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Wird Instagram zu TikTok 2.0?

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Erschienen in Aug I 2022 | Instagram, Social Media
Level: Beginner

Instagram pusht Reels immer und immer mehr. Hat sich die Plattform damit am Ende selbst keinen Gefallen getan? Wir diskutieren heute darüber, ob Instagram Reels die Plattform tatsächlich besser gemacht haben. Dazu beziehen wir uns auf Artikel von onlinemarketing.de, Futurebiz und eine Studie von Later. Am Ende des Artikels findest du die Einschätzung von unserem Instagram- und TikTok-Trainer Daniel Zoll.

Als Instagram 2010 auf den Markt kam, waren Foto-Feed-Posts das einzig mögliche Format. Seit der Übernahme von Meta (damals Facebook) kamen immer mehr Funktionen hinzu: Feed-Videos, Stories, IGTV und zuletzt auch die Instagram Reels. Mit allen Formaten hat Instagram immer auf vorherrschende Trends reagiert. Die Stories haben sie sich bei Snapchat abgeschaut, IGTVs waren eine Antwort auf Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime und Insta Reels ähneln stark dem Format von TikTok. Vor allem von Letzterem sind viele Nutzer:innen mittlerweile nicht mehr begeistert.

 

Es wird die Entwicklung der Engagementrate für Instagram Feed Posts im Zeitraum 2019 bis 2022 dargestellt.

Entwicklung der Engagementrate für Instagram Feed Posts

Seit dem Launch der Reels ist das Engagement der Feed-Posts um 44 % zurückgegangen. Der Ursprung von Instagram rückt also immer weiter in den Hintergrund. Gleichzeitig pusht Instagram das Reel-Format extrem und will damit auf die Erfolgsschiene von TikTok aufspringen. Die Plattform hat sogar ihren Algorithmus angepasst: Bisher bestand dein Feed hauptsächlich aus Beiträgen von Personen, Unternehmen im Creator:innen, denen du aktiv folgst. Nun findest du im Feed hauptsächlich Reels von Creator:innen, denen du nicht folgst, sondern deren Content laut Algorithmus zu deinen Interessen passt. Kommt dir bekannt vor? Genau das Prinzip, welches auch TikTok verfolgt. Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Die For You Page hat TikTok zu großer Beliebtheit verholfen. Viele Instagram-Nutzer:innen sehen die Entwicklung von Instagram hin zu einer TikTok-Kopie kritisch. Sie wünschen sich das alte Instagram zurück.

Dieser Wunsch geht so weit, dass bereits eine Petition gestartet wurde. Unter dem Motto „Make Instagram Instagram Again“ wollen Nutzer:innen die chronologische Timeline wieder zurückbringen. Auch einige Instagram-Größen wie etwa die Kardashians haben die Petition bereits (öffentlichkeitswirksam) unterzeichnet.

Instagram CEO Adam Mosseri hat sich bereits zu der Kritik geäußert – selbstverständlich per Instagram Reel. Er erklärt, dass es ein natürlicher Prozess gewesen sei, dass Videos in den Fokus gerückt sind und Fotos nach und nach verdrängen. Demnach wäre es der Wille der Nutzer:innen, dass Videos immer wichtiger werden. Dieses Argument wird direkt durch den Kommentar mit den meisten Likes von Content Creator James Charles entkräftet, in welchem sinngemäß steht: „Das Video-Format wächst so stark, weil wir GEZWUNGEN sind, Videos hochzuladen. Fotos erreichen nur noch 10 % ihrer Performance. Um unseren Job machen zu können, müssen wir auf Videos umsteigen, sonst erreichen wir keine Menschen mehr. Diese App und unsere Communities sind uns wichtig, aber Instagram hat seine Identität verloren und wird auf lange Sicht auch gegen TikTok verlieren“.
Des Weiteren beschreibt Mosseri, dass Full-Screen-Anzeigen im Moment nur in der Testphase sind und dass die In-Stream-Empfehlungen eine Bereicherung sind, da sie Creatorinnen und Creatoren die Möglichkeit geben, eine viel breitere Audience zu erreichen.

 

 

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Ein Beitrag geteilt von Adam Mosseri (@mosseri)

Was bedeutet das Ganze für Marketer:innen?
Der Instagram-Algorithmus ist im Moment unvorhersehbar und für Marketer:innen ist es schwer, die Reichweite richtig einzuschätzen und Post- und Anzeigen-Strategien zu entwickeln. Wohin die Reise mit Instagram geht und ob die Plattform auf die Petition reagiert, ist noch unklar. Prinzipiell sind 3 Szenarien möglich:

  • Instagram geht zurück zum chronologischen Feed
  • Instagram hält an seinem Interessen-basierten Feed fest und alle gewöhnen sich daran
  • Instagram hält an seinem Interessen-basierten Feed fest und niemand nutzt die Plattform mehr

An das Reel-Format musst du dich wohl gewöhnen, nicht nur in organischen Posts, sondern auch bei bezahlten Anzeigen. Falls du hier noch Inspiration brauchst, kannst du dir die 65. Episode unseres 121STUNDENtalk Podcasts anhören. Dort gibt dir unsere Social-Ads-Trainerin Ann-Cathrin Edelhoff Tipps, wie du deine Short Video Ads besser gestalten kannst. Die Hinweise zur Gestaltung der Videos für mehr Aufmerksamkeit kannst du genauso gut auf organische Video-Posts anwenden.

Das sagt unser Instagram- und TikTok-Trainer Daniel Zoll zu den aktuellen Entwicklungen bei Instagram: Portrait Daniel Zoll
“Du hast ja wahrscheinlich auch mitbekommen, dass Instagram bzw. Meta ein bisschen zurückgerudert hat. Da gab’s ja dann auch das Interview mit Adam Mossori (ich habe dazu auch ein Reel gemacht). Anscheinend wird der 9:16 Vollformat-Feed erstmal nicht kommen und auch die vorgeschlagenen Beiträge werden jetzt nicht so schnell hochgefahren. Ich gehe aber mal davon aus, dass das früher oder später kommen wird.
Grundsätzlich sollten sich Unternehmen daran gewöhnen, 9:16 Vollformat, also Videoinhalte zu produzieren zu lernen oder irgendwie anders da ran zu kommen. denn dank TikTok, YouTube Shorts, Instagram Reels steht halt im Moment alles im Zeichen von 9:16 Hochformat-Videoinhalten. Daran soll man sich gewöhnen. Da solltest du jetzt auch nicht wieder warten, bis es bei Instagram soweit ist, sonder dich langsam aber sicher mal da rantasten. Da wirst du wahrscheinlich erstmal nicht mehr dran vorbei kommen.”

Folge Dan auch auf seinen Social-Media-Kanälen. Da erfährst du immer, wenn es etwas Neues zu Instagram, TikTok & Co. zu wissen gibt:
Instagram: @einfachdan
TikTok: @einfachdan

Wie siehst du die Entwicklung von Instagram? Verrate uns deine Meinung gerne in den Kommentaren!