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Linkedin Guide for Business (Teil 4): Corporate Influencer:innen

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Erschienen in Apr II 2023 | LinkedIn, Serie: LinkedIn for Business
Level: Beginner

Wenn wir von Influencer:innen sprechen, denken die meisten von uns wahrscheinlich an große Accounts mit vielen Follower:innen auf Instagram, TikTok oder YouTube, die sich auf bestimmte Themen fokussieren. Je nach Reichweite können Influencer:innen dein Unternehmen eine ganze Stange Geld kosten und auch der Auswahlprozess nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Hast du aber schonmal daran gedacht, dass auch deine eigenen Mitarbeiter:innen als Influencer:innen für dein Unternehmen tätig werden können? Keine externe Person kennt deine Produkte und/oder Services so gut wie deine eigenen Angestellten. In Teil 4 unseres LinkedIn Guide for Business wollen wir dir deswegen erklären, wie du LinkedIn als Plattform für Corporate Influencer:innen nutzen kannst.

Was ist ein Corporate Influencer

Corporate Influencer:innen sind Mitarbeiter:innen, die dein Unternehmen nach außen hin vertreten und zwar auf ihren eigenen Social-Media-Accounts. Damit sollen sie die Markenbekanntheit steigern, dein Unternehmen für neue und aktuelle Mitarbeiter:innen attraktiv machen und allgemein beim Erreichen der unternehmerischen Ziele helfen.
Der springende Punkt beim Corporate Influencing besteht darin, dass die Kommunikation (wie bei anderen Influencer:innen auch) geplant und entsprechend einer Strategie abläuft. Einige größere Unternehmen bieten ganze Corporate-Influencer-Programme an, um passende Mitarbeiter:innen zu identifizieren und mit ihnen gemeinsam die Strategie auf- bzw. umzusetzen.

Generell verfolgen Corporate Influencer:innen das gleiche Ziel, wie alle anderen Influencer:innen auch: Sie wollen authentisch wirken und Nähe zu ihren Follower:innen aufbauen, um ein Unternehmen und dessen Produkte zu bewerben und für Konsument:innen attraktiv zu machen.

Corporate Influencing: How to

Wenn du Corporate Influencer:innen für dein Unternehmen einsetzt, solltest du sie auf jeden Fall eingehend briefen. Das Projekt kann nur erfolgreich werden, wenn dein:e Influencer:in die Werte des Unternehmens versteht und diese angemessen nach außen kommuniziert. Folgendes Vorgehen hat sich dabei bewährt:

  1. Definiere Regeln
    Gib deinen Corporate Influencer:innen einen Leitfaden an die Hand, in dem alle Regeln zur Zusammenarbeit definiert sind, damit sie diese wenn nötig immer wieder nachlesen können. Definiere darin die Do’s & Don’ts und die zu verfolgenden Ziele. Halte in diesem Regelwerk außerdem fest, wie sich die Corporate-Influencing-Strategie in den Sales-Prozess eingliedert. Wenn dein:e Influencer:in beispielsweise einen Lead generiert, muss klar sein, wie dieser übergeben und weiter behandelt wird. Falls du ebenfalls mit externen Influencer:innen zusammenarbeitest, sollte hier geregelt werden, wie das Zusammenspiel aussieht.
  2. Kläre die Ressourcen
    In der Regel werden die Tätigkeiten von Corporate Influencer:innen als reguläre Arbeitszeit verrechnet. Deswegen ist es wichtig, dass ihr festlegt, wie viel Zeit in der Woche in die Aufgabe als Corporate Influencer:in investiert werden soll.
  3. Mach den Job so leicht wie möglich
    Vermutlich dauert es einige Zeit, bis dein:e Mitarbeiter:in in die neue Rolle als Corporate Influencer:in hineinwächst. Mach ihr oder ihm den Start deswegen so einfach wie möglich. Folgende Optionen sind gute Hilfestellungen:

    1. Content-Plattform: Schaffe eine Plattform, von der die Mitarbeitenden Inspiration, Themen oder bereits vorgefertigte Inhalte beziehen können.
    2. Trainings: Biete den Mitarbeitenden Weiterbildungsmöglichkeiten an. In (online) Workshops lernen sie, welche Aufgaben sie als Corporate Influencer:in haben und welche Erwartungen an sie gestellt werden.
    3. Templates: Erstelle vorgefertigte Templates, welche die Influencer:innen mit Inhalten füllen können. So kannst du ihnen dabei helfen, die CI (Corporate Identity) einzuhalten, ohne dass sie sich bei jedem Post Gedanken darum machen müssen.
  4. Ansprechpartner:innen
    Die neue Rolle als Corporate Influencer:in kann für Mitarbeitende erstmal überfordernd sein und mit der Zeit werden immer wieder Fragen auftauchen. Beauftrage eine:n interne:n Ansprechpartner:in, die den Influencer:innen alle ihre Fragen beantworten kann.

Wie wähle ich die richtigen Mitarbeiter:innen aus?

Manche Mitarbeiter:innen eignen sich besser für die Rolle als Corporate Influencer:in, als andere. Ausschlaggebend dafür sind vor allem Soft Skills, welche die jeweilige Person mitbringt. Auf folgende Dinge solltest du bei der Auswahl achten:

  • „Bock auf den Job“: Hast du bereits Mitarbeitende, die von sich aus äußern, dass sie Lust darauf hätten, als Corporate Influencer:in für das Unternehmen aufzutreten? Jackpot. Damit sparst du dir, groß Werbung für die Position zu machen. Trotzdem solltest du vorab checken, ob die besagte Person sich wirklich eignet.
  • Zufriedenheit im Unternehmen: Wähle Mitarbeiter:innen aus, die zufrieden mit ihrer Arbeit und Position im Unternehmen sind. Sie sollten stolz darauf sein, ein Teil der Firma zu sein. Mitarbeitende, die in der Vergangenheit Unmut gegen Prozesse oder die Arbeit in der Firma geäußert haben, eignen sich hier nicht.
  • Social-Media-Affinität: Wähle Personen aus, die Social Media privat bereits nutzen und sich damit gut auskennen. Im besten Fall hat der oder die Mitarbeiter:in bereits ein relativ großes Netzwerk mit viel Reichweite aufgebaut. Mitarbeiter:innen, die noch keine Erfahrung mit sozialen Medien haben, eignen sich hier eher nicht. Es würde länger dauern, sie in die Aufgabe einzuarbeiten und oftmals verstehen sie die Dynamiken, die in den verschiedenen sozialen Netzwerken herrschen, nicht.
  • Heterogene Mischung: Falls du mehrere Corporate Influencer:innen einsetzen möchtest, achte darauf, unterschiedliche Personas auszuwählen, damit du unterschiedliche Zielgruppen ansprichst. Ein Azubi erreicht beispielsweise andere Personen als die Chefin der Sales-Abteilung.

Corporate Influencer:innen auf LinkedIn

LinkedIn eignet sich sehr gut für Corporate Influencer:innen. In den letzten Jahren hat sich die Plattform zu mehr als nur einem Jobportal etabliert: Menschen nutzen LinkedIn, um sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und über Neuigkeiten aus ihrer Branche auf dem Laufenden zu bleiben. Genau das ist der Grund, warum sich LinkedIn so gut für Corporate Influencing eignet. Personen benutzen die Plattform bereits im beruflichen Kontext und sind deswegen per se offener, wenn sie auf LinkedIn mit beruflichen Inhalten konfrontiert werden. Ein Kurzvideo über die Funktionsweise deiner neuen Produktionsmaschine könnte (!!!) für einige Personen im privaten Umfeld auf TikTok oder Instagram fehl am Platz wirken. Auf LinkedIn sind die Nutzer:innen empfänglicher für diese Geschichten und vielleicht erreicht dein:e Influencer:in damit auch Personen, die ansich nicht aus deiner Branche kommen, aber vielleicht eine neue Herausforderung im Vertrieb oder im HR suchen.

Hot to: Profil & Posts

Falls du als Corporate Influencer:in tätig bist, möchten wir dir folgende Tipps und Best Practices mit an die Hand geben. Falls du für die Betreuung der Corporate Influencer:innen zuständig bist, kannst du diese Punkte in das Handbuch für deine Influencer:innen aufnehmen.

  • Profilbeschreibung: Das Profil sollte keine Verlängerung deines Firmenprofils sein und auch nicht als dieses fungieren. Im Mittelpunkt des Profils stehst immer noch du als Person. Natürlich kannst du erwähnen, für welches Unternehmen du tätig bist, dennoch geht es in deiner Profilbeschreibung um die eigenen Interessen, Skills und Motivationen. Sieh dein Profil als eine Art Pitch an, in welchem du versuchst, dich selbst am besten zu verkaufen. Übrigens nutzt der LinkedIn-Algorithmus die Keywords, die du in deiner Profilbeschreibung verwendest, um dich bei Suchanfragen anderer User:innen auszuspielen. Überlege dir also, für welche Suchbegriffe du gefunden werden möchtest.
  • Postings: Als Sprachrohr des Unternehmens solltest du über die Themen deines Unternehmens berichten. Das Wichtige daran: Kopiere nicht einfach die Postings des Firmenaccounts oder reposte diese gar nur, sondern berichte aus deiner eigenen Perspektive. Deine eigene Meinung wird gefragt, denn diese macht dich authentisch. Berichte zum Beispiel über die Unternehmenskultur, über aktuelle Branchennews, über die Projekte deines Unternehmens, begleite Team- und Firmenevents und gib Einblicke in den Arbeitsalltag. Achte aber darauf, den Firmennamen im Beitrag zu erwähnen, die Firmenseite zu verlinken und ggf. das Corporate Wording aufzugreifen.
    Tipp für Betreuer:innen von Corporate Influencer:innen: Lass deinen Leuten auch mal freie Fahrt. Wenn du jeden Beitrag, jedes Foto und jede Caption vorschreibst, verliert dein:e Influencer:in schnell die Lust an der Aufgabe. Vertraue ihnen und lasse ihnen Gestaltungsfreiheiten. Nicht jeder muss über jedes Thema berichten.

Beispiele für Corporate Influencer:innen
Im Folgenden haben wir dir noch ein paar Corporate Influencer:innen aufgelistet, die dir als Beispiel und Inspiration dienen können:

Quellen: haiilo.com, pr-blogger.com, agorapulse.com, blog.hubspot.de, linkedin.com