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Emojis im Job: Ja? Nein? Vielleicht?

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Erschienen in Sep IV 2022 | Digital Marketing
Level: Beginner

Der Smiley wird 40 Jahre alt! Am 19. September 1982 schrieb Professor Scott E. Fahlman von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, Pennsylvania das erste Mal die berühmten Zeichen :-). Dazu schlug er vor, die Zeichenfolge zu verwenden, um Witze zu markieren. Sein Ziel war es, Humor zu kennzeichnen und so Fehler in der Kommunikation zu vermeiden.
Heute, 40 Jahre später, umfasst die komplette Emoji-Bibliothek rund 3.490 Zeichen. Ob diese Masse an Emojis Professor Fahlman stolz machen würde, darüber lässt sich streiten. Oftmals machen Emojis die Kommunikation nämlich nicht einfacher, sondern führen zu Missverständnissen, wirken unprofessionell oder sind sogar beleidigend, etwa wenn die eigentliche Bedeutung eines Emojis nicht bekannt ist.
Beim Thema Emojis im beruflichen Umfeld scheiden sich deswegen die Geister. Darf ich sie verwenden? Wann darf ich sie verwenden? Welche darf ich verwenden? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten gemacht. Unsere Erkenntnisse haben wir in diesem Artikel für dich zusammengefasst.

Hallo 👋🏼 Mareike,
Happy Friday! 🥳 Bevor du dich ins verdiente Wochenende 🥂🤪 stürzt, hast du schon den Quartalsbericht vom Chef gesehen 📉? Wir müssen uns wohl auf einen harten Winter ❄️☃️ vorbereiten, bei den Zahlen. Kein Wunder, dass er dir keine Gehaltserhöhung 💰 geben konnte.
Was solls, ich muss jetzt mit 👩‍👧‍👦 und 🐶 raus.
Bis die Tage, man sieht sich 😎

Würdest du so eine Nachricht im beruflichen Kontext verschicken? Vermutlich eher nicht. Zugegebenermaßen: Unser Beispiel ist sehr extrem. Forscher der Universität in Amsterdam haben aber herausgefunden, dass Personen, die Emojis in der professionellen Kommunikation einsetzen, als weniger kompetent und intelligent wirken. Der Effekt, dass Emojis eine Nachricht freundlicher wirken lassen, ist nur geringfügig gegeben. Eine weitere aktuelle Studie aus Tel Aviv kam zu ähnlichen Ergebnissen: Demnach seien Menschen, die Emojis verwenden, weniger einflussreich und überzeugend. Das Verwenden von Emojis erwecke den Anschein, dass die Person nicht in der Lage ist, sich verbal korrekt auszudrücken und deswegen auf die kleinen Bildchen zurückgreifen muss.

Das Online-Umfrage-Tool SurveyMonkey hat basierend auf der Studie der niederländischen Forscher eine eigene Umfrage durchgeführt. Dabei sind sie zu folgenden Erkenntnissen gekommen:

Kommunikation mit Kolleginnen & Kollegen:

  • Sind Emojis angemessen oder nicht? Hier gibt es keine eindeutige Antwort: Etwa 50 % aller Befragten finden, dass Emojis im Job unangebracht sind. Die andere Hälfte findet Emojis angemessen.
  • Allerdings gibt es Unterschiede beim Alter. Besonders junge Personen zwischen 18 und 29 Jahren finden Emojis in Ordnung. Nur 28 % dieser Altersgruppe finden Emojis in der beruflichen Kommunikation unangebracht.
  • Junge Leute nutzen Emojis vor allem, um lustig zu wirken und um ihre Gefühle verständlich zu machen.
  • Die Befragten zwischen 18 und 29 Jahren sehen außerdem Kolleginnen und Kollegen, die Emojis verwenden, als lustiger, zugänglicher und teils auch freundlicher an.
  • Befragte ab 45 Jahren haben eine andere Meinung zu Emojis: Nur 14 % in dieser Altersgruppe finden Emojis angemessen. Die anderen 86 % empfinden Emojis als unprofessionell und wenig effektiv.

Kommunikation mit Kundinnen & Kunden:

  • Bei der Kommunikation mit Kundinnen und Kunden sind sich die Altersgruppen einig: Das geht gar nicht! 45 % aller Befragten finden Emojis im Kundenkontakt fehl am Platz. Nur 11 % finden es okay.
  • Auch in der Kommunikation mit der Zielgruppe im Allgemeinen finden die meisten, dass es der Marke nicht gut tut, Emojis zu verwenden.

Emojis, die du im Job vermeiden solltest:

😉 Diesen Smiley solltest du im beruflichen Kontext vermeiden. Er drückt ein flirtendes Augenzwinkern aus, welches vom Gegenüber durchaus als romantisches Interesse gewertet werden kann.

🙏🏻 Diese beiden Hände werden oft als High Five gesehen. In Wahrheit sind es aber betende Hände. Um Missverständnisse zu vermeiden, solltest du darauf verzichten.

😤 Dieses Gesicht soll eigentlich Triumph ausdrücken, ursprünglich wird es nämlich mit „Face with look of triumph“ übersetzt. Für viele Leute drückt dieser Emoji allerdings Wut aus, angelehnt an das Adjektiv wutschnaubend. Vermeide dieses Emoji, um keine falschen Signale zu senden.

🤗 Dieser Smiley wird oft verwendet, um Winken auszudrücken. Tatsächlich signalisiert er aber eine Umarmung. In einem unpassenden Moment kann dies falsch aufgefasst werden.

🤏🏼 Diese Geste soll nicht zeigen, wie klein etwas ist, sondern stellt ein Zwicken dar.

🙈 Dieses süße Äffchen wird oft verwendet, um spaßeshalber Verlegenheit auszudrücken. Tatsächlich signalisiert er aber, dass es etwas Verbotenes gibt, was nicht gesehen werden soll. Vermeide dieses Emoji lieber, sonst denken deine Kolleginnen und Kollegen noch, du hättest etwas zu verbergen.

Obst & Gemüse: Um eine Beschwerde wegen sexueller Belästigung zu vermeiden, bitten wir dich eindringlichst, auf sämtliche Obst- und Gemüse-Emojis zu verzichten. Diese können oft zweideutig interpretiert werden, was unschöne Konsequenzen haben kann. Auch andere Rückschlüsse sind möglich. Das Brokkoli-Emoji (🥦) wird zum Beispiel als Synonym für Marihuana verwendet

🔍 Weitere Infos bekommst du bei SurveyMonkey. Eine Auflistung aller Emojis und ihrer Bedeutungen gibt es bei Hootsuite.