Von Inhouse zur Agentur – so gelingt dir der Wechsel
Keine Artikel mehr verpassen? Jetzt Newsletter abonnieren »
Level: Beginner
Bereit für eine neue Herausforderung? Der Berufswechsel von Inhouse zu einer Marketingagentur verlangt einiges ab. Unternehmen haben andere Arbeitsweisen als Agenturen und an diese gilt es sich anzupassen. Wir verraten dir heute, was dich beim Wechsel von einer Inhouse-Stelle hin zur Tätigkeit in einer Agentur erwartet und wie du diesen Umstieg meisterst. Im Artikel beziehen wir uns auf Tipps vom Search Engine Land.
Was ist überhaupt der Unterschied zwischen der Inhouse-Arbeit in einem Unternehmen und der Arbeit in einer Agentur? Unser LinkedIn-Ads-Trainer Uli Zimmermann ist Geschäftsführer der B2B-Agentur eMinded aus München und erklärt dir den Unterschied:
„Die Arbeit in einer Agentur unterscheidet sich in einem Merkmal wesentlich von der in einem Unternehmen: Man arbeitet für mehrere Unternehmen. Diese Vielschichtigkeit macht gerade die Agenturarbeit so spannend, erfordert gleichzeitig auch die Fähigkeit, mehrere Projekte parallel meistern zu können. Zudem ist ein gewisses Präsentationsgeschick förderlich, um im Kundenkontakt auch überzeugen zu können.“
Tipp 1: Erledige 80 % der Aufgaben in 20 % der Zeit
Besonders bei „kleinen“ Kunden, für die du nur eine begrenzte Anzahl an Stunden pro Monat zur Verfügung hast, solltest du deine Ressourcen gut einteilen. Innerhalb von kurzer Zeit musst du so viele Ergebnisse und Ideen liefern wie möglich. Oft bringt es dem Kunden oder der Kundin viel mehr, wenn du verschiedene Ansätze, Lösungen oder Ideen zu 80 % lieferst, als wenn du eine einzige Sache zu 100 % erledigst.
Wir verlieren uns gerne in Aufgaben, die kein definiertes Ende haben (z. B. Keywordrecherche oder Backlinkanalyse) und wenden viel mehr Zeit dafür auf als eigentlich nötig.
Beispiel: Dein Kunde hat einen Vertrag über 20 Stunden pro Monat. Du brauchst zwei Stunden, um relevante Keywords zu recherchieren. In fünf Stunden könntest du noch ein paar Keywords mehr recherchieren. Mit diesen wirst du dich aber im nächsten halben Jahr vermutlich nicht beschäftigen. In diesem Fall bringt es viel mehr, nur zwei Stunden für die Recherche aufzuwenden. In den drei übrigen Stunden kannst du andere Aufgaben erledigen, die mehr Mehrwert liefern als die Fortführung der Keywordrecherche.
Tipp 2: Plane freie Zeit für spontane Anfragen ein
Im Gegensatz zu Inhouse-Jobs, wo du in der Regel nur für den Account deines Arbeitgebers verantwortlich bist, betreust du in einer Agentur verschiedene Kunden gleichzeitig. Davon darfst du dich nicht überwältigen lassen.
Wir empfehlen dir, für alles Termine anzulegen. Auch für freie Zeit, in der du spontan auf Anfragen reagieren kannst, stellst du Blocker ein. Ein Richtwert ist auch hier die 80/20-Regel: 80 % deiner Zeit verplanst du fest mit Meetings, Reporting, Briefings etc. Die restlichen 20 % stellst du dir frei zur Verfügung, für Dinge, die spontan anfallen. Dein Kalender könnte dann so aussehen:
Top Tipp: Plane die neue Woche bereits Freitagnachmittag. So hast du am Wochenende den Kopf frei.
Tipp 3: Lerne, mit wenig Information viel zu erreichen
Als Marketing-Mitarbeiter:in in einem Unternehmen hast du oft selbst die Kontrolle darüber, welche Daten du für deine Analysen erhebst und kannst in der Regel auch selbst auf relevante KPIs zugreifen. In einer Agentur musst du dich daran gewöhnen, dass dir nicht immer alle Informationen zur Verfügung stehen, die du gerne hättest. Wir sprechen hier von demografischen Angaben zur Zielgruppe, genauen Angaben zu CPL oder CPO oder historischen Daten zur Performance. Als Agentur-Mitarbeiter:in kannst du nicht warten, bis dir alle Informationen vorliegen. Du musst mit dem arbeiten, was du hast.
Tipp 4: Tausche dich mit Kolleginnen und Kollegen aus
Deine Kolleginnen und Kollegen sind oft deine größte Informationsquelle. Frage sie nach ihren Erfahrungen, statt alles über einen Kunden und die Branche selbst zu recherchieren. Das ist effektiver. In einem 1-stündigen Telefonat lernst du mehr als in fünf Stunden Selbstrecherche. Problematisch wird es, wenn dein:e Vorgänger:in das Unternehmen bereits verlassen hat. In dem Fall hilft es dir, alte Kick-off Dokumente anzusehen, dich durch Slack-Verläufe zu klicken oder die letzten Berichte zu sichten.
Tipp 5: Kenne den Unterschied zwischen „wichtig“ und „dringend“
Als Inhouse-Marketer:in hast du keine Kundschaft in dem Sinne, sondern dein Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin ist dein einziger Kunde. In einer Agentur bist du eher ein:e Dienstleister:in und lieferst deinen Kundinnen und Kunden einen Service. „Exzellenter Service“ bedeutet aber nicht, dass du alles stehen und liegen lassen musst, um deiner Kundschaft zu antworten. Indem du unverzüglich antwortest, brichst du deinen Workflow und bist weniger effizient. Eine Antwort darf gerne ein paar Stunden warten (Außer, es ist ein Notfall. Dann ist aber ein Telefonat angebracht).
Unser Tipp: Plane dir extra Zeit ein, um auf E-Mails und Nachrichten zu antworten. Zudem solltest du verschiedene Sätze in dein Repertoire aufnehmen, auf die du zurückgreifen kannst, wenn Kundinnen oder Kunden eine „wichtige“ Sache sofort erledigt haben wollen:
- Verstehe. Bis wann brauchst du das?
- Ich kann Ihnen das bis zum 15. Mai liefern, passt das für Sie?
- Natürlich. Diese Woche habe ich keine Kapazitäten mehr frei, aber ich werde am Dienstag damit starten. Ist das in Ordnung?
- Ich habe Ihre Nachricht erhalten. Leider können wir die geforderte Aufgabe nicht in dem von Ihnen genannten Zeitraum absolvieren. Wir geben unser Bestes, werden es aber erst bis kommenden Freitag liefern können. Bitte lassen Sie mich wissen, ob das für Sie passt.
Wichtig ist, dass du lernst, Zeitrahmen festzulegen. Merke:
„Wichtig“ = Eine wichtige Sache hat für jemanden eine wesentliche Bedeutung. Das bedeutet aber nicht, dass du es umgehend erledigen musst.
„Dringend“ = Eine dringende Sache duldet keinen Aufschub und du sollst sie umgehend erledigen.
Aber: Wenn ausnahmslos alles „dringend“ ist, ist nichts dringend. 😉
@loewhaley Toodaloo! #corporate #relatable #boundaries ♬ original sound – Laura
Tipp 6: Planung ist das A und O!
Im Inhouse-Geschäft konzentrierst du dich in der Regel auf das, was du als am wichtigsten empfindest. Du orientierst dich an saisonalen Events (Weihnachten etc.) oder eigenen Produkt-Launches. In der Agentur tust du das auch – jedoch für mehrere Kunden gleichzeitig. Willst du Kolleginnen, Kollegen und die Kundschaft in der Agentur beeindrucken? Glänze mit herausragender Planung! Ein guter Plan stahlt Selbstbewusstsein und Wertschätzung gegenüber deine Kundschaft aus. Folgende Tipps helfen dir, einen guten Plan zu erstellen:
- Erkundige dich bei deiner Kundschaft am Anfang des Jahres (und folgend zu Beginn jedes Monats), ob Launches, Meetings oder andere Projekte anstehen, für die sie dich und deinen Input brauchen.
- Erstelle für und mit jedem Klienten 30-, 60- und 90-Tage-Pläne. Plane für die Szenarien, die am wahrscheinlichsten eintreten.
Tipp 7: Tracke deine Zeit!
Damit die Agenturchefin oder der Agenturchef planen kann, ist es wichtig, dass du Zeiten festhältst. Es gibt viele Tools und Apps, mit denen du tracken kannst, wie viele Arbeitsstunden du für einen Klienten aufbringst. Das ist wichtig für die Budget- und Personalplanung. Viele Agenturen haben hier bereits Standardtools für alle Mitarbeitenden implementiert.
🔍 Mehr Infos bekommst du hier.
Wie hilfreich ist dieser Artikel für dich?
Noch ein Schritt, damit wir besser werden können: Bitte schreibe uns, was dir am Beitrag nicht gefallen hat.
Noch ein Schritt, damit wir besser werden können: Bitte schreibe uns, was dir am Beitrag nicht gefallen hat.
Vielen Dank für dein Feedback! Es hilft uns sehr weiter.
gar nicht hilfreich
weniger hilfreich
eher hilfreich
sehr hilfreich
ich habe ein anderes Thema gesucht