Bard vs. ChatGPT
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An einer Neuigkeit ist niemand letzte Woche vorbei gekommen: ChatGPT bekommt Konkurrenz, und zwar von der Google AI Bard.
Erinnerst du dich noch an Googles künstliche Intelligenz LaMDA, der das Bewusstsein eines 8-jährigen Kindes nachgesagt wurde und die sich Berichten zufolge einen Anwalt genommen hat, um ihre „eigenen“ Interessen zu vertreten?
Google hat dieses KI Sprachmodell weiterentwickelt und stellte nun die AI Bard vor. Bard kombiniert das weltweite Wissen aus dem Internet und ein Sprachmodell. Kurz gesagt: Es handelt sich um einen sehr fortgeschrittenen Chatbot. Google verspricht damit, dass sie „die neuesten AI-Entwicklungen in ihre Produkte einarbeiten möchten, angefangen mit der Google Suche“.
Bard is an experimental conversational AI service, powered by LaMDA. Built using our large language models and drawing on information from the web, it’s a launchpad for curiosity and can help simplify complex topics → https://t.co/fSp531xKy3 pic.twitter.com/JecHXVmt8l
— Google (@Google) February 6, 2023
Verändert KI tatsächlich das Online Marketing?
121WATT-Geschäftsführer und Trainer für Online-Marketing Dr. Christoph Röck bringt es auf den Punkt:
„Künstliche Intelligenzen wie Bard und ChatGPT decken vor allem informationale Suchanfragen ab. Das bedeutet, dass Content-Business-Modelle, die vor allem SEO-getrieben sind, die Auswirkungen der KIs spüren werden und dadurch an Traffic verlieren. Stand jetzt werden transaktionale Suchanfragen nicht stark von den KIs betroffen sein, da der Nutzer oder die Nutzerin seinen Kauf ja nicht durch den Chatbot durchführen kann, sondern trotzdem noch auf den Online Shop oder die Unternehmensseite gehen muss, um ein Produkt zu kaufen.“
Ist es Zufall, dass Google seinen Chatbot genau jetzt vorstellt?
In den Medien wird bereits spekuliert, dass die Ankündigung von Bard durch Google zum aktuellen Zeitpunkt eigentlich nicht geplant war. Am 23. Januar hat Microsoft angekündigt, dass sie eine langjährige Kooperation mit OpenAI (Inhaber von ChatGPT) eingehen und damit die Forschung an künstlicher Intelligenz mit mehreren Milliarden Dollar unterstützen werden. Außerdem wurde eine Version von Bing mit integrierter ChatGPT-Anwendung bereits einem auserwählten Nutzer:innenkreis freigeschaltet. Das muss rote Alarmglocken im Google Headquarter ausgelöst haben. Die Vorstellung des Google-Pendants Bard scheint mehr als unorganisiert: Der US-Amerikanische Nachrichtensender CNBC berichtet, dass einige Google-Mitarbeiter:innen die Ankündigung von Bard als überstürzt und verpfuscht beschreiben. Die Twitter-Ankündigung lief schief und in dem kurzen Video werden von Bard generierte Antworten dargestellt, die faktisch falsch sind.
Ein weiteres Indiz ist der Fauxpas, der sich bei der physischen Vorstellung von Bard zutrug. Der Moderator der Google-Veranstaltung vergaß das Smartphone, mit welchem er Bard vorstellen wollte.
Was ist der Unterschied zwischen ChatGPT und Bard?
Auch wenn ChatGPT und Bard für Nutzer:innen dieselben Funktionen haben, nutzen sie unterschiedliche Technologien.
ChatGPT nutzt maschinelles Lernen, um Anfragen zu beantworten. Dabei arbeitet es mit dem GTP-3 Sprachmodell, welches der KI erlaubt, die Antworten in Worten wiederzugeben.
Bard hingehen sammelt sich Informationen aus dem Internet zusammen und nutzt für die Darstellung das Language Model for Dialogue Applications (LaMDA). Das ermöglicht es der KI, aktuelle Informationen aus dem Web zu beziehen. ChatGPTs „Wissensstand“ endet hingegen im Jahr 2021, da die Maschine nur mit Texten trainiert wurde, die 2021 oder früher veröffentlicht wurden.
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