GA4 Ereignis-Tracking Checkliste
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Level: Beginner
Dir sind Ereignisse in Google Analytics 4 immer noch ein Rätsel? Dann ist dieser Artikel wie für dich gemacht. Die Datenmodelle von Google Analytics 4 (GA4) und Universal Analytics (UA) unterscheiden sich deutlich voneinander. Seit Juli 2023 bist du aber gezwungen, GA4 zu verwenden, da UA eingestellt wurde. Wir möchten dir heute mit unserer Ereignis-Tracking-Checkliste erklären, auf was du bei deinen Ereignissen in GA4 achten musst. Die Inspiration dafür haben wir von der Measure School.
Bevor wir starten, haben wir einen kleinen Tipp für dich: Du solltest Google Analytics 4 nicht als Update von Universal Analytics betrachten, sondern als komplett neues Tool. Obwohl es Parallelen zwischen GA4 und UA gibt, können selbst erfahrene UA-User:innen anfänglich Probleme mit dem neuen Setup und der Konfiguration haben.
Ereignistypen in GA4
Dank des neuartigen Datenmodells von GA4 hast du mehr Flexibilität beim Tracken von Ereignissen (im Gegensatz zu UA). Gleichzeitig setzt das aber eine bessere Planung voraus.
In Google Analytics 4 gibt es vier verschiedene Arten von Ereignissen:
Ereignisse, die standardmäßig erfasst werden:
1. Automatisch erfasste Ereignisse sind standardmäßig verfügbar, wenn du GA4 für deine Website oder deine App eingerichtet hast.
2. Ereignisse für optimierte Analysen sind standardmäßig verfügbar, wenn du GA4 für deine Website oder deine App eingerichtet und zusätzlich optimierte Analysen aktiviert hast.
Ereignisse, die du erst implementieren musst, damit sie von GA4 erfasst werden können:
3. Empfohlene Ereignisse haben vordefinierte Namen und Parameter, dennoch musst du sie erst selbst implementieren, bevor du sie tracken kannst. Diese Ereignisse kannst du in vorhandenen und zukünftigen Berichtsfunktionen nutzen.
4. Benutzerdefinierte Ereignisse werden von dir definiert. Du solltest sie nur verwenden, wenn du für deinen Anwendungsfall kein vordefiniertes Ereignis findest. Diese Ereignisse können nicht in den Standardberichten angezeigt werden, sondern nur in benutzerdefinierten Berichten sowie der explorativen Datenanalyse.
Die Checkliste
• Gibt es passende, empfohlene Ereignisse?
• Halte dich an die vorgegebene Namenskonvention
• Überprüfe die GA4 Standard-Parameter
• Lege Ereignisparameter als benutzerdefinierte Dimensionen fest
• Überprüfe die Informationen zum verfügbaren Kontingent
• Führe Ereignisse und Ereignisparameter zusammen
• Dokumentiere deine Einstellungen
Gibt es passende empfohlene Ereignisse?
Wenn du die Wahl hast, solltest du immer auf ein empfohlenes Ereignis zurückgreifen. Benutzerdefinierte Ereignisse sind nur dann sinnvoll, wenn es für dein Tracking-Vorhaben kein vordefiniertes Ereignis gibt.
Der Grund: Vordefinierte Ereignisse funktionieren. Sie sind bereits so konfiguriert, dass die Kommunikation mit GA4 auf jeden Fall klappt und es werden die richtigen Daten übergeben, sodass du aussagekräftige Analysen erhältst und alle (neuen) Features und Integrationen nutzen kannst.
Alle verfügbaren Ereignisse findest du in der Übersicht von Google. Dort findest du Ereignisse für alle Properties, sowie speziell für Onlineverkäufe und für Games.
Lerne in diesem Artikel der Measure School, wie du empfohlene Ereignisse in deine Google Analytics 4 Property implementierst (Google Tag Manager wird benötigt).
Halte dich an die vorgegebene Namenskonvention
Für Ereignisse in Google Analytics 4 gibt es eine spezielle Namenskonvention, an die du dich dringend halten solltest. Sie wird bereits deutlich, wenn du dir die Liste mit den empfohlenen Ereignissen ansiehst:
• Leerzeichen werden durch Unterstriche ersetzt.
• Groß- und Kleinschreibung spielen eine Rolle: Beispielsweise sind sign_up und Sign_Up zwei verschiedene Ereignisse.
• Es können englische und nicht-englische Begriffe verwendet werden.
• Ereignisnamen müssen immer mit einem Buchstaben beginnen.
Diese Namenskonvention, heißt snake_case naming convention. Sie findet häufig in Programmiersprachen wie Python oder C/C+, aber eben auch in Google Analytics 4 Anwendung.
Halte dich am besten an diese Naming Convention, auch wenn du benutzerdefinierte Ereignisse anlegst. So bleibt dein Account übersichtlich. Consistency is Key!
An dieser Stelle möchten wir mit einem Beispiel starten. Wir haben uns für das Ereignis generate_lead entschieden.
Für das generate_lead Ereignis solltest du nun weitere Informationen definieren. Anders als bei Universal Analytics musst du dich hier nicht an die generischen Konzepte von Action und Label halten. In GA4 hast du sogenannte Parameter, die sich aus Dimensionen und Metriken zusammensetzen.
Überprüfe die GA4 Standard-Parameter
Nun siehst du dir die Google Dokumentation zum generate_lead Ereignis auf der Developer-Seite an. Dorthin gelangst du über die Seite der empfohlenen Ereignisse.
Dort siehst du eine kurze Beschreibung des entsprechenden Ereignisses und die Parameter, welche du dafür verwenden kannst. Aber was sind überhaupt Parameter?
Beispiel 1: clicked_button Ereignis
Für das clicked_button Ereignis gibt es verschiedene Datenpunkte, die das Ereignis beschreiben. Diese Datenpunkte sind die Parameter. In diesem Beispiel sind es der Text auf dem Button, die Farbe des Buttons und der Link, der hinter dem Button liegt.
Beispiel 2: Ein weiteres Beispiel ist das Ereignis form_submit. Dafür hat Google unter anderem die Parameter form_id, form_type, form_name festgelegt. Das sind die Parameter, die du tracken kannst, um noch mehr Daten zu erhalten.
Für unser Beispiel des generate_lead kannst du in der Google Dokumentation zwei Parameter festmachen: currency und value. Value beschreibt, welchen Wert du einem Lead zuschreibst (diesen Wert legst du selber fest), currency beschreibt, in welcher Währung dieser Wert angegeben werden soll.
Tool-Tipp: GA4Spy
Mit dem GA4Spy kannst du (ähnlich wie in der Dokumentation von Google) herausfinden, welche Parameter du mit welchen Ereignissen verwenden kannst. Außerdem bekommst du weitere Informationen, beispielsweise ob du es in der explorativen Datenanalyse (= Explorations) oder im Google Looker Studio verwenden kannst.
Lege Ereignisparameter als benutzerdefinierte Dimensionen fest
Benutzerdefinierte Parameter solltest du nur anlegen, wenn du den gewünschten Parameter wirklich nicht in der Dokumentation der vorgefertigten Parameter-Liste findest. Gehen wir nun davon aus, dass du weder den currency- noch den value-Parameter für dein Ereignis verwenden möchtest, weil du etwas anderes tracken willst.
Dann musst du benutzerdefinierte Parameter anlegen. Dazu gehst du in den Einstellungen deines GA4-Accounts auf benutzerdefinierte Dimensionen. Hast du Admin-Rechte, kannst du hier benutzerdefinierte Dimensionen und Metriken anlegen, die du später als Ereignis-Parameter auswählen kannst.
Wie du benutzerdefinierte Dimensionen korrekt anlegst, lernst du in folgendem Video:
Überprüfe die Informationen zum verfügbaren Kontingent
Auf der gleichen Seite rechts oben findest du die Kontingentinformationen. Öffnest du diese Ansicht, siehst du, wieviel Kontingent an benutzerdefinierten Dimensionen und Metriken du noch übrig hast. Zahlen einfügen:
Folgende Limits gelten hier:
Führe Ereignisse und Ereignisparameter zusammen
An dieser Stelle möchten wir dir ein Beispiel zeigen: Wir möchten tracken, wenn ein:e User:in auf den Online-Kurse-Tab auf unserer Website klickt. Außerdem wollen wir tracken, wenn User:innen auf den Spotify-Button in unserem Footer klicken.
Instinktiv könntest du nun zwei Ereignisse anlegen:
click_pulldown_online-kurse & click_footer_spotify
Für GA4 gibt es hier allerdings eine bessere Lösung:
Das Ereignis click in Kombination mit den Parametern click_type und click_location
Etwas ähnliches funktioniert mit dem generate_lead Beispiel. Unter Umständen hast du verschiedene Formulare, über welche User:innen ein Lead abgeben können und hast diese noch an verschiedenen Stellen deiner Website platziert. Hier kannst du beispielsweise mit den Parametern generate_lead_type und generate_lead_location arbeiten, um jede Anmeldung genau zuordnen zu können. Die verschiedenen Types und Locations legst du dann als sogenannte Tags an.
Im Artikel von der Measure School lernst du, wie du Ereignisse inkl. Tags im Google Tag Manager anlegst.
Dokumentiere deine Einstellungen
Gutes Tracking kann nur gelingen, wenn du alle Schritte ausführlich dokumentierst. Das dient zum einen dazu, dass du den Überblick nicht verlierst, zum anderen können beispielsweise neue Mitarbeiter:innen eher nachvollziehen, wie du vorgegangen bist und sich somit an deine Struktur halten.
Hier siehst du ein Beispiel dafür, wie eine gute Dokumentation aussehen kann:
In der Google Sheets Tabelle siehst du, wie wir unsere Ereignisse in die Sprache von GA4 übersetzt haben. In diesem Dokument werde alle (geplanten) Ereignisse aufgelistet und die Parameter, welche dazu aufgesetzt werden sollen, ergänzt. Außerdem haben wir die Beschreibungen von Google zum empfohlenen Ereignis und den Parametern hinzugefügt (s. bei generate_lead). Wenn du viele Ereignisse angelegt hast, empfiehlt es sich der Übersicht wegen, die beiden Spalten „GA4 Event Reference“ und „GA4 Parameter Reference“ in einer separaten Mappe für alle deine Ereignisse anzulegen.
Weitere Informationen zu GA4 Events findest du auf unserem Blog und auch bei der Measure School.
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