Verringere deinen CO₂-Verbrauch! Praktische Tipps für nachhaltige Websites von André Goldmann
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Wie ihr mit eurer Website 100 Tonnen CO₂ pro Jahr spart und dabei auch noch wachsen könnt, das erfahrt ihr von André Goldmann. Der Gründer vom Büro für gute Websites zeigte uns im Rahmen der SMX, wie wir den CO₂-Verbrauch messen können und an welchen Stellschrauben wir technisch und im Kopf drehen können, um Datenvolumen zu sparen.
Bevor du ans Sparen und Kompensieren denkst, macht es Sinn, den CO₂-Verbrauch deiner Website erst einmal zu kennen. Doch wie kannst du das messen? Ganz so einfach wie beim Webseitentraffic ist das leider nicht. Was du messen kannst, sind der Datentransfer deiner Webseite und der CO₂-Verbrauch deiner Geräte. Den Datentransfer misst du direkt bei deinem Anbieter. Meistens kannst du über eine App oder deinen Account das aktuelle und vergangene Datenvolumen sehen. Für die Berechnung des CO₂-Verbrauchs hilft dir der Website Carbon Calculator oder die Anleitung auf Sustainable Web Design.
Für André ist klar: Der erste Ansatz liegt darin, unseren Datentransfer zu optimieren, sprich konkret unsere Datenmenge zu reduzieren. Denn je mehr Daten unsere Websites durch die Leitung schieben „müssen“, desto höher ist die CO₂-Emission!
Was kannst du tun?
- keine überdimensionierten Server verwenden
- Hosting-Anbieter wählen, die grünen Strom für Rechenzentren verwenden, CDN-Anbieter gehören ebenfalls dazu
- veraltete Backups und Daten regelmäßig löschen, auch die Lagerung produziert CO₂-Emissionen
- die Datenmenge reduzieren, die pro Seitenaufruf benötigt wird
Wo kannst du als Website-Administrator konkret sparen?
Überall dort, wo Ressourcen nicht benötigt werden. Das sind z. B.:
- moderne Bildformate wie AVIF verwenden. Wenn du dir jetzt Sorgen machst, dass die modernen Formate nicht von allen Browsern unterstützt werden, dann kannst du Polyfill verwenden: https://github.com/Kagami/avif.js
- ungenutztes JavaScript, CSS-Datein etc. entfernen
- gängige Schriftarten verwenden
- unperformante Tracking- und Tagmanager-Setups überdenken
- aufgeblähten und unnötigen Quellcode verschlanken
Was kannst du als Anwender tun, um die CO₂-Emission deiner Hardware zu reduzieren?
- Monitor-Helligkeit reduzieren
- Energiesparmodus von Computern, Tablets und Co. nutzen
- Rechner nicht im Stand-by lassen, sondern herunterfahren
- Geräte im Akkubetrieb verwenden (besser als permanent am Netz zu hängen)
Weitere Maßnahmen, die etwas mehr Engagement verlangen:
- Dark-Mode auch tagsüber aktivieren
- Browser-Erweiterungen nutzen, die alle Websites dunkel machen
- AdBlocker verwenden (auch wenn es beruflich weh tut)
- Videoqualität dem Endgerät anpassen. Weniger Qualität = weniger Streaming-Ressourcen. Mobile reicht 720p locker aus!
- Musik-Streaming grundsätzlich hinterfragen: Was wir öfter hören, sollte heruntergeladen werden, um unnötige
- Streamings vermeiden zu können
- So wenig Clouddaten wie möglich nutzen. Verfügbarkeit und Speicherung von Daten verursachen Emission
Wenn du noch einen Schritt weitergehen möchtest, dann kannst du deinen Verbrauch natürlich auch über ein Engagement bei nachhaltigen Projekten oder Services kompensieren. André nennt dafür die folgenden Beispiele zur Kompensation:
- über Third-Party-Services z.B. Ryte, IngenCO2.dk oder Ecologi
- über selbstorganisierte Aktionen z.B. NUCAO
- auf Basis des ermittelten Kundentraffics auf deiner Seite für XY kg CO₂ einen Baum pflanzen
- bei regelmäßigem E-Mail-Verkehr (ähnlich wie beim Traffic, kannst du für den Versand von E-Mails den dort entstandenen Verbrauch kompensieren)
- als „Mitarbeitenden-Benefit“ (belohne deine Mitarbeiter:innen, wenn sie CO₂ bei der Arbeit einsparen)
Weitere Möglichkeiten zur Kompensation erhältst du direkt bei André.
Fassen wir die Möglichkeiten zusammen:
- Durch eine ideale Suchmaschinenoptimierung befriedigst du den Nutzer Intent, wodurch keine unnötige CO₂-Emission entsteht.
- Content, der nachhaltigen Mehrwert stiftet, sorgt für eine geringe Return-to-SERP-Rate (RTS-Rate), bedeutet weniger unnötiger Traffic.
- Gute UX sorgt für wenig zusätzliche Pageviews und spart somit wertvolle Ressourcen.
- Wäge den Einsatz von Bildern immer sorgfältig ab oder minimiere sie, ohne dabei die UX zu beeinträchtigen.
- Das gilt auch für Videos oder Audio-Formate. Tipp: Deaktiviere Auto-Play und kürze Inhalte auf das Wesentliche.
- Hinterfrage zusätzliche Schriftarten und Dateigrößen kritisch. Beobachte die Kosten-Nutzen-Relation.
- Nutze JS und CSS nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich.
- Überdenke das Bilddateiformat und die Kompression.
- Cache aggressiv, um Vorgänge für User:innen und Server so smooth wie möglich zu machen.
- Blocke Bots und Crawler, die nicht SEO-relevant sind.
- Gehe aufmerksam durchs Leben und probiere Ideen zur CO₂-Reduktion einfach mal aus.
Jetzt hast du einen guten Überblick darüber, was du alles tun kannst, um CO₂-Emission zu reduzieren. Trage das auch gerne in die Welt hinaus, denn so können wir alle unseren Beitrag zu einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Arbeits- und Lebensweise beitragen.
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