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Digital Analytics: 9 Schritte auf deinem Weg zum GA4-Meister

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Erschienen in Mar I 2024 | Digital Analytics
Level: Beginner

Wenn du wissen möchtest, wie sich deine Nutzer:innen auf deiner Website verhalten, kommst du an Tools wie Google Analytics 4 (GA4) nicht vorbei. Die aktuelle Evolution des Google Analyse-Tools bringt eine Fülle an Funktionen und Möglichkeiten mit sich, die es zu meistern gilt, wenn du deine Daten bis ins Detail analysieren willst.Von der grundlegenden Messung über das Datenmodell, bis hin zu fortgeschrittenen Integrationen – wir haben auf Basis dieses Measure School-Artikels die neun Schlüsselbereiche zusammengestellt, die du beherrschen musst, um GA4 effektiv zu nutzen und deine Marketingziele mit Bravour zu erreichen.

1. Die Messung

Sie bildet den Grundstein von GA4. Denn ohne Messung auch keine Daten, die du analysieren kannst. Wie erhältst du also die Daten von deiner Website in Google Analytics 4?Zuerst musst du einen Tracking-Code auf deiner Website platzieren, um den Datenfluss in das Tool zu leiten. Hier hast du verschiedene Möglichkeiten, das umzusetzen. Vom manuellen Durchforsten des Codes bis zur Verwendung eines Plugins für dein CMS.

Wir empfehlen die Verwendung des Google Tag Managers (GTM), sowie das Einsetzen des GTM-Codes im Script der Website. So ist die Verbindung von eventuellen Updates geschützt und die Datenmessung bleibt in allen Fällen erhalten.

Im GTM selbst kannst du dann verschiedene Tags erstellen, die zum Senden von Daten an GA4 verwendet werden können. Das ist die Grundlage für eine sichere und spezifische Messung – Du empfängst nur die relevanten Daten, die dein Unternehmen auch wirklich benötigt.

Was in GA4 ebenfalls eingeführt wurde, ist die Möglichkeit, App- und Webdaten innerhalb einer einzigen Schnittstelle zu verfolgen. Wenn das für dich in Frage kommt, musst du den GTM-Code natürlich auch in deiner App einbinden. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du den GTM richtig einrichtest oder wie du den Tracking-Code auf deiner Website platzierst, hole dir einen Entwickler oder eine Entwicklerin bzw. jemanden aus der IT zu Hilfe.

Im Rahmen unseres GA4-Migrations-Artikels haben wir ein paar Tipps und weitere Ressourcen für das Aufsetzen deines GA4-Kontos.

2. Das Datenmodell

Es ist essentiell, dass du das Modell verstehst, um mit GA4 richtig umgehen zu können. Es dreht sich alles um die sogenannten Ereignisse. Sie bilden die Struktur deiner Daten. Um diese besser zu verstehen, solltest du unbedingt die drei unterschiedlichen Ereignistypen kennen und können: Automatisch erfasste Ereignisse, empfohlene Ereignisse und benutzerdefinierte Ereignisse.Benenne deine Ereignisse einheitlich, logisch und erkenntlich und wähle die richtigen Ereignisparameter. Nur so kannst du sicher sein, dass du deine Daten später in den Berichten auch verwenden kannst!GA4 gibt bereits einige Ereignisse vor. Um aber das Maximum aus deinem Tracking herauszuholen, musst du deine Ereignisstruktur an dein Geschäftsmodell anpassen. Frage dich hierzu, was die Besucher:innen auf deiner Website machen. Wo möchtest du sie hinleiten und welche Dinge möchtest du schlussendlich tracken? Diese legst du dann als Ereignisse an. Benutzerdefinierte Ereignisse erstellst du, indem du in den Verwaltungseinstellungen den Abschnitt Ereignisse aufrufst.

Die ultimative Möglichkeit, dein GA4-Setup weiter anzupassen, besteht darin, benutzerdefinierte Ereignisse mit benutzerdefinierten Dimensionen, benutzerdefinierten Metriken und berechneten Metriken zu spezifizieren.

In GA4 können wir bis zu 50, 25 oder 10 benutzerdefinierte Dimensionen (je nach Umfang), 50 benutzerdefinierte Metriken und 5 berechnete Metriken für Standardeigenschaften erstellen. Obwohl diese Anzahl begrenzt ist, hast du genügend Raum für die Anpassung deiner eigenen Implementierung.

3. Conversions

Diese kannst du einrichten, sobald die ersten Daten im System angekommen sind. Das nimmst du ganz einfach in den Verwaltungseinstellungen vor. Geh hier zur Datenanzeige und dann auf die Ereignisse. Klick hier neben dem Ereignisnamen auf den Schalter in der Spalte “Als Conversion markieren”. In der linken unteren Ecke erscheint dann eine Meldung, dass das Ereignis erfolgreich als Konvertierung markiert wurde.

Die Markierung bestimmter Ereignisse als Conversions ermöglicht dir, ihnen einen monetären Wert zuzuordnen, spezifisches Conversion-Tracking durchzuführen und Werte wie die Conversion-Rate innerhalb GA4 berechnen zu lassen. Conversions sind in der Regel Ereignisse, die dir als besonders wichtig für den Geschäft erscheinen, beispielsweise ein Kauf oder ein neu abgeschlossenes Newsletter-Abo. Es kann aber auch der Scroll bis zu 90 % einer Seite sein, der Klick auf einen Button oder das Platzieren von Produkten im Warenkorb. Prinzipiell kannst du alle Ereignisse als Conversion markieren, die du möchtest.

4. Ereignisse

Ereignisse für optimierte Analysen beinhalten einige Ereignisse, die erfasst werden, sobald du in den Einstellungen den Schalter dafür umlegst. Darunter fallen Ereignisse wie Scrolls, Seitenaufrufe, Klicks auf externe Links, Website-Suche, Video Engagement und Downloads.

Falls du hier tiefer eintauchen möchtest, lohnt es sich zu verstehen, wie man diese Ereignisse manuell im Google Tag Manager einrichtet, damit dein Tracking weniger anfällig ist und du spätere Probleme einfacher verstehen und beheben kannst.

5. Die Benutzeroberfläche und Berichte

Sie werden relevant, sobald du alle Ereignisse und Conversions im System angelegt hast. Grundsätzlich dürfte es nicht schwer sein, die für dich wichtigen Berichte zu finden. Das Potenzial deiner Daten lässt sich aber erst so richtig entfalten, wenn du die weiteren Funktionen nutzt, die GA4 uns bietet. Von Filtern über Vergleiche, bis hin zum Hinzufügen von benutzerdefinierten Berichten zur Bibliothek – es gibt viele Möglichkeiten, den GA4-Berichtsbereich effizient zu nutzen. Du kannst benutzerdefinierte Berichte erstellen und abspeichern, um jederzeit die für dich relevanten Kennzahlen gegenüberzustellen oder spezielle Zielsetzungen zu verfolgen.

Um deine Daten im Explorationsbereich von Grund auf zusammenzustellen, musst du sie schon gut kennen! Sobald das der Fall ist, kannst du dir Berichte bauen, die genau deinen Wünschen entsprechen.

6. Identität & Google-Signale

Wie identifiziert GA4 einen Nutzer? In der Vergangenheit lautete die Antwort meist: mithilfe von Cookies. Das ist aber mit den zunehmenden Einschränkungen immer weniger möglich. Auch die Google Signale als Identifizierungsmöglichkeit wurden vor kurzem abgeschafft.Trotzdem bietet GA4 einige Methoden, um die Lücken in unseren Daten zu schließen: User-ID, Geräte-ID und modellierte Daten helfen dir jetzt dabei, die Nutzer deiner Seiten und Apps zu identifizieren. Du kannst die Cookie-Daten aller drei Identitätsmethoden mit der standardmäßigen Einstellung “Zusammengeführt” kombinieren. Andere Optionen sind “Beobachtet” – hier nutzt du nur die User-ID und Geräte-ID, oder “Gerätebasiert”. In diesem Fall wird nur die Geräte-ID zur Identifizierung verwendet. Du kannst die Identitätseinstellung, die GA4 verwendet, im Verwaltungsbereich anpassen.

Über die verschiedenen ID-Methoden Bescheid zu wissen, ist essentiell, um deine Daten zu verstehen und zu wissen, wie sie sich auf deine Berichte auswirken.

7. Attribution & Modellierung

Sie bestimmen, welcher Marketingkanal für eine bestimmte Conversion angerechnet wird. GA4 bietet eine automatische Attribution mit einem bevorzugten Modell, aber das macht die Sache nicht einfacher. Zum Beispiel verwenden nur wenige Berichte das gleiche Attributionsmodell und du musst dich an die Eigenheiten und die verschiedenen Attributionen gewöhnen, die es sonst noch so gibt. Um das Attributionsmodell auszuwählen, gehst du über die Verwaltung zu den Attributionseinstellungen, gleich über den Identitätseinstellungen.
Schau dir außerdem das unterschiedliche Verständnis von Sitzungen in GA4 an und wie es sich auf die Attribution auswirkt.

Eine weitere Schwierigkeit sind die Modellierungsfunktionen, die im Hintergrund ablaufen. Wenn du den Consent Mode in Kombination mit GA4 verwendest, kann Google dir deine Daten modellieren. Dabei werden die fehlenden Informationen automatisch auf der Grundlage der bereits gesammelten Daten durch verschiedene Algorithmen ergänzt.
Vorsicht: Achte unbedingt darauf, wie und welche Modellierungen bei dir im Konto stattfinden und wie es sich auf deine Daten auswirken kann.

8. BigQuery & Looker Studio

Du kannst beides an GA4 anbinden, um die Arbeit mit deinen Daten auf ein höheres Level zu bringen. Es ist bekannt, dass GA4 nicht überall seine Kompetenzen hat. Reportings und Dashboards sind in GA4 verbesserungswürdig, weshalb Google eine kostenlose Verbindung zum Looker Studio anbietet. Über diese Schnittstelle kannst du deine Daten problemlos aus GA4 abrufen und Berichte sowie Dashboards im Handumdrehen erstellen. Das ist vor allem praktisch, wenn du die Daten für Kunden und Kundinnen benötigst oder Präsentationen erstellen möchtest.
Die Berichte kannst du problemlos freigeben, ohne dass andere Personen Zugang zu GA4 haben müssen. Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, kannst du auch den BigQuery-Connector verwenden. Mit dieser Verbindung kannst du alle Rohdaten aus dem System holen und sie nach Belieben verwenden. Du kannst hier zum Beispiel deine GA4-Daten mit deinen CRM-Daten kombinieren oder sie in ein anderes Tool exportieren, das die Daten besser analysieren kann als GA4. Um alle Funktionen nutzen zu können und mit den Daten die gewünschten Analysen auszugeben, werden jedoch SQL-Kenntnisse benötigt.

9. Audience Builder & Segmentierung

Sie sind die leistungsfähigsten Methoden zum Filtern deiner Datensätze und somit der effektivste Weg, um zu deinem gewünschten Ziel zu gelangen. Die neuen Möglichkeiten des Audience Builders erlauben es dir, die Daten wie nie zuvor zu erforschen, da du Einblicke wie Sequenzen und Implementierungszeiten nutzen kannst. Du musst allerdings ein gutes Verständnis für die Daten selbst und deren Zusammenstellung haben. Mache dich grundlegend mit dem Scope vertraut und welchen Teilen deiner Daten eine Dimension zugewiesen ist. Es ist wichtig, diesen Teil zu verstehen, damit du deine Segmente effektiv nutzen kannst. Andernfalls kann es passieren, dass die erstellten Berichte unbrauchbar sind. Darüber hinaus verfügt der Audience Builder über eine neue Funktion von Audience Triggers, die Mitgliedergruppen erstellen, denen du Nutzer zuweisen und ein Ereignis bereitstellen kannst, das dann in eine Conversion umgewandelt werden kann.
Audience Trigger sind eine faszinierende Funktion, aber sie erschweren auch die spätere Suche nach Fehlern und dem genauen Ursprung der Daten.

GA4 ist ein mächtiges Tool, das, richtig eingesetzt, tiefgreifende Einblicke in das Nutzerverhalten und die Leistung deiner digitalen Präsenz bietet. Indem du diese neun Schlüsselaspekte meisterst, kannst du die Leistung deiner Marketingstrategien maximieren, datengesteuerte Entscheidungen treffen und einen echten Wettbewerbsvorteil erlangen. Nutze das volle Potenzial deiner Daten!