So setzt du Google Trends richtig ein
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Mit Google Trends hat dir Google ein kostenfreies Tool an die Hand gegeben, mit dem du Informationen über Trends und Suchinteresse abrufen kannst. Bei der Verwendung von Google Trends gibt es allerdings einiges zu beachten. Was genau, das verraten wir dir in diesem Artikel. In diesem Artikel haben wir Informationen von Search Engine Watch, Searchmetrics und Google vereint
Was ist Google Trends?
Google Trends ist ein kostenloses Tool, mit dem du Informationen über Trends und die Saisonalität von Suchbegriffen einholen kannst. Zudem lassen sich verschiedene Keywords vergleichen. Das hilft dir einzuschätzen, wie viel Interesse an verschiedenen Keywords besteht und ob es saisonale Peaks gibt. Die Daten kannst du nach Zeiträumen, Regionen, Kategorien und der Art der Suche filtern.
An den Suchbegriffen Coronavirus und Impfung wird das Prinzip deutlich: Coronavirus hatte im März 2020 seinen Peak, davor tauchte es jahrelang nicht in der Suche auf. Impfung wurde zwar auch schon davor gesucht, ein starker Anstieg des Suchinteresses wurde aber erst ab ca. Februar 2021 gemessen, als die ersten Impfungen gegen Covid erhältlich waren.
Wichtig: Die Daten in Google Trends sind genormt, wobei der höchste Wert immer 100 beträgt. Dabei ist es egal, wie viel Suchvolumen der Suchbegriff tatsächlich hat. Der Zeitpunkt, zu dem der Suchbegriff im angegebenen Zeitraum am meisten gesucht wurde, steht immer bei 100. Das bedeutet, dass du bei Google Trends keine Rückschlüsse auf das tatsächliche Suchvolumen ziehen kannst. Die Normierung bezieht sich immer auf die Gesamtheit aller gestellten Suchanfragen. Um das besser zu verdeutlichen haben wir ein Beispiel für dich:
Der relative Wert für den Suchbegriff Halloween beträgt laut Google Trends sowohl für Nordrhein-Westfalen als auch für Berlin 71. Es ist ein Trugschluss, nun davon auszugehen, dass Halloween in beiden Bundesländern gleich oft gesucht wird. Die Zahl 71 bezieht sich immer auf alle gestellten Suchanfragen. Da NRW ca. 18 Millionen Einwohner hat und Berlin knapp 4 Millionen, können wir davon ausgehen, dass das Interesse an Halloween in NRW täglich viermal so groß ist wie in Berlin. Der Anteil aller Suchanfragen, der zu Halloween gestellt wird, ist in beiden Ländern gleich. Die absolute Anzahl der Suchanfragen und somit auch das Suchvolumen, ist in NRW vermutlich um ein Vielfaches höher als in Berlin.
Was kannst du mit Google Trends alles anstellen?
1. Trends beobachten
Mit Google Trends kannst du feststellen, ob dein Produkt einer gewissen Saisonalität folgt, oder ob es das komplette Jahr angesagt ist. Bei deinen bestehenden Produkten wirst du vermutlich bereits wissen, wann sie sich am besten verkaufen. Falls du neue Produkte auf den Markt bringen möchtest, kann dir Google Trends allerdings dabei helfen, den richtigen Zeitpunkt für den Launch herauszufinden. Auch Trends, die sich nur in bestimmten Jahren entwickeln, kannst du bei Google Trends beobachten.
Beispiele:
Das Interesse am Suchbegriff Sommerkleid steigt bis zum Peak im Sommer stetig an und fällt dann wieder ab, während der Suchbegriff Brautkleid fast das ganze Jahr ein konstantes Level hält.
Nutzer:innen haben seit der Erstausstrahlung nach Game of Thrones gegoogelt. Das größte Interesse hatten sie aber scheinbar an der letzten Staffel, die bei uns im Mai 2019 herauskam.
2. Die eigene Nische besser kennenlernen
Anhand der Graphen kannst du also ableiten, wie groß oder klein das relative (!) Suchinteresse an deinem Keyword zu einem bestimmten Zeitpunkt ist. Beim Sommerkleid-Beispiel ist einfach zu erklären, warum Sommerkleid eher im Frühling gesucht wird: Das ist der Zeitpunkt, an dem Kundinnen und Kunden Sommerkleider kaufen. Bei vielen Suchbegriffen ist die Ursache für Peaks and Pits (Höhen und Tiefen) nicht so einfach zu identifizieren. Gründe können beispielsweise sein:
- Der Anstieg im Preis, der die Nachfrage drückt.
- Ein medienwirksames Ereignis eines Wettbewerbers kann das Interesse an deiner Branche (und deinen Produkten) steigern.
- Der Rückgang oder der Aufschwung einer gesamten Branche.
- Technische Fortschritte, die dein Produkt in den Schatten stellen.
Ob und welche dieser Punkte für deine Suchbegriffe zutreffen, musst du recherchieren.
3. Themenrecherche
Dir fehlt ein Thema für neue Inhalte? Im Reiter Themen erkunden findest du aktuelle Nachrichten, die im Moment ein hohes Suchinteresse haben. Vielleicht findest du hier aktuelle Themen, die du aufgreifen und für deine Social-Media-Beiträge oder Blogposts verwenden kannst.
4. Keywords vergleichen
Mit Google Trends kannst du ähnliche Keywords miteinander vergleichen, um zu verstehen, welches der beiden Keywords eher gesucht wird. Bilder bearbeiten wird beispielsweise eher gesucht als Bilder retuschieren. Leute suchen bis auf einen einzelnen Peak nach Seminar fast gleichermaßen wie nach Workshop. Voraussetzung ist natürlich immer, dass das Gesuchte auch den Inhalt deiner Seite genau beschreibt. Natürlich ist nicht jede Bildbearbeitung eine Retusche und auch die Begriffe Seminar und Workshop beschreiben zwei leicht unterschiedliche Dinge. Trotzdem kann dir Google Trends hier helfen, einzuschätzen, was besser funktioniert.
5. Lokale Interessen finden
In Google Trends kannst du die Daten bis auf Städte-Ebene herunterbrechen. So kannst du identifizieren, ob es regionale Unterschiede gibt. Personen in Süddeutschland interessieren sich eher für Urlaub in Italien, statt Personen im Norden des Landes (wen wundert’s?). In Norddeutschland hingegen hat Urlaub in Dänemark die Nase vorn.
Hast du ein Rezept für Zwetschgenkuchen auf deinem Blog, solltest du dieses Rezept auf das Keyword Zwetschgenkuchen optimieren. Außer du bist in Bayern. Dann nimmst du lieber Zwetschgendatschi.
6. Wettbewerber analysieren
Auch den Wettbewerb kannst du bei Google Trends zu einem gewissen Grad analysieren. Suche nach deinen Mitbewerbern und sieh dir an, wo sie ihre Peaks and Pits haben.
Beispiel: Stell dir vor, du möchtest eine neue Cola auf den Markt bringen. Über Google Trends erfährst du, dass das Suchinteresse an Coca Cola größer ist, als am Konkurrent Pepsi. Über das Diagramm erfährst du ebenfalls, wie wichtig Fußball und das Sponsorship der EM für die Marke Coca Cola ist. Warum? Der Peak, den du im Juni 2021 siehst, ist auf einen „Skandal“ bei der Fußball EM 2021 zurückzuführen. Dabei stellte der Fußballstar bei einer Pressekonferenz die Coca Cola Flasche zur Seite, um sie durch eine Wasserflasche zu ersetzen. Dieser Vorfall steigerte das Interesse an der Marke Coca Cola, ob positiv oder negativ spielt hier keine Rolle. Danach brach die Coca Cola Aktie übrigens ein. Ob das allerdings in direkter Verbindung steht, ist fraglich. Die Suchanfragen hat Ronaldos Aktion jedenfalls nach oben getrieben.
Indem du deine Wettbewerber regelmäßig analysierst, kannst du Trends in deren Entwicklung erkennen und dein eigenes Standing im Markt besser einschätzen.
Fazit
Google Trends ist ein hervorragendes Tool, um aktuelle Trends zu verfolgen, neue Trends zu identifizieren und das allgemeine Suchinteresse zu einem Thema besser einschätzen zu können. Genaue Aussagen zu Suchvolumina von Keywords lassen sich mit dem Tool allerdings nicht treffen. Dafür benötigst du weitere Tools wie den Google Keyword Planer (in Google Ads), Sistrix oder SEMrush
Weitere Infos erhältst du bei Search Engine Watch, Searchmetrics und bei Google direkt.
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