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Alternative Verkaufsplattformen (Teil 3): eBay

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Erschienen in Jan II 2023 | E-Commerce, Serie: Alternative Verkaufsplattformen
Level: Beginner

In unserer Reihe „alternative Verkaufsplattformen“ möchten wir dir Online Plattformen vorstellen, die du als B2C-Retailer abseits von Amazon nutzen kannst. Letzte Woche haben wir dir mit Etsy eine eher nischige Plattform vorgestellt. Heute möchten wir dir eine ohnehin bekannte Plattform vorstellen, auf der du nicht nur handgefertigte Ware und Bastelbedarf verkaufen kannst: Ebay.

Warum soll ich bei Ebay verkaufen?

Im direkten Vergleich zum Giga-Konkurrenten Amazon (Umsatz 2021 in Deutschland: 37,33 Milliarden US$) sieht der Umsatz von eBay mit 1,2 Milliarden US$ eher mickrig aus (wobei wir bei diesen Zahlen wohl kaum von „mickrig“ sprechen können). Das entspricht etwa 1,28 % vom gesamten Umsatz des Online-Handels in Deutschland (Statista, 2022). Das lässt die Zahl unserer Meinung nach gar nicht mehr so klein wirken.
Im 3. Quartal von 2022 verzeichnete eBay insgesamt rund 135 Millionen aktive Kundinnen und Kunden (weltweit).
Wie du siehst, hast du bei eBay eine große Anzahl an potenziellen Käuferinnen und Käufern. Gleichzeitig ist aber auch die Konkurrenz recht groß. Verkaufen auf eBay wird in allen unseren Quellen als einfach und intuitiv beschrieben. Wir haben dir hier alle Vor- und Nachteile aufgelistet:

 

Vorteile von eBay: Du benötigst keine besonderen Fähigkeiten. Produktlistings sind einfach anzulegen. Du kannst nahezu alles verkaufen. Du erreichst viele potenzielle Käufer. Die Risiken sind vergleichsweise gering. Nachteile: Der Markt ist sehr kompetitiv & die Konkurrenz ist groß. Es gibt einschränkende Regeln und Richtlinien. Die Gewinnmargen für beliebte Produkte werden eingeschränkt.

Vo- und Nachteile vom Verkaufen bei eBay

Wie verkaufe ich auf eBay?

Schritt 1: Account anlegen
Zunächst musst du einen Verkäufer-Account anlegen. Du hast folgende Wahlmöglichkeit:

  • Privates eBay-Konto: Dieses Konto wählst du, wenn du ein privater Händler bzw. eine private Händlerin bist und nur sporadisch ein paar deiner privaten Dinge verkaufen möchtest. Hier steht eher das Loswerden der Gegenstände statt der Profitgedanke im Mittelpunkt.
  • Gewerbliches eBay-Konto: Dieses Konto wählst du, wenn du als Händler:in oder Unternehmen agierst und deine Produkte im (mehr oder weniger) großen Stil vertreiben möchtest. Hier steht ganz klar das Generieren von Umsatz im Mittelpunkt. Hierbei musst du alle wichtigen Unternehmensdaten wie Adresse, Telefonnummer, die Handelsregisternummer sowie den offiziellen Firmennamen angeben. Außerdem muss das Bankkonto, welches du hier hinterlegst, ebenfalls ein gewerbliches Konto sein.
Account bei eBay anlegen.

Lege einen Verkäuferaccount bei eBay an

Schritt 2: Listings anlegen
Nachdem du deinen Account angelegt hast, kannst du damit Beginnen, deine Produkte einzustellen. Dazu klickst du auf der Startseite auf Verkaufen. Nun machst du sehr präzise Angaben zu deinem Produkt. Du kannst sogar konkrete, bereits vorhandene Produkte auswählen oder direkt Produkt-, Modell- oder ISBN-Nummern angeben. Als privater Händler oder private Händlerin reicht das einfache Verkaufsformular. Solltest du eBay gewerblich nutzen, empfehlen wir die Verwendung des erweiterten Verkaufsformulars. Damit hast du mehr Optionen, zum Beispiel kannst du verschiedene Varianten von Angeboten hinterlegen, eine Ausschlussliste für Lieferorte anlegen oder detaillierte Rücknahmebedingungen festlegen. Außerdem musst du hier genauere Angaben zum Produkt machen, als es private Händler:innen mit im einfachen Formular tun müssen.

 

eBay: Produktlistings anlgen

Produktlistings bei eBay anlegen

Beim einfachen Verkaufsformular sind Empfehlungen für den Preis und Lieferoptionen voreingestellt. Diese kannst du aber jederzeit ändern und anpassen.

Preismodell: Die Besonderheit bei eBay ist, dass du deine Produkte entweder zu einem Festpreis online stellen oder sie zur Auktion freigeben kannst. Bei einer Auktion legst du den Startpreis und die Dauer der Auktion fest. Interessentinnen und Interessenten können anschließend ihre Gebote abgeben und du kannst dein Produkt an den Käufer oder die Käuferin mit dem besten Gebot verkaufen. Diese Möglichkeit hast du bei den meisten anderen Online Marktplätzen nicht. Sie eignet sich auch dann, wenn du nicht sicher bist, wie viel ein Gegenstand wert ist.

Dauer des Listings: Hast du die Auktion als Preismodell gewählt, kannst du die Dauer auf einen, drei, fünf, sieben oder zehn Tage setzen. Sollte sich das Produkt nicht verkaufen, stellt eBay es für private Händler bis zu acht Mal erneut ein. Agierst du als Unternehmen, lässt dir eBay diese Freiheit nicht. Dann zahlst du jedes Mal, wenn das Produkt neu eingestellt werden muss. Außerdem zahlst du eine Gebühr, wenn du einen Mindestpreis festlegst.
Gegenstände mit festgelegten Preisen werden so oft wieder eingestellt, bis sie verkauft wurden oder du sie aus dem Listing entfernst. Auch hierbei fallen für gewerbliche Accounts Gebühren an, für private nicht.

Preis deines Produkts: Der Preis deines Produkts spielt eine große Rolle. Ist er zu niedrig, verdienst du nicht genügend Geld. Ist er zu hoch, werden Nutzer:innen das Produkt vermutlich günstiger bei jemand anderem kaufen. Um den optimalen Preis herauszufinden, solltest du dir die Preise der bereits verkauften und der noch nicht verkauften Produkte ansehen und auf Grund dessen deinen Preis festsetzen. Dabei siehst du auch, ob sich für das Produkt eher ein Festpreis oder das Auktionsmodell eignet.

Lieferoptionen: Im nächsten Schritt legst du die Lieferoptionen fest. Du hast die Wahl, Lieferung anzubieten oder das Produkt nur gegen Abholung zu verkaufen. Wenn du dich für Versand entscheidest, kannst du gleich die Maße und das Gewicht angeben, damit eBay die Versandkosten besser einschätzen kann.

Schritt 3: Listings verwalten und optimieren
Dein Angebot ist nun live, dennoch ist die Arbeit nicht getan. Es gibt noch viele Aufgaben zu erledigen, um deine Angebote zu optimieren und deinen Shop zu verwalten:

  • Positives Image aufbauen: Als Verkäufer:in willst du einen guten Ruf. Du musst dafür sorgen, dass deine Kundinnen und Kunden stets zufrieden sind. Das motiviert nicht nur weitere Kundschaft dazu, bei dir zu kaufen, sondern bringt dir auch bessere Produktrankings und folglich mehr Sichtbarkeit bei eBay. Folgende Punkte haben sich für den Aufbau eines positiven Images bewährt:
    • Biete ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, welches mit deiner Konkurrenz mithalten kann.
    • Beantworte (An)Fragen deiner Kundschaft zeitnah.
    • Biete einen hervorragenden Kundensupport an.
    • Pflege deinen Lagerbestand ordentlich, um zu verhindern, dass du bereits getätigte Bestellungen wieder stornieren musst, weil du out of Stock bist.
    • Tracke den Postversand und halte Kundinnen und Kunden über den Lieferstatus auf dem Laufenden.
    • Hast du Probleme mit einem Kunden oder einer Kundin, solltest du diese umgehend melden.
    • Hinterlasse den Käufer:innen ein positives Feedback und bitte sie darum, dir auch positives Feedback zu hinterlassen.
  • Schließe Transaktionen zeitnah ab: Sobald jemand dein Produkt gekauft hat, bekommst du eine Benachrichtigung. Nun musst du dein Produkt versenden. Achte darauf, dass die Zahlung auch wirklich eingegangen bist. Das kannst du in deinem eBay-Account überprüfen.
  • Bewerbe deine Produkte: Um mehr Sichtbarkeit zu erreichen, kann es sich lohnen, Anzeigen auf deine Produkte zu schalten. Aber nicht jeder kann einfach so Anzeigen schalten. Um Anzeigen Standard zu verwenden, musst du den Servicestatus Überdurchschnittlich oder Top-Bewertung haben und zusätzlich genügend Kontoaktivitäten aufweisen. Voraussetzung dafür ist,

Informationen zu den verschiedenen Anzeigenformaten findest du auf dieser Seite.

Weitere hilfreiche Tipps zum Verkaufen auf eBay

  1. Hinterlege Verkäufer-Informationen: Wir raten dir, ein Profilbild sowie eine Verkäuferbeschreibung in deinem Account zu hinterlegen. So können Nutzer:innen mehr über dich erfahren. Außerdem wirkt es vertrauenswürdig, wenn du über dich und dein Business erzählst. Hier kannst du beispielsweise auch Links zu deinen Social-Media-Profilen platzieren. Die Einstellungen dafür findest du unter Mein eBay. Dort klickst du auf deine User-ID und anschließend auf Profil bearbeiten.
  2. Schließe ein Shop-Abonnement ab: Als gewerblicher Verkäufer bzw. gewerbliche Verkäuferin kannst du Geld sparen, indem du ein Shop-Paket abonnierst. Damit genießt du Vorteile und Rabatte und bekommst zusätzlich Zugriff auf wertvolle Daten, welche dir das Verkaufen erleichtern können. Eine Übersicht über die Abos, Preise und Leistungen findest du direkt bei eBay.
  3. Hinterlege Keywords: Genau wie Amazon ist auch eBay eine Art Suchmaschine für Produkte. Überlege dir deswegen, mit welchen Wörtern deine Kundschaft nach deinem Produkt suchen würde und platziere diese im Titel und in der Beschreibung deines Produktes. Gegebenenfalls macht sogar eine Keywordrecherche Sinn.
  4. Liefere deine Produkte rechtzeitig: Dank Amazon-Prime sind viele Kundinnen und Kunden an eine enorm schnelle und bequeme Lieferung gewöhnt. Same-Day-Delivery ist oftmals schon eine wichtige Anforderung für den Kauf. Auch wenn du als kleiner Händler oder kleine Händlerin diese natürlich nicht leisten kannst, solltest du bemüht sein, die Bestellungen so schnell es geht zu verschicken. Verspätungen oder Unsicherheiten bei der Lieferung können deine Kundschaft schnell vergraulen.
  5. Etabliere eine angemessene Erstattungsrichtlinie: Alle eBay-Verkäufer:innen verpflichten sich dazu, die Möglichkeit der Rücksendung anzubieten. Kundinnen und Kunden erwarten regelrecht eine kostenfreie Rücksendung. Überlege, in welcher Form du eine (kostenfreie) Rücksendung anbieten möchtest.

Was mache ich, wenn eine Kundin oder ein Kunde nicht zahlt?

Besonders zu Beginn deiner eBay-Karriere kann es passieren, dass Kundinnen oder Kunden eine Auktion gewinnen, aber nicht zahlen.
Wir raten dir, eine automatische Benachrichtigung einzurichten, welche die Person darüber informiert, dass er oder sie die Auktion gewonnen hat und nun bezahlen muss. Außerdem solltest du keine Produkte verschicken, bevor die Zahlung nicht eingegangen ist. Sollte sich die Person auch nach mehrmaligem Versenden der Rechnung nicht melden, kannst du bei eBay Beschwerde einreichen. So verhinderst du, dass du eine Gebühr für ein vermeintlich verkauftes Produkt bezahlen musst, welches dein Lager aber nie verlassen hat.