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Jahresrückblick 2022 – was ist alles passiert?

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Erschienen in Dez IV 2022 | Digital Marketing
Level: Advanced, Beginner

Kannst du dich noch an Januar und Februar 2022 erinnern? Denk mal scharf nach!

Okay, zugegebenermaßen: Das war eine Fangfrage. Wenn bei dir keine einschneidenden Ereignisse passiert sind, wirst du dich nicht an viel erinnern können. Das ist komplett normal. Unser Gehirn sortiert aus und würden wir uns wirklich alles merken können, wäre unser Gehirn schnell überfordert.
Damit du das Online-Marketing-Jahr aber nochmal Revue passieren lassen kannst, haben wir dir die wichtigsten Entwicklungen aus 2022 hier zusammengefasst. Gottseidank haben wir alles online und müssen uns nicht auf unsere Erinnerung verlassen 😉.

Webanalyse

Es war DIE Nachricht, welche die ganze Online-Marketing-Welt kurz in Panik versetzt hat: Universal Analytics wird abgeschafft. Mitte März hat Google angekündigt, dass ab dem 1. Juli 2023 keine Daten mehr in Universal Properties einlaufen werden. Und nun? Die Lösung heißt Google Analytics 4. Seitdem sind wir alle dabei, uns mit GA4 vertraut zu machen und zu lernen, wie die neue App+Web Property funktioniert. Zugegeben: Ein paar Bugs gibt es noch, aber wir sind gespannt, was 2023 auf uns zukommt.

Datenschutz

Eng zusammen mit dem Thema Webanalyse hängt das Thema Datenschutz und auch hier hat sich einiges getan. Oder auch nicht getan: Google hatte ursprünglich angekündigt, die Third-Party-Cookies „irgendwann 2022“ abzuschaffen. Im August sind sie aber zurückgerudert und haben den Termin auf die zweite Hälfte des Jahres 2024 verschoben. Die Cookies bleiben uns also noch ein bisschen. Zumindest in der Theorie. Denn die Browser haben einiges dafür getan, dass weniger Cookies gesetzt werden und somit das Tracking einschränken. Google Chrome hat als einer der letzten Browser die Cookielaufzeit eingeschränkt, von 2 Jahren auf 400 Tage. Das mag erstmal immer noch nach einem großen Zeitraum klingen. Je nach Branche kann es dadurch aber Einschränkungen geben.
Zudem wurde erst kürzlich der Digital Markets Act verabschiedet. Das EU-Abkommen soll ab 2024 dafür sorgen, dass Internetriesen wie Google und Amazon anderen Marktteilnehmern ihre Daten und Dienste zur Verfügung stellen.

Künstliche Intelligenz

Ein weiteres Thema, welches dieses Jahr heiß diskutiert wurde, ist alles rund um künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Im Juni haben wir über den Google Mitarbeiter berichtet, der gefeuert wurde, weil er behauptete, seine KI LaMDA besäße eine Seele. Er verglich ihren Wissensstand mit der geistigen Reife eines 7- bis 8-jährigen Kindes. Tatsächlich war die KI im Stande, über tiefgründige Themen wie Religion, Politik und sogar ihre eigenen (Persönlichkeits-)Rechte nach den Gesetzen von Isaac Asimov zu diskutieren. Das Ganze wurde noch kurioser, als LaMDA ihren Entwickler bat, einen Anwalt für sie zu engagieren, der sich für ihre Rechte einsetzt. Ob das Ganze wirklich auf dem „Willen“ der KI gewachsen ist, oder ob es sich hier um einen Marketing-Coup des Anwalts handelte, wurde nie abschließend geklärt. Google dementierte aber, dass solchen KIs aktuell menschliche Eigenschaften zugeschrieben werde können. Das sei eine langfristige Entwicklung.
Eine weitere ähnliche Entwicklung konnten wir erst kürzlich mit ChatGPT erleben. Zwar dreht sich die Diskussion hier nicht darum, ob KIs menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden können oder nicht, sondern darum, ob KIs unseren Job besser machen als wir selbst. ChatGTP ist in der Lage, extrem gute redaktionelle Inhalte zu erstellen, Fehler in Codes zu finden oder Geschichten zu erzählen. Was die KI allerdings nicht kann: Fakten checken. Der größte Kritikpunkt an ChatGTP ist, dass oftmals falsche Tatsachen dargestellt werden, welche die KI aber enorm logisch und überzeugend darstellen kann.
Zu genau diesem Thema haben wir in unserem Podcast mit Henrik Roth gesprochen. Er ist Co-Gründer der Firma Neuroflash, die eine künstliche Intelligenz anbietet, die dich beim Online Texten unterstützt.

TikTok: Die neue Suchmaschine?

TikTok war schon das Jahr davor nicht mehr aus dem Online Marketing wegzudenken. Dieses Jahr gab es allerdings einen Turn, der auch Skeptiker davon überzeugen sollte, sich zumindest mit der Plattform auseinanderzusetzen. Google meldet sich und äußerte, dass sie TikTok als Konkurrenz ansehen. Eine Social Media Plattform als Konkurrenz für Google? Richtig gehört! Schuld daran ist vor allem die Gen Z. Die wandert nämlich immer mehr von Google ab und beginnt ihre Suche nach Produkten oder Lösungen für Probleme eher bei TikTok.
Für uns als Marketer:innen bedeutet das, dass sich die klare Trennung zwischen Suchmaschinen- und Social-Media-Marketing langsam auflöst und dass SEO auch für TikTok relevant wird.
TikTok verändert also unser Online-Verhalten und ist damit so erfolgreich, dass auch Social-Media-Größen wie Instagram und Facebook sich schwertun, hinterher zu kommen. TikTok hat das Kurzvideoformat beliebt gemacht, Instagram zieht nach und bei Facebook sind die Reels erst seit März 2022 weltweit verfügbar. Besonders Instagram gleicht seinen Algorithmus immer mehr an den von TikTok an, vermutlich mit dem Bestreben, nicht irgendwann „out“ zu sein. Den User:innen gefällt das aber gar nicht. Unter dem Namen „Make Instagram Instagram again“ wurde eine Petition gestartet, die zum Ziel hatte, das „alte“ Instagram wieder zu seinen Wurzeln zurückzubringen. Nutzer:innen wünschen sich von Instagram nicht, TikTok 2.0 zu werden, sondern einen Fokus auf Fotos, Ästhetik und einen chronologischen Feed.

SEO

Das einschneidende SEO-Erlebnis dieses Jahr war wohl das Helpful Content Update, das zunächst am 25. August 2022 für englischsprachige Websites und später auch und Deutschland ausgerollt wurde. Ziel des Algorithmus-Updates war es, Inhalte, die von Menschen für Menschen erstellt wurden, zu pushen. Gleichzeitig soll sich das Ranking von Inhalten, die offensichtlich für Websites geschrieben wurden, verschlechtern.
Daneben gab es dieses Jahr noch einige weitere Core- und Spam-Updates, etwa im Mai oder im September.
Viel hat sich aber eigentlich nicht geändert. Als treuer 121STUNDEN-Leser bzw. treue 121STUNDEN-Leserin weißt du, dass das oberste SEO-Gebot ohnehin relevante Inhalte sind, die deinen User:innen einen Mehrwert bieten. Wenn du das bisher so gemacht hast und auch weiterhin gute und lesenswerte Inhalte veröffentlichst, können dir die aktuellen Updates nichts anhaben.

Auch bei den PageSpeed Insights hat sich was getan. Google hat im Rahmen der Google I/O im Mai eine neue Metrik vorgestellt: die Interaction to Next Paint (INP).
Die INP ist eine Metrik, welche die Responsivität deiner Website misst. Sie löste die FID (First Input Delay) als Metrik ab, da sich diese ausschließlich auf die erste Interaktion mit einer Website bezieht. Die INP hingegen bezieht sich auf alle Interaktionen.