglich darstellen musst, um im Zweifel zwischen all deinen Wettbewerbern hervorzustechen.
Generell kann man sagen: Der Spieß auf dem Arbeitsmarkt hat sich umgedreht. Noch vor ein paar Jahren mussten Bewerber:innen die Unternehmen beeindrucken, um an die gewünschte Stelle zu gelangen. Heute müssen Unternehmen die Bewerber:innen beeindrucken, damit sie sich für diese als Arbeitgeber entscheiden.
Neben der attraktiven Wirkung auf (zukünftige) Bewerberinnen und Bewerber hat der Einsatz einer Employer-Branding-Strategie weitere Vorteile für dich:
- Du kannst deine Einstellungskosten pro Kandidat:in um bis zu 50 % senken
- Employer Branding wirkt sich positiv auf die Bindung der bestehenden Mitarbeiter:innen aus.
Best Practices für LinkedIn
LinkedIn ist als Netzwerk prädestiniert dafür, Employer Branding zu betreiben. Ein Großteil der LinkedIn-Nutzer:innen verwenden die Plattform in einem beruflichen Kontext und sind dort für Nachrichten, Posts und Geschichten von Unternehmen besonders empfänglich. Im Folgenden findest du verschiedene Best Practices, wie du dein Employer Branding auf LinkedIn vorantreibst.
First things first: Bleibe bei der Wahrheit
Du möchtest deine Talentmarke so positiv wie möglich darstellen, gleichzeitig sollst du dabei aber authentisch und bei der Wahrheit bleiben. Stelle in deinen Inhalten die Realität dar und gib nur Versprechen, die du auch einhalten kannst
Rahmenbedingungen anpassen
Junge Leute, die heute in den Beruf einsteigen, haben andere Vorstellungen von einem „guten Job“, als es Berufseinsteiger:innen vor 25 bis 30 Jahren hatten. Damals waren vor allem ein hohes Gehalt und schnelle Aufstiegschancen wichtig. Heute sind eher flexible Arbeitszeiten und eine gute Work-Life-Balance ausschlaggebend. In einem Beitrag von Deutschland3000 fasst es die Journalistin Sara Weber recht präzise zusammen und erklärt damit auch, warum sich das Vorurteil, die junge Generation hätte keine Lust zu arbeiten, so hartnäckig hält.
@ardmediathek Junge Menschen sind faul? ❌ Bei #Deutschland3000 erklärt Journalistin Sara Weber warum sie das anders sieht! #fyp #generationskonflikt #arbeitsfaul #zukunftssorgen #ardmediathek ♬ Originalton – ARD Mediathek
Die komplette Show findest du hier.
Stabilität bieten
Aufgrund der vorangegangenen Corona-Pandemie haben viele Arbeitnehmer gesehen, wie schnell Unternehmen Pleite gehen und von der Bildfläche verschwinden können. Auch die Inflation und die Energie-Krise befeuern diese Beobachtungen und damit die Ängste vor finanzieller Unsicherheit. Bewerber:innen wollen wissen, ob dein Unternehmen finanziell stabil und gegen Engpässe und Notfälle abgesichert ist. Du solltest Personalverantwortliche schulen, Fragen, die in diese Richtung gehen, präzise und ehrlich zu beantworten sowie Transparenz und Vertrauen zu schaffen.
Flexibilität
Neben Stabilität ist auch Flexibilität und Work-Life-Balance ein wichtiger Faktor. Arbeitnehmer:innen ist es wichtig, die Arbeit an ihr Leben anzupassen und nicht ihr Leben an den Job anzupassen. Wenn du Angebote in diese Richtung hast, seien es flexible Arbeitszeiten, Remote-Work- oder Home-Office-Möglichkeiten, Teilzeitmodelle oder Sabbaticals, solltest du diese unbedingt nach außen kommunizieren.
Überzeugendes Bildmaterial
Überlege dir gut, welche Visuals du für dein Employer Branding einsetzt. Je nachdem, welche Werte du nach außen kommunizieren möchtest, solltest du diese in deinen Bildern rüberbringen. Achte hier auch auf kleine Details: Verschiedene Farben, Formen, Personen und Situationen können verschiedene Emotionen auslösen und Sympathie hervorrufen, oder eben auch nicht.
Unternehmenswerte in die Tat umsetzen
„Actions speak louder than words”, lautet ein bekanntes Sprichwort. Dies solltest du bei deinem Employer Branding beachten, wenn es um die Werte geht, die du nach außen kommunizierst. Wenn du talentierte Mitarbeiter:innen finden möchtest, solltest du deine Werte auch durch Taten beweisen. Ansonsten könnte die Annahme entstehen, dass die Erklärungen deiner Werte nur viel heiße Luft sind.
Ein Paradebeispiel dafür lieferte letztes Jahr das Unternehmen Patagonia. Der Gründer Yvon Chouinard übertrug das Unternehmen an eine Stiftung, die nun alle Gewinne des Unternehmens erhält und diese für Umweltschutz und Maßnahmen gegen den Klimawandel einsetzt.
Ein weiteres Beispiel lieferte Adidas, als sie die Kooperation mit dem Unternehmen von Kanye West beendeten, da dieser antisemitische Aussagen getätigt hat. Die Marke Adidas, die vor allem für Fairness und Respekt einsteht, distanziert sich mit dieser Aktion deutlich von Kanye West.
Auch wenn du nicht gleich dein gesamtes Unternehmen an eine gemeinnützige Stiftung spenden musst, solltest du dir Gedanken machen, was du als Unternehmen tun kannst, um für deine Werte einzustehen. Hast du etwa Aktionen geplant, solltest du diese unbedingt über LinkedIn ankündigen, erklären und auch ein oder gleich mehrere Recaps dazu posten.
Einblicke in den Arbeitsalltag
Biete interessierten Bewerber:innen einen Einblick in den Arbeitsalltag, indem du hin und wieder Inhalte aus dem Büro, von Firmenfeiern oder Workshops postest. Hierbei geht es nicht darum, die krasseste Party zu schmeißen oder die teuerste Büroausstattung zu präsentieren. Vielmehr sollen die Inhalte zeigen, was Bewerber:innen wirklich bei dir erwartet, wie das Kollegium tickt und auf was ihr euch den Arbeitsalltag möglichst angenehm gestaltet. Das Wichtigste: Bleib authentisch!
Sei nicht bescheiden
Stelle Stärken und Kernkompetenzen deines Unternehmens klar heraus: Wenn du etwas besonders gut kannst, einen Rekord hältst oder eine Auszeichnung erhalten hast, musst du das nicht hinterm Berg halten. Bist du beispielsweise Vorreiter bei einer bestimmten Technik oder beherrscht dein Unternehmen modernste Prozesse, welche kaum ein anderes Unternehmen anwendet, kann das ein guter Grund für Bewerber:innen sein, sich für dein Unternehmen zu entscheiden
Aktuelle Geschehnisse einbeziehen
Werde kreativ! Überlege dir, wie du aktuelle Geschehnisse und Nachrichten in deinen Inhalten aufgreifen kannst. Bestimmte öffentliche Veranstaltungen, Feier- oder Aktionstage sind gute Anlässe, um unterhaltsame und bemerkenswerte Beiträge zu produzieren. Hier ein paar Beispiele:
- Die University of Oxford hat zur Fußball Weltmeisterschaft 2022 berechnet, wie wahrscheinlich welches teilnehmende Land den Titel gewinnt.
- Die Techniker Krankenkasse hat den „Mental Health Awareness Month“ (Mai) zum Anlass genommen, zu erklären, warum psychische Gesundheit nicht nur bei den Kundinnen und Kunden sondern auch bei der eigenen Belegschaft so wichtig ist und wie sie die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen unterstützen und wahren.
- Verivox hat die Bekanntheit der Show „Voice of Germany“ genutzt, um eine Kreative Anzeigenausschreibung zu erstellen.
Die Inhalte müssen nicht immer direkt wie bei der TK oder bei Verivox zu einer Jobanzeige oder der Karriereseite führen, es können auch schlichtweg unterhaltende Inhalte sein, die Bewerber:innen im Gedächtnis bleiben. Damit schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Du spricht damit nicht nur potenzielle Bewerber:innen an, sondern auch potenzielle Kundschaft.
Entlassungen fair und transparent abwickeln
Ein Faktor, der sich bei falscher Handhabung enorm schlecht auf dein Employer Branding auswirken kann, sind Ex-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, besonders dann, wenn die Entlassung vom Unternehmen ausging und nicht freiwillig gekündigt wurde.
Es ist enorm wichtig, dass du transparent und ehrlich mit betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommunizierst und einfühlsam bist. Versuche, ihnen so viel Unterstützung wie möglich zu bieten und sie niemals vor den Kopf zu stoßen oder unfair zu behandeln. Eine ehrliche und offene Kommunikation ist hier das A und O. Fühlen sich betroffene Kolleginnen und Kollegen schlecht oder unfair behandelt, kann das negative Bewertungen nach sich ziehen.
Tipps und Ratschläge
Gibt potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern Tipps und Ratschläge für ihre Bewerbung. Veröffentliche beispielsweise ein PDF darüber, welche Fragen Bewerber:innen im Bewerbungsgespräch stellen sollten und poste diesen auf LinkedIn. Erkläre, wie ein guter Lebenslauf aufgebaut ist oder wie man die Aufregung vor einem Gespräch reduzieren kann. Mit Inhalten zum Bewerbungsprozess stellst du dein Unternehmen zum einen als wertvolle Ressource dar, zum anderen machst du Userinnen und User auf dein Karriereangebot aufmerksam und erreichst so vielleicht auch Personen, die du sonst nicht erreicht hättest.
Insights der Gründer:innen
CEOs, Gründer:innen oder Manager:innen haben oft aufgrund ihrer Stellung bereits eine große Reichweite auf LinkedIn. Setze die Personenprofile der Chefinnen und Chefs ein, um Employer Branding voranzutreiben. Er oder Sie kann beispielsweise Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern zu Beförderungen gratulieren, eine persönliche Meinung teilen, etwas über die Geschichte des Unternehmens erzählen, etc.
Dabei solltet ihr aber darauf achten, dass die Posts in einem persönlichen Stil verfasst sind (der auch konsistent eingehalten wird) und dass sich die entsprechende Person mehr als Mitarbeiter:in als als Chef:in darstellt.
Insights von Mitarbeiter:innen
Des Weiteren bietet es sich an, auserwählte Mitarbeiter:inen in das Employer Branding mit einzubeziehen. Warum? Deren Inhalte werden nicht direkt mit dem Aufbau der Marke in Verbindung gebracht. Persönliche Postings wirken authentischer und potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten fällt es leichter, eine persönliche Bindung zu einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin aufzubauen, als zur Geschäftsführung oder gar zum Unternehmen an sich.
Du willst wissen, wie du eine Employer-Branding-Strategie entwickelst? LinkedIn hat dazu einen umfassenden Leitfaden veröffentlicht. Das hätten wir selbst nicht besser machen können.
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Sieh dir auch die anderen Artikel aus unserer LinkedIn Guide für Business-Serie an:
Teil 1: Die LinkedIn Unternehmensseite
Teil 2: 5 Tipps für effektive Anzeigen au LinkedIn
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